St. Pauli: Neuzugänge geplant, Trainerteam Teil der internen Analyse
Fußball-Zweitligist FC St. Pauli will die Winterpause für eine umfassende Analyse der sportlich prekären Situation nutzen. Dazu gehört auch das Trainerteam um Timo Schultz. Der Coach und Sportchef Andreas Bornemann deuteten zudem Kaderveränderungen an, einen Heilsbringer gebe es für die Braun-Weißen im Abstiegskampf allerdings nicht.
St. Paulis sportliche Führung deuete am Dienstag Neuzugänge für die anstehende Wintertransferperiode an: "Man kann sich in Transferperioden verbessern. Das werden wir sicherlich in Angriff nehmen", sagte Trainer Schultz dem NDR. Sportchef Bornemann äußerte sich ähnlich: "Es geht darum, Lösungen zu finden, die uns kurzfristig helfen, um uns aus dieser brandgefährlichen Situation zu entfernen." Der Sportchef schränkte allerdings ein: "Wir müssen uns im Rahmen unserer Möglichkeiten bewegen. Der 20-Tore-garantierende-Stürmer ist für uns nicht realisierbar. Wir werden es auf mehrere Schultern verteilen müssen."
Trainerteam Teil der Analyse bei St. Pauli
Zudem verwies der 51-Jährige auf die geplante interne Auswertung der vergangenen Monate: "Es ist gut, dass wir Zeit haben zu analysieren, warum Dinge nicht so aufgegangen sind, wie wir sie uns im Sommer überlegt haben", sagte Bornemann. St. Pauli hat als Tabellen-15. lediglich einen Punkt Vorsprung auf die Abstiegsplätze und in der Spielzeit bisher nur drei Siege eingefahren.
"Nur auf die Hoffnung dürfen wir uns nicht verlassen." St.-Pauli-Sportchef Andreas Bornemann
Im Fokus wird dabei auch das Trainerteam stehen: "Ich habe in den letzten zweieinhalb Jahren und generell in meiner gesamten Karriere bewiesen, dass ich nicht immer den von außen betrachtet einfachsten Lösungsansätzen folge, wie den Trainer auszutauschen", sagte Bornemann angesprochen auf die Personalie Schultz. Doch der Coach und seine Kollegen Fabian Hürzeler und Loic Fave sind nun gefordert: "Deshalb beziehe ich in die Analyse den Trainer und das Trainerteam mit ein. Und da hoffen wir, dass wir gemeinsam zu den richtigen Schlüssen kommen werden."
Spieler sollen Jahr abhaken und Köpfe frei kriegen
Erste und offensichtliche Einblicke lieferte Schultz bereits: "Zwei wesentliche Faktoren stechen sofort ins Auge - unsere Auswärtsschwäche und die vielen Unentschieden", räumte der Trainer zur Krise der Kiezkicker ein. Daran gelte es zu arbeiten in den kommenden Wochen. Doch erst einmal sollen die Spieler das Kalenderjahr 2022 abhaken: "Ich würde den Spielern empfehlen mal abzuschalten, die Beine hochzulegen, sich mental von stressigen Zeiten zu erholen. Wir sind in der Rückrunde auf frische Köpfe angewiesen", so der Coach.
Auch Bornemann nahm die gescholtenen Spieler in Schutz: "Mit tut es für die Jungs leid, wie Johannes Eggestein und David Otto, die als Luft dargestellt werden, als hätten wir keine Stürmer geholt." Der Sportchef betonte allerdings, dass es im Winter einer Kurskorrektur bedarf: "Wir haben im Sommer auf einen Kader mit viel Perspektive gesetzt. Im Moment geht es aber darum, zu Punkten zu kommen. Da können wir auf Befindlichkeiten Einzelner wenig Rücksicht nehmen, weil wir schauen müssen, dass wir die Kurve kriegen."