Trainer Uwe Koschinat vom VfL Osnabrück © IMAGO/osnapix Foto: Titgemeyer
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AUDIO: VfL-Neucoach Koschinat: "Ich weiß, dass die Ausgangssituation schwer ist" (4 Min)

Neuer Trainer: Uwe Koschinat soll VfL Osnabrück retten

Stand: 27.11.2023 18:35 Uhr

Der VfL Osnabrück setzt bei der Mission Klassenerhalt auf Uwe Koschinat. Der Zweitliga-Aufsteiger gab am Montagvormittag die Verpflichtung des 52-Jährigen bekannt, der zuletzt bei Arminia Bielefeld gearbeitet hat.

"Die Herausforderung, vor der wir stehen, ist brutal schwer. Da gibt es keine zwei Meinungen. Genau darin liegt aber unser Ansporn. Kaum jemand da draußen traut uns aktuell etwas zu", sagte Koschinat bei seiner Vertragsunterschrift. Die anstehenden Auswärtsspiele auf Schalke am Freitag (18.30 Uhr, im NDR Livecenter) und bei Hertha BSC sowie das Heimspiel gegen St. Pauli bezeichnete er als "drei absolute Kracher" und "gefühlte Pokalspiele".

So sollen die Spiele auch angegangen werden. "In der Winterpause haben wir dann Zeit, uns richtig kennenzulernen, an den notwendigen Grundlagen zu arbeiten und neue Abläufe einzustudieren."

Laut Verein erfolgte die Unterschrift am Montagmorgen um 8.30 Uhr. Nachdem er sich dann der Mannschaft vorgestellt hatte, ging es um 11 Uhr zur ersten Trainingseinheit auf den Platz. Am Nachmittag folgte schließlich die offizielle Vorstellung des gebürtigen Koblenzers auf einer Pressekonferenz.

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"Wollen in der Rückrunde voll angreifen"

Der neue Trainer glaubt trotz des letzten Platzes und des großen Rückstands in der Zweitliga-Tabelle an den Klassenerhalt. "Ich bin fest davon überzeugt, dass die Mannschaft über deutlich mehr Potenzial verfügt als es die aktuelle Punkte- und Tabellensituation hergibt", sagte der 52-Jährige auf der Pressekonferenz. "Die letzten zwei Jahre in Osnabrück haben gezeigt, dass der VfL in der Lage ist, eine sehr, sehr starke Rückrunde zu spielen. In den letzten drei Spielen vor der Winterpause wollen wir uns eine optimalere Ausgangsposition verschaffen, um dann in der Rückrunde voll anzugreifen."

Trainer Uwe Koschinat vom VfL Osnabrück © IMAGO/osnapix Foto: Titgemeyer
AUDIO: Uwe Koschinat ist neuer Trainer beim VfL Osnabrück (1 Min)

Koschinat mit Erfahrung von 79 Zweitliga-Spielen

VfL-Sportdirektor Amir Shapourzadeh erklärte: "Die Gespräche mit Uwe waren wirklich gut. Mit dabei waren Julius Ohnesorge, Michael Welling und Holger Elixmann. Wir haben uns anschließend in die Augen gesehen und waren gemeinsam überzeugt, dass Uwe mit seiner Erfahrung und Energie für die aktuelle Situation der richtige Trainer ist."

"Uwe Koschinat hat eine Überzeugung und Motivation ausgestrahlt, die uns wirklich mitgenommen hat. Er hat weder nach dem Spiel gegen Magdeburg noch mit Blick auf die drei kommenden schweren Spiele Zweifel gehabt. Wir brauchen diese Überzeugung." VfL-Geschäftsführer Michael Welling

Koschinat, der die Erfahrung von 79 Zweitliga-Spielen mitbringt, bekommt Osnabrück-Insider an die Seite gestellt: Die bisherigen Co-Trainer Martin Heck, der zuletzt interimsweise den Chefposten übernommen hatte, und Tim Danneberg bleiben dem VfL erhalten. Er freut sich besonders auf die Bremer Brücke - für ihn ist das Stadion "pure Energie".

