WM in Katar: VW bleibt Sponsor der Deutschen Mannschaft
In der Debatte um das Verbot der Armbinde "One Love" bei der WM in Katar hält Volkswagen an seinem Sponsoring für die Deutsche Nationalmannschaft fest. Katar hat großen Einfluss bei VW.
"Wir beabsichtigen nicht, unser Sponsoring zu beenden", erklärte Volkswagen mit Sitz in Wolfsburg auf NDR Anfrage. Die Partnerschaft mit dem DFB umfasse neben der Nationalmannschaft der Männer auch die der Frauen sowie den Jugend- und Amateurfußball. Und: Man sei schließlich kein Partner der FIFA oder der WM.
Katar hat fast so viele Anteile an VW wie das Land Niedersachsen
Das Emirat Katar investiert auf der ganzen Welt in Unternehmen. Dafür ist etwa die Qatar Holding LLC zuständig. Die hält ausweislich des Geschäftsberichts 10,5 Prozent der Anteile an der Volkswagen AG. 17 Prozent Stimmenanteile entfallen auf Katar. Mehr Stimmenanteile haben nur die Porsche Automobil Holding und das Land Niedersachsen (11,8 Prozent). Bei Volkswagen sitzt nicht nur der Chef der Qatar Investment Authority, Mansoor Bin Ebrahim Al-Mahmoud, im Aufsichtsrat - sondern auch die ehemalige katarische Ministerin Hessa Sultan Al Jaber.
VW kritisiert FIFA für Verbot
In der Debatte um die Armbinde mit dem Schriftzug "One Love", die als Zeichen für Toleranz und Diversität gelten soll, hielt VW an seinem Sponsoring für die Deutsche Mannschaft fest. Der Autobauer kritisierte schriftlich die Entscheidung der FIFA, das Tragen Binde zu sanktionieren. VW hätte es begrüßt, "wenn die europäischen Verbände ein solches sichtbares Zeichen für Vielfalt bei diesem Turnier gesetzt hätten", hieß es in dem Statement von Dienstag.
Rewe beendet Zusammenarbeit mit dem DFB sofort
Anders als Volkswagen beendete die Kölner Handelskette Rewe die Zusammenarbeit mit dem DFB. "Die skandalöse Haltung der FIFA ist für mich als CEO eines vielfältigen Unternehmens und als Fußballfan absolut nicht akzeptabel", sagte Firmenboss Lionel Souque in einer Mitteilung. Rewe hatte dem DFB bereits im Oktober mitgeteilt, den langjährigen Partnerschaftsvertrag nicht weiterzuführen - damals noch ohne inhaltliche Verbindung zur Weltmeisterschaft. Nach den aktuellen Entscheidungen der FIFA stelle der Konzern den Vertrag mit dem DFB aber ab sofort ruhend und verzichte auf Werberechte, hieß es aus Köln.