Nächster Rückschlag für Rostock: Bitteres Pokal-Aus in Nürnberg
Das Hansa-Unheil nahm schon in der 85. Minute seinen Lauf. Dann betrat Felix Lohkemper für Nürnberg den Platz. Rostock führte zu diesem Zeitpunkt mit 2:1 und hatte berechtigte Hoffnungen auf einen Brustlöser nach zuletzt zahlreichen Rückschlägen in der Liga. Doch Lohkemper hatte etwas dagegen, zwang mit seinem 2:2 in der fünften Minute der Nachspielzeit die konsternierten Mecklenburger erst in die Verlängerung, wo er dann mit einem Traumtor (99.) den Sieg des "Clubs" besiegelte.
Schwartz: "Die Mannschaft lebt"
Wie bitter für die leidenschaftlich kämpfenden und auch endlich einmal effektiven Rostocker. Nach zuletzt nur einem Sieg aus sieben Ligaspielen steht die Mannschaft von Trainer Alois Schwartz auch im Pokal mit leeren Händen da und der Druck auf den Hansa-Coach dürfte vor dem wichtigen Heimspiel am Sonntag (13.30 Uhr, im NDR Livecenter) gegen Hertha BSC nicht geringer werden.
"Man kann der Mannschaft heute keinen Vorwurf machen, sie hat es gut gemacht. Die Mannschaft lebt", sagte Schwartz. "Wir müssen jetzt gut regenerieren. Die 120 Minuten haben Körner gekostet."
"Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß." Hansa-Trainer Alois Schwartz
"Fußball ist ein Ergebnissport, das ist das A und O", hatte Schwartz vor dem Duell mit dem "Club" gesagt. Ohne selbige greifen früher oder später die Mechanismen des Fußballgeschäfts, das weiß auch der 56-Jährige.
Rostock leidenschaftlich, aber harmlos
Bemüht, aber harmlos: So fiel das Fazit der ersten Hälfte für beide Teams aus. Nürnberg dominierte, hatte mehr Ballbesitz und ein Eckenverhältnis von 10:1. Allein, es sprang nichts dabei heraus für den "Club" gegen leidenschaftlich verteidigende Rostocker. Das defensiv eingestellte Hansa-Team setzte punktuell Nadelstiche per Konter, gefährlich wurde es vor dem Tor der Gastgeber dabei aber nicht.
Brumado erzielt die Hansa-Führung
Das änderte sich nach dem Seitenwechsel. Svante Ingelsson konnte über rechts nahezu ungestört seine Kreise ziehen, flankte zentimetergenau in den Strafraum, wo Junior Brumado in Bedrängnis die Übersicht behielt und ins lange Eck zum 1:0 für die Mecklenburger traf (58.).
Die Freude währte nicht lange. Nur fünf Minuten später kombinierte sich Nürnberg über rechts durch, die Hansa-Abwehr stand nur Spalier und Kanji Okunuki markierte den Ausgleich für die Gastgeber (63.).
Kinsombi kommt und trifft
Anders als in der Liga zeigten sich die Rostocker aber eiskalt. In der 74. Minute traf der kurz zuvor eingewechselte Christian Kinsombi zum 2:1 für die Gäste. Nach einem Lattentreffer von John-Patrick Strauß jagte der 24-Jährige das Leder mit Wucht in die Maschen und ließ sein Team jubeln.
Rostock roch quasi schon am Sieg, bis in Nürnberg die 85. Minute anbrach und Lohkemper das Feld betrat ...