Hansa Rostock empfängt Hertha BSC: Showdown für Trainer Schwartz?
Niederlagenserie in der 2. Liga und dazu das bittere Pokal-Aus gegen den 1. FC Nürnberg: Hansa Rostock durchschreitet ein tiefes Tal und braucht heute einen Heimsieg gegen Bundesliga-Absteiger Hertha BSC. Der würde auch Trainer Alois Schwartz helfen, der unter Druck steht.
"Meine Person ist sekundär. Es geht nicht um mich sondern Hansa", hatte der 56-Jährige nach der 2:3-Niederlage nach Verlängerung beim "Club" gesagt. Es war die siebte Pleite in den jüngsten acht Spielen für die Mecklenburger, die in der Liga auf Tabellenplatz 15 nur noch knapp vor den Abstiegsrängen stehen.
"Fußball ist Ergebnissport", weiß Schwartz, der in dieser Hinsicht aktuell keine Argumente auf seiner Seite hat. Heute gegen die Hertha (13.30 Uhr, im NDR Livecenter) soll sich das ändern. "Wir brauchen 100 Prozent Energie", forderte der 56-Jährige.
"Es ist ein wichtiges Spiel für uns, den Verein und die Fans. Wir wissen um die Bedeutung." Hansa-Trainer Alois Schwartz
Zählbares springt bei Hansa zurzeit nicht heraus, allerdings ist dem Team das Bemühen nicht abzusprechen. "Die Mannschaft lebt und arbeitet gut", so Schwartz. Das war auch gegen Nürnberg zu sehen, als das bittere 2:2 in der fünften Minute der Nachspielzeit die Rostocker kalt erwischte und auf die Verliererstraße brachte.
"Es kommt aktuell knüppeldick mit den Gegentoren und vor allem mit den Zeitpunkten der Gegentore", sagte der Hansa-Coach. Auf der anderen Seite offenbart das Rostocker Spiel vor allem nach vorne strukturelle Schwächen, ist zu sehr von Einzelleistungen abhängig.
Hertha mit Ausrufezeichen im Pokal
Mit den Berlinern kommt ein Team ins Ostseestadion, das sich nach dem schwachen Saisonstart allmählich gefangen hat. Vier Tage nach dem 3:1 gegen den SC Paderborn im Punktspiel setzte der Club durch das 3:0 gegen den Erstligisten Mainz 05 im DFB-Pokal ein Ausrufezeichen. "Wir wissen um die Gefahr, aber kennen auch ihre Schwächen. Genau da wollen wir reinstoßen", erläuterte der Trainer.
Wie verhalten sich die Fanlager?
Egal wie, für das Schwartz-Team wird es auf dem Feld darum gehen, endlich wieder Punkte einzufahren. Auch für den Trainer. Drumherum wird das Augenmerk jedoch auf den Fans beider Clubs liegen.
Hansa gegen Hertha, das ist ein vorbelastetes Duell. Das denkwürdige DFB-Pokalspiel vor sechs Jahren ist zwar schon lange her, aber vielen aufgrund der Vorfälle im Gedächtnis geblieben. Damals war es zu schweren Ausschreitungen im Ostseestadion gekommen, das Spiel stand vor dem Abbruch. Am Ende gewann der damalige Bundesligist Hertha mit 2:0 gegen den Drittligisten aus Rostock. Die Niederlage geriet ob der heftigen Krawalle in den Hintergrund und Hansa Rostock zog eine Reihe von Konsequenzen.
Auf derartige Ablenkung vom so wichtigen Sportlichen können Schwartz und sein Team trotz der Ergebnis-Krise am Sonntag sicherlich gut verzichten.