VfL Wolfsburg in der Krise - Niederlage auch bei Union Berlin
Nach einer insgesamt schwachen Leistung haben die Fußballer des VfL Wolfsburg auch das Auswärtsspiel bei Union Berlin verloren. Das Team von Trainer Ralph Hasenhüttl unterlag an der Alten Försterei mit 0:1 (0:0). Damit ließen die "Wölfe" die große Chance liegen, sich noch einmal im Rennen um die Europapokal-Plätze zurückzumelden.
Nach den 0:1-Niederlagen in Augsburg und gegen Heidenheim hätten die Wolfsburger durch die Patzer der Konkurrenz im Kampf um die Europapokal-Plätze in der Hauptstadt Big Points einfahren können. Die Chancen waren da, doch die Niedersachsen ließen die letzte Überzeugung vermissen und verloren zum dritten Mal in Folge. Der Sieg der Berliner, die sich damit wohl der letzten Abstiegssorgen entledigten, war nicht unverdient.
"Das Momentum ist gerade nicht auf unserer Seite. Aber das geht nicht weg, wenn man lamentiert, sondern nur, wenn man sich wehrt. Und das werden wir tun." VfL-Trainer Ralph Hasenhüttl
Zur Wahrheit gehört auch, dass Wolfsburg stark ersatzgeschwächt war - besonders in den Defensive: So kam U17-Weltmeister David Odogu als Innenverteidiger zu seinem Bundesliga-Debüt - wohlgemerkt neben dem etatmäßigen Mittelfeldspieler Yannick Gerhardt. Gleich auf fünf Positionen hatte Hasenhüttl seine Startformation im Vergleich zur Heidenheim-Partie verändert oder verändern müssen. Umstellungen, die nicht von Erfolg gekrönt waren.
Amoura vergibt Großchance, aber Union zielstrebiger
Dabei hätte Mohammed Amoura die "Wölfe" in Berlin schon früh in Führung bringen können. Der Algerier setzte den Ball frei vor Keeper Frederik Rönnow jedoch am Tor vorbei (5.). Und die Führung wäre auch eher glücklich gewesen. Denn die Unioner waren es, die in der Anfangsphase ein Chancenplus verzeichneten. Die neu formierte VfL-Viererkette offenbarte immer wieder Lücken. Leopold Querfeld scheiterte am Pfosten (2.), Janik Haberer mit seinem platzierten Schuss an der starken Parade von Torwart Kamil Grabara (21.).
Hollerbach schockt die "Wölfe" in Hälfte zwei
Wolfsburg wurde im Laufe der ersten Hälfte aber stärker - und wenn es gefährlich wurde, hatte meist Amoura seine Füße im Spiel. Der pfeilschnelle Angreifer vergab jedoch auch seine zweite gute Chance (36.). Zu Beginn der zweiten Hälfte hatte Wolfsburgs Jakub Kaminski die Möglichkeit, auf 1:0 für die Gäste zu stellen. Er scheiterte aber wie sein Offensivkollege an Rönnow (52.).
Es war nicht so, dass Wolfsburg das Spiel in dieser Phase beherrscht hätte, die Berliner Führung kam dennoch überraschend. Und aus Sicht der Gäste war es viel zu einfach. Ein langer Einwurf wurde verlängert und plötzlich stand Benedict Hollerbach frei vor dem Tor. Der Angreifer spitzelte den Ball am herausspringenden Grabara vorbei in die Maschen (63.).
Und danach? Kam erstaunlich wenig von den Niedersachsen. Auch die drei Offensiv-Wechsel von Hasenhüttl verpufften ohne Wirkung. Die einzige ernsthafte Gelegenheit der "Wölfe" machte in Jérôme Roussillon ausgerechnet ein Ex-Wolfsburger zunichte (89.). Und so bleibt es bei sechs Zählern Rückstand des VfL auf Rang sechs.
