Tag der Amateure: Der Traum vom Einzug in den DFB-Pokal
Der Norden ermittelt seine weiteren Teilnehmer am DFB-Pokal. Beim Tag der Amateure heute (ab 12.05 Uhr, live im Ersten) sind noch vier Tickets zu vergeben. Sogar ein Sechstligist ist in einem Landespokalfinale dabei: Einheit 49 Ueckermünde aus Vorpommern.
Die Endspiele aus dem Norden sowie die Konferenz aller Landespokalfinals in Deutschland gibt es am Sonnabend im NDR Livecenter.
TSV Sasel - FC Teutonia 05 Ottensen (12.15 Uhr)
Sollte dem TSV Sasel nach dem Gewinn der Oberliga-Meisterschaft durch einen Sieg im Pokalfinale gegen den Regionalligisten FC Teutonia 05 Ottensen das Double gelingen, hieße es danach: Aufpassen auf die Trophäe! Vor gut zwei Wochen sorgte der 1925 gegründete Verein aus dem Hamburger Norden bundesweit für Schlagzeilen, als in einem Biergarten auf Mallorca die Meisterschale verlorenging.
Im Pokal gelang sowohl Sasel als auch Ottensen auf souveräne Art und Weise der Finaleinzug. Der TSV siegte im Halbfinale beim FC Alsterbrüder mit 7:0, Teutonia mit 7:1 bei Concordia Hamburg. Ottensen ist nicht nur der Favorit, sondern auch der Titelverteidiger. Im vergangenen Jahr trafen die Hamburger als Debütant in der ersten Runde des DFB-Pokals auf RB Leipzig und unterlagen mit 0:8.
SC Weiche Flensburg 08 - VfB Lübeck (12.15 Uhr)
In Schleswig-Holstein haben sich die Favoriten durchgesetzt. Der SC Weiche Flensburg 08, Fünfter der Abschlusstabelle in der Regionalliga Nord, trifft auf den Meister und Drittliga-Aufsteiger VfB Lübeck. Die Travestädter gewannen ihr Halbfinale beim Oberligisten Husumer SV mit 4:0, Weiche beim Verbandsligisten TSV Büsum mit 4:1. Blieb nur die Frage, wo das Finale stattfinden sollte. Beide Teams wollten es ausrichten. Der schleswig-holsteinische Fußball-Verband (SHFV) entschied letztlich, dass es in Flensburg ausgetragen wird.
"Wir müssen diese Entscheidung akzeptieren, auch wenn wir sie uns selbstverständlich anders gewünscht hätten und auch weiterhin der Auffassung sind, dass alle Argumente im wirtschaftlichen und organisatorischen Bereich für eine Austragung auf unserer Lohmühle gesprochen hätten und wir hier auch eine deutlich größere Zuschauerzahl hätten begrüßen können", so der VfB-Vorstandsvorsitzende Christian Schlichting.
FC Oberneuland - SG Aumund-Vegesack (12.15 Uhr)
Für den Favoriten im kleinsten Bundesland, dem Bremer SV, war im Halbfinale Endstation. Auf bittere Weise. Bremen-Ligist FC Oberneuland zog durch ein 6:5 im Elfmeterschießen gegen den Regionalligisten ins Endspiel ein, das am Sonnabend auch im eigenen Stadion stattfindet. Im anderen Semifinale ging es nicht minder dramatisch zu: Die SG Aumund-Vegesack setzte sich mit 7:6 im Elfmeterschießen beim TuS Schwachhausen durch.
Der Verein aus dem Norden der Hansestadt steht erstmals seit zehn Jahren wieder in einem Landespokalfinale. Der Gegner damals: FC Oberneuland. Mit einem 4:0 ging es in den DFB-Pokal, wo mit einem 0:9 gegen Hoffenheim jedoch flugs Schluss war. Jetzt hoffen sie bei der SG auf ihre zweite DFB-Pokal-Teilnahme. "Wir können eine tolle Saison mit diesem Pokalerfolg krönen", sagt Trainer Markus Werle, der mit seinem Team in der Bremen-Liga Dritter wurde. In der Liga konnte Aumund-Vegesack beide Partien gegen Meister Oberneuland gewinnen.
SV Einheit 49 Ueckermünde - Rostocker FC (14.15 Uhr)
Ein Sechstligist aus Vorpommern träumt vom DFB-Pokal und einem prominenten Gegner. Verbandsligist FSV Einheit Ueckermünde erreichte durch ein 2:1 gegen den zwei Klassen höher spielenden Regionalligisten Greifswalder FC das Finale in Greifswald. Gegner ist Oberligist Rostocker FC. "Das ist der größte Erfolg der Vereinsgeschichte", sagte Ueckermündes Trainer Thorsten Bergin nach dem Finaleinzug.
Ein Finalsieg und der Einzug in die Hauptrunde des DFB-Pokals würde dem Landespokalsieger nicht nur die Aussicht auf einen Bundesligisten bieten, sondern auch eine Prämie von von rund 210.000 Euro garantieren. Die Zuschauer-Einnahmen sind da noch nicht einmal eingerechnet. Mit einem Endspiel-Erfolg gegen den RFC könne sein Team "die Sahne vom Cappuccino holen", sagte Bergin.
Atlas Delmenhorst - VfL Osnabrück (14.15 Uhr)
Der Außenseiter aus Delmenhorst kann ohne Druck in das Endspiel im heimischen Stadion gegen den Zweitliga-Aufsteiger VfL Osnabrück gehen, da die Lila-Weißen schon über die Liga für den DFB-Pokal qualifiziert sind und Atlas so in jedem Fall einen Platz im bundesweiten Pokalwettbewerb sicher hat. Niedersachsen darf zwei Amateur-Vertreter stellen. Das erste Ticket sicherte sich schon am vergangenen Montag Oberligist TuS Bersenbrück durch ein 3:0 gegen Ligakonkurrent SC Spelle-Venhaus.
Osnabrücks Trainer Tobias Schweinsteiger stellte bereits klar, dass sein Team nach dem Aufstieg nun im Endspiel gegen den Regionalliga-Absteiger noch einmal alles geben werde. "Ich glaube, das gab es in Osnabrück noch nie, dass man Meisterschaft und Pokal gewinnt. Wir wären die erste Mannschaft und das wollen wir erreichen", sagte er.