Schwieriger als in Osnabrück könnte Koschinats neue Aufgabe aber kaum sein. Die Lila-Weißen haben nur eines ihrer 14 Zweitliga-Spiele gewonnen (2:1 gegen den HSV) und sind Tabellenletzter. Aufstiegscoach Tobias Schweinsteiger musste nach dem 2:3 in Braunschweig gehen. Mit Interimstrainer Heck hatte Osnabrück dann 0:2 gegen Magdeburg verloren.

Allerdings stand Koschinat im Oktober 2018, als er den SV Sandhausen als Tabellenvorletzter übernahm, vor einer ähnlichen Herausforderung. Der SVS hatte nach neun Spieltagen nur fünf Punkte. Am Ende führte der Fußball-Lehrer die Sandhäuser als 15. sogar ohne Relegation zum Klassenerhalt.

Koschinat überzeugt VfL trotz Misserfolg in Bielefeld

Der Koblenzer Koschinat hat sich besonders als Trainer von Fortuna Köln (2011 bis 2018) und in Sandhausen (2018 bis 2020) einen Namen gemacht. Beim 1. FC Saarbrücken (2021 bis 2022) und bei Arminia Bielefeld war er aber nur kurz tätig.

Und gerade seine jüngste Station bei den Ostwestfalen war ein klarer Misserfolg. Als Feuerwehrmann im März elf Spieltage vor Schluss verpflichtet, konnte er das Durchreichen des Bundesliga-Absteigers bis in die Dritte Liga nicht verhindern - und musste danach den Posten schon wieder räumen. Diesmal bleiben Koschinat noch mindestens 20 Spiele für eine Rettung, im Winter sind weitere Transfers geplant.

VfL-Geschäftsführer Michael Welling betonte allerdings, Koschinat habe "eine Überzeugung und Motivation ausgestrahlt, die uns wirklich mitgenommen hat. Er hat weder nach dem Spiel gegen Magdeburg noch mit Blick auf die drei kommenden schweren Spiele Zweifel gehabt. Wir brauchen diese Überzeugung."

Viele andere Kandidaten im Gespräch

Vor Koschinats Verpflichtung waren Michael Schiele (zuletzt Eintracht Braunschweig) und Pit Reimers von der zweiten Mannschaft des HSV als Topkandidaten gehandelt worden. Nach übereinstimmenden Medienberichten soll es auch Gespräche mit dem 40 Jahre alten Hamburger gegeben haben, der nach der Vizemeisterschaft mit dem HSV II in der Regionalliga Nord in diesem Jahr vom Norddeutschen Fußball-Verband zum Trainer des Jahres gekürt worden war.

Doch die Gespräche führten zu nichts. Das galt auch für die Spuren zum beim FC Basel entlassenen Timo Schultz (ehemals FC St. Pauli) und zu Eugen Polanski (Borussia Mönchengladbach II).

"Amir hat mit Julius verschiedene Kandidaten mit unterschiedlichen Profilen vorgestellt. Uwe Koschinat bringt viele Paramater mit, die wir nun brauchen", sagte Geschäftsführer Welling.

Interimstrainer Heck: "Aufgeben ist keine Option"

Trotz der enttäuschenden Leistung gegen Magdeburg hatte Interimstrainer Heck versucht, Optimismus auszustrahlen. "Momentan stehen wir ganz unten. Es gibt nur noch eine Richtung für uns. Aufgeben ist keine Option", betonte der 40-Jährige, der am Sonnabend wohl schon ahnte, dass seine Tage als Chef gezählt sind: "Die Mannschaft steht im Vordergrund. Die Jungs müssen so auf den Platz, dass sie in der Lage sind, ein Spiel zu gewinnen. Da geht es jetzt einfach nicht um mich."

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Dieses Thema im Programm:

Sport aktuell | 27.11.2023 | 11:17 Uhr

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