Sieg bei der TSG Hoffenheim: St. Pauli verlässt die Abstiegsränge
Fußball-Bundesligist FC St. Pauli ist am Sonnabend in der Tabelle auf einen Nicht-Abstiegsplatz geklettert. Bei der TSG Hoffenheim kamen die Hamburger zu einem 2:0 (1:0)-Erfolg, der durchaus höher hätte ausfallen können.
Oladapo Afolayan (20.) und der eingewechselte Andreas Albers trafen zum Sieg für die Kiezkicker, die nun punktgleich mit der TSG sind und ob der besseren Tordifferenz an den Sinsheimern auf Rang 15 vorbeizogen. Mit dem zweiten Saisonsieg haben die Braun-Weißen einen wichtigen Erfolg im Kampf um den Klassenerhalt gefeiert und eine defensiv gewohnte stabile Vorstellung gezeigt. Offensiv ist hingegen noch Luft nach oben für die Norddeutschen, wie die zahlreichen vergebenen Chancen an diesem Nachmittag zeigten.
"Wir haben auch die letzten Wochen gut gespielt", sagte Johannes Eggestein nach dem Spiel der ARD. "Es war heute ein Heimspiel für uns. Wir sind mega happy."
Afolayan trifft zur Führung
Die Führung für die Gäste fiel zunächst aus dem Nichts und war glücklich: Afolayan bekam von Jackson Irvine eine Flanke von rechts serviert, die der Engländer direkt nahm. Der Ball setzte im Strafraum noch einmal auf und landete anschließend im linken Torwinkel. TSG- und Nationaltorhüter Oliver Baumann wurde dabei von Afolayans eigenwilliger Schusstechnik überrascht, das Tor war eher eines aus der Kategorie Zufallsprodukt. St. Paulis Stürmer konnte es egal sein, der 27-Jährige jubelte über seinen zweiten Saisontreffer (20.).
Davor hatte die TSG die Braun-Weißen komplett im Griff und selbst Chancen zur Führung. Adam Hlozek scheiterte aber mit seinem Kopfball an St. Paulis Schlussmann Nikola Vasilj. Der Bosnier stand nach der Führung in der ersten Halbzeit noch zweimal im Mittelpunkt: Erst parierte er einen Schuss von Anton Stach (22.), dann erneut vom umtriebigen Hlozek (44.). Ansonsten präsentierten sich die Hamburger defensiv sehr stabil und arbeiteten sich immer besser in die Partie.
Guilavogui lässt das 2:0 liegen
Nach dem Seitenwechsel bot sich St. Pauli die Riesenchance, auf 2:0 zu erhöhen, doch Morgan Guilavogui traf mit seinem Schuss nur den Pfosten (47.). Eine Szene, die symbolisch dafür steht, woran es bei den Braun-Weißen mangelt. Schon der Pass von Afolayan auf den in der Mitte vollkommen freistehenden Stürmer kam erst im allerletzten Moment, zudem drehte sich der Nationalspieler Guineas bei der Annahme auch noch um, um nachzuschauen, ob hinter ihm jemand mitgelaufen war. Das Ergebnis: Der Ball versprang ihm und im Fallen setzte er ihn unkontrolliert mit der Pieke ans Aluminium.
Die nächste Torchance vergab Guilavogui in der 55. Minute. Nach Pass von Johannes Eggestein lief der Angreifer erneut auf Baumann zu und scheiterte mit seinem Flachschuss am TSG-Torhüter. Allerdings hatten auch die Gastgeber ihre Möglichkeiten. Der für Hlosek eingewechselte Haris Tabakovic wurde in zweiten Durchgang zum Zielspieler der Sinsheimer und brachte sich mit zwei Torchancen ein (54.).
Chancenwucher der Braun-Weißen
Die Chancen der Hoffenheimer hatten aber lange nicht das Niveau der vergebenen Hamburger Gelegenheiten. Nach langem Ball in die Spitze stürmte Afolayan in den Strafraum, schlug einen Haken und legte den Ball anschließend mit einem schlampigen Pass in den Rücken des freistehenden Guilavogui (66.). Die Hoffenheimer konnten klären und Trainer Alexander Blessin war hörbar unzufrieden mit dem Chancenwucher seines Teams.
Hoffenheim drückte in den Schlussminuten die Hamburger in die eigene Hälfte, doch St. Pauli überstand die Druckphase. Dann zog in der Nachspielzeit Irvine einen letzten Sprint an und bediente in der Mitte den eingewechselten Albers, der mehr Kaltschäuzigkeit bewies als seine Offensiv-Kollegen und den Deckel drauf machte (90.+3).