Boris Herrmann bei Route du Rhum mit Problemen
Nach einem guten Start hat der Hochseesegler aus Hamburg bei der legendären Transatlantik-Regatta mit Problemen am Motor zu kämpfen - und mit Schlafmangel.
Die erste Regatta mit seinem neuen Boot ist für Herrmann schon zu Beginn sehr anstrengend. Erschöpft meldete sich der 41-Jährige am Donnerstagabend erstmals nach seinem Start ins Solo-Abenteuer, das über 3.542 Seemeilen (6.562 Kilometer) von der bretonischen Hafenstadt Saint-Malo nach Pointe-à-Pitre auf Guadeloupe führt, von Bord der "Malizia-Seaexplorer".
"Ich bin supermüde und auch ein wenig besorgt, denn im Moment weiß ich tatsächlich nicht, ob ich es schaffe. Es gibt Probleme mit dem Motor", sagte der Hamburger. "Ich habe immer noch nicht wirklich geschlafen, nur kleine Einheiten von fünf oder zehn Minuten hier und da."
Mühe, den Motor am Laufen zu halten
In der ersten Nacht der Regatta habe es ihn große Mühe gekostet, den Motor am Laufen zu halten. "Eine Sicherung war durchgebrannt, ich habe Wasser in der Maschine entdeckt und nur einen Liter Motoröl an Bord. Das ist ziemlich besorgniserregend, weil Energie an Bord natürlich wichtig ist."
Die Motoren sind ein unerlässlicher Baustein an Bord der Hightech-Rennyachten, weil sie die Lichtmaschine antreiben, die wiederum die Batterien lädt.
Anschluss an die Spitzengruppe verloren
Nach einem guten Start hatte Herrmann den Anschluss an die Spitzengruppe verloren, konnte sich aber in der Imoca-Klasse wieder einige Plätze nach vorn arbeiten. Favorit Charlie Dalin (Frankreich) kontrolliert bislang mit der Apivia souverän das Feld.
Gesamtführender der Flotte ist der Franzose Charles Caudrelier auf der Trimaran-Gigantin "Maxi Edmond de Rothschild". Dessen zunächst festgestellter Frühstart und die damit verbundene Zeitstrafe von vier Stunden wurde nach Einspruch seines Teams inzwischen wieder aufgehoben.
Aus für Paralympics-Sieger Seguin nach Kollision
Zwei Tage nach dem Start gibt es zudem die ersten Ausfälle. Dazu gehört auch der französische Paralympics-Sieger Damien Seguin, für den ein Albtraum wahr wurde: In der Nacht zu Freitag rammte ihn 250 Seemeilen westlich von Les Sables d'Olonne ein Frachtschiff. Dabei brach der Mast seiner Yacht "Apicil". Seguin blieb unverletzt, bat nicht um Hilfe von außen und kehrte um.