Von Olympia direkt zur EM - Terminstress für Ehlers/Wickler und Co.
Erst am Samstagabend haben die Beachvolleyballer Nils Ehlers und Clemens Wickler in Paris ihre Olympia-Silbermedaille bekommen. Den Schwung wollen die Hamburger bei der EM in den Niederlanden (13. bis zum 18. August) mitnehmen. Andere wollen ihre Enttäuschung vergessen machen.
Nach der Feier zum Abschluss der Sommerspiele im Deutschen Haus ging es für das Silber-Duo Ehlers/Wickler und viele andere erst am Montag mit dem Team D mit der Bahn zurück nach Deutschland. In Köln sorgten viele Fans für den großen Bahnhof für die Athletinnen und Athleten.
Für die beiden Hamburger ging es dann im Mietwagen weiter in Richtung EM. "Dementsprechend werden wir die große Party an das Ende der Saison legen", sagte Wickler im Deutschlandfunk. Und Ehlers blickte auf "eine ganz einzigartige Erfahrung" zurück. Los geht es für sie am Mittwoch. Das nächste große Sand-Highlight geht bis zum 18. August. Um die europäische Krone gespielt wird in Den Haag, Arnheim und Apeldoorn.
"Für Clemens und Nils wird das eine Kraftanstrengung, weil sie in Paris bis zum Schluss dabei waren", sagte DVV-Vizepräsident und 2012-Olympiasieger Julius Brink. "Viele andere haben fast eine Turnierpause am Wochenende gehabt." Andere sind gar nicht dabei: Wie die Veranstalter in den Niederlanden mitteilten, sind die schwedischen Olympiasieger David Ahman und Jonatan Hellvig genauso nicht dabei wie die Bronzemedaillengewinner Anders Mol und Christian Sørum aus Norwegen. Auch die tschechischen Weltmeister Ondrej Perusic/David Schweiner haben abgesagt. Somit geht das Duo vom ETV Hamburg als Favorit an den Start.
Auch vier deutsche Frauen-Teams am Start
Außer Ehlers/Wickeler treten mit Lukas Pfretzschner/Sven Winter (Hamburg) und Paul Henning/Maximilian Just (Düsseldorf/Hamburg) zwei weitere Männer-Teams an. Bei den Frauen gehen mit Laura Ludwig/Louisa Lippmann (Hamburg/Berlin), Svenja Müller/Cinja Tillmann (Hamburg/Düsseldorf), Sarah Schneider/Margareta Kozuch (Frankenberg/Hamburg) und Hanna-Marie Schieder/Karla Borger (Düsseldorf) sogar vier Duos an den Start.
Gerade für Ludwig wird der EM-Auftritt noch mal ein ganz besonderer. Einerseits, weil sie angekündigt hat, am Saisonende ihre Karriere zu beenden. Für die Olympiasiegerin von 2016 geht es in den Niederlanden aber auch um Wiedergutmachung. Ludwig/Lippmann waren im Sand von Paris bereits in der Vorrunde und ohne einen Satzgewinn ausgeschieden.
Ludwig will sich gebührend verabschieden
Mit der großen Enttäuschung hat der Entschluss aber nur am Rande zu tun. Dieser sei in den letzten Wochen und Monaten "in meinen Gedanken gereift", hatte Ludwig erklärt. Die 38-Jährige will sich mit Lippmann aber natürlich gebührend verabschieden: "Ich möchte mit Louisa noch einen geilen Abschied der Saison auf dem Feld feiern und das noch mitnehmen. Aber danach ist es dann vorbei."
Drei Stationen bleiben Ludwig jetzt noch: Nach der EM warten ein Elite16-Turnier in Hamburg und die deutschen Meisterschaften in Timmendorfer Strand (29. August bis 1. September) - dann ist Schluss.