Stand: 07.02.2024 05:30 Uhr

Kolumne: Hör mal 'n beten to "De Bökerhöker"

Matthias Stührwoldt im Portrait  Foto: Lornz Lorenzen
De Melkbuer Matthias Stührwoldt is nich blots dör't Radio bekannt, sünnern ok op Bühnen in'n heelen Noorden ünnerwegens. Sien Geschichten un Vertellen fallt em tomeist bi't Melken in.

Matthias Stührwoldt hat sich auf besondere Art von Büchern begeistern lassen und kauft sie seitdem nur noch vor Ort im Buchladen.

Von oben bis unten voll: Mindestens 6000 Bücher warten hier auf den Verkauf. © NDR Foto: Laura Albus
AUDIO: De Bökerhöker (2 Min)

"De Bökerhöker"

De Bökerhöker in't Naverdörp hett opholen. Eenfach so. He hett een Nahfolger söcht un erst keen funnen. As ik de Annonce in't Blatt lees, heff ik een lüürlütten Oogenblick överleggt, wat ik dat moken kunn. Ik harr ümmer all een romantischet Bild in Kopp vun son Leven as Bökerhöker. Aver ik bün Buer un Entertainer, un oprüümen möss ik ok mol. Ik heff keen Tiet, un Ahnung all gor nich.

Un denn stünn in't Blatt: Räumungsverkauf wegen Geschäftsaufgabe. Un nu dach ik, de Bökerladen in't Naverdörp is Geschichte. As he dicht weer, hett sik aver doch noch een Nahfolgerin funnen, un na twee Maand Pause weer de Laden wedder open. Een Glück, för de ganze Region.

De Bookhändlerin harr't em andoon

De erste Bökerladen, in den ik inköfft heff, gifft dat all lang nich mehr. De weer in Plön, as dat in Plön noch twee Bookhandlungen geev. Ik weer 18, güng noch to School un möss för den Dütschünnerricht een Book besorgen. Un heff mi ratzfatz verkeken in de junge Fru achter de Kass, de hett dor Bookhändlerin lehrt.

Vun dor an heff ik över Wochen so daan, as wenn ik Interesse an Böker harr. Heff Mudders Eiergeld klaut, bün nah de School noch in Bökerladen un heff mi vun ehr beraden laten. Jichtenswann harr se wohl Mitleed mit mi un hett mi fraagt, wat wi een Ies eeten wullen, bi den Italiener schräg gegenöver. Ik kunn mien Glück nich faten!

Bökers ut't Internet? Blots nich!

Aver ehr Chefin sä, se möss noch dat Schaufenster niet dekoreeren, bevör se los kunn. "Ik hölp di!", reep ik, un schwupps stünn ik mit ehr in't Schaufenster. Mit mien breeden Mors reet ik achtern dat üm, wat se vörn jüst dekoreert harr, un de Chefin sä: "Nu huul man av!" Bald dorna hett se ehren Bökerladen verköfft un is nah Afrika utwannert, nah Ouagadougou in Burkina Faso. Keene Ahnung, wat ik un miene Schaufensterdekorationskünste doran Schuld weren.

Eenen Sommer lang harrn wi wat an't Lopen, de junge Bookhändlerin un ik. Un sietdem heff ik romantische Geföhle in Kopp, wenn ik an Bökerladens denk. Un wenn ik een Book hemmen will, kööp ik dat in de Bookhandlung. Böker köpen in't Internet? Dat föhl ik nich!

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Die plattdeutsche Morgenplauderei "Hör mal 'n beten to" gehört seit mehr als 60 Jahren zum Alltag in Norddeutschland. Hier werden die Wunderlichkeiten des Alltags betrachtet. So klingt es, wenn wir Norddeutschen uns selbst auf die Schippe nehmen - liebevoll bis spöttisch, selten mit dem Finger in schmerzenden Wunden, aber immer an Stellen, an denen wir kitzelig sind. Im Radio: werktags um 10.40 Uhr auf NDR 1 Welle Nord, um 11.50 Uhr auf NDR 1 Niedersachsen und um 13.20 Uhr auf NDR 90,3.

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Junge Frau flüstert einem Mann etwas ins Ohr. © Fotolia.com Foto: olly

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Hör mal 'n beten to | 07.02.2024 | 10:40 Uhr

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