Stand: 16.08.2017 21:46 Uhr

Rostock zieht erste Konsequenzen nach Krawallen

Nach den schweren Ausschreitungen beim DFB-Pokalspiel gegen Hertha BSC (0:2) hat der Fußball-Drittligist Hansa Rostock erste Konsequenzen gezogen. Bis auf Weiteres werden sämtliche Arbeitskarten und Durchfahrtsbescheinigungen für die aktive Fanszene im Bereich der Südtribüne entzogen. Zudem werden keine Fanordner mehr auf der Südtribüne eingesetzt. Die Fanordner sollten eine Art verpflichtende Selbstkontrolle der Ultras sicherstellen. Künftig wird der reguläre Ordnungsdienst diese Aufgabe übernehmen. Darüber hinaus wird ein Fancontainer auf dem Parkplatz Süd entfernt. Es bestand schon lange der Verdacht, dass dieser Container zur Lagerung von Material benutzt wird, welches dann verbotenerweise ins Stadion gebracht worden ist. Diese Maßnahmen hätten der Vorstand in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat beschlossen, teilte der Club am Mittwochabend mit.

Externe Überprüfung "aller sicherheitsrelevanten Prozesse"

"Zudem werden alle sicherheitsrelevanten Prozesse und Abläufe einer internen und auch externen Überprüfung unterzogen", hieß es in der Mitteilung: "Hansa Rostock distanziert sich ganz klar von Gewalt und Vandalismus im Stadion. Dass 20 bis 50 Personen auf der Südtribüne einen Banner ansteckten und damit das eigene Stadion in Brand setzten, ist einfach nicht nachvollziehbar und vor allem nicht tolerierbar."

Nach Hansa-Angaben habe es am Mittwoch zahlreiche Gespräche mit der Polizei, dem Sicherheitsdienst, dem Kontrollausschusses des DFB und auch der AG Süd gegeben. "Alle Parteien werden auch weiterhin im engen Dialog bleiben und an weiteren Lösungen arbeiten, aber auch weitere Konsequenzen in Betracht ziehen", heißt es.

Gestohlenes Hertha-Banner angezündet

Mit Beginn der zweiten Halbzeit, die von Schiedsrichter Robert Hartmann (Wangen) zweimal unterbrochen werden musste, war in der Rostocker Fankurve ein im Jahr 2014 gestohlenes Hertha-Banner durch Vermummte verbrannt worden. Auch Sitzschalen und Fanschals gerieten in Brand und mussten durch Ordnungskräfte unter Polizeischutz gelöscht werden. Im Hertha-Block wurde Pyrotechnik gezündet. Ein Geschoss schlug in der Hansa-Kurve ein.

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Hansa-Anhänger verbrennen ein Hertha-Banner © imago / Jan Huebner

Pokal-Krawalle: Was wusste Hansa?

Fußball-Drittligist Hansa Rostock drohen nach den Ausschreitungen beim Pokalspiel gegen Hertha BSC Strafen durch den DFB. Die Polizei wirft den Clubverantwortlichen Mitwisserschaft vor. mehr

Dieses Thema im Programm:

Nordmagazin | 16.08.2017 | 19:30 Uhr

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