2:3 gegen Leipzig: Wolfsburg verliert zum vierten Mal in Folge
Der VfL Wolfsburg kann seine Ambitionen auf einen Europapokal-Platz in der kommenden Saison langsam aber sicher endgültig begraben. Am Freitagabend verloren die "Wölfe" das Fußball-Bundesligaduell mit RB Leipzig 2:3 (0:2).
Es war die vierte Pleite in Folge für die Niedersachsen. Mit 38 Punkten aus 28 Spielen sind die ambitionierten Wolfsburger Zwölfter in der Tabelle, der Rückstand auf das europäische Geschäft beträgt sechs Punkte - und kann an diesem Spieltag noch weiter anwachsen. Die Diskussionen um Trainer Ralph Hasenhüttl dürften ob der nächsten Pleite der "Wölfe" nicht leiser werden.
"Wenn es bescheiden läuft, läuft es bescheiden", sagte VfL-Kapitän Maximilian Arnold nach der Partie dem NDR. Doch eine Erklärung für den schwachen Auftritt des deutschen Meisters von 2009 in der ersten Hälfte hatte auch er nicht.
Leipzig bestraft Wolfsburger Fehler
Denn der VfL war von Beginn an nicht richtig auf dem Platz. Zwar hatte Jonas Wind in der siebten Minute den ersten Torabschluss der Partie, doch hernach zeigte sich die Wolfsburger Verunsicherung in allen Mannschaftsteilen. Und die ebenfalls zuletzt kriselnden Sachsen nahmen die Angebote der Gastgeber dankend an: Nach einem Fehler von Patrick Wimmer schaltete RB schnell um und Loic Openda erzielte das 1:0 für die Leipziger.
Aufbäumen am Mittellandkanal? Fehlanzeige. Stattdessen feierten die Gäste in der 20 Minute zum zweiten Mal, Benjamin Seskos Treffer verweigerte der VAR aufgrund einer Abseitsstellung allerdings die Anerkennung. Die "Wölfe" wirkten danach kurzzeitig wachgeküsst, ein Kopfball von Bence Dardai landete am Pfosten (22.). Doch vier Minuten später jubelten anstatt der Gastgeber erneut die Sachsen - und diesmal regulär: Xavi Simmons bestrafte einen erneuten Ballverlust des VfL mit dem 2:0.
VfL mit doppeltem Alu-Pech
RB war danach weiterhin das spielbestimmende Team, Wolfsburgs offensive Momente fußten auf Einzelaktionen. In der 38. Minute setzte sich Jakub Kaminski mit einer Körpertäuschung durch und zirkelte den Ball anschließend an die Latte. Das zweite Mal Aluminium an diesem Abend, man könnte von großem Pech für die Niedersachsen sprechen. Allerdings täuschten diese beiden Aktionen über einen insgesamt spielerisch schwachen Auftritt der Gastgeber im ersten Durchgang hinweg, bei dem RB noch höher hätte führen können.
RB erhöht im Verwaltungsmodus
An den Kräfteverhältnissen auf dem Platz änderte sich im zweiten Durchgang zunächst nichts. Leipzig kontrollierte - und jubelte: Nach einer längeren Ballbesitzphase des zweimaligen Pokalsiegers staunten die Wolfsburger in der 50. Minute wieder einmal hinterher und sahen ihren ehemaligen Mitspieler Ridle Baku auf Simmons auflegen, der mit seinem zweiten Treffer des Abends die Vorentscheidung in diesem Spiel herbeiführte.
"Wölfe" wachen zu spät auf
Für den Anschluss sorgte in der 59. Minute VfL-Spieler Kilian Fischer, der nach einem Pass von Kaminski mit einem Schlenzer das 1:3 erzielte. Die Fans jubelten ob der jüngsten offensiven Schmalkost der Gastgeber - und hofften auf eine Schlussoffensive. Und sie hatten allen Grund dazu: In der 75. Minute verkürzte der eingewechselte Andreas Skov Olsen auf 2:3 - und die "Wölfe" waren wieder am Leben.
RB war nun sichtlich verunsichert, die Niedersachsen drückten. Yannick Gerhardt hatte in der 82. Minute den Ausgleich auf dem Fuß, scheiterte aber am Keeper der Sachsen, Peter Gulacsi. Es sollte die letzte Chance der Hausherren bleiben, die am Ende knapp, aber verdient verloren. Denn der eingewechselte Christoph Baumgartner hätte mit drei Großchancen (84., 86., 88.) für die Gäste noch erhöhen können.
