Am 19. Dezember 1887 wurde die Deutschen Kolonialgesellschaft gegründet. Verglichen mit Krieger- oder Flottenvereinen war und blieb sie eine Mini-Organisation. Doch ihr Einfluss auf die Politik des Kaiserreiches und die Öffentlichkeit war enorm. Die Kolonien wurden als Absatzmärkte und Rohstofflieferanten gepriesen, als Siedlungsgebiet für deutsche Auswanderer und als Regionen, in denen man die deutsche Lebensweise verbreiten konnte. Tatsächlich wurde keines dieser Ziele erreicht. Der Handel mit den Kolonien blieb minimal, private Kaufleute profitierten, der Staat zahlte immer nur drauf. Auswanderer gingen lieber in die USA, und viele Kriege in den Kolonien bewiesen den Einheimischen vor allem eines: dass die deutschen Waffen überlegen waren.