Osnabrücks Maxwell Gyamfi gestikuliert aufgebracht. © IMAGO / Noah Wedel

VfL Osnabrück verliert auch erstes Spiel nach Trainerwechsel

Stand: 25.11.2023 15:59 Uhr

Fußball-Zweitligist VfL Osnabrück hat das erste Spiel nach der Beurlaubung von Aufstiegstrainer Tobias Schweinsteiger verloren. Gegen den 1. FC Magdeburg gab es am Sonnabend eine verdiente 0:2 (0:0)-Niederlage.

von Florian Neuhauss

Beim Profitrainer-Debüt für Martin Heck, der zuvor Schweinsteigers Co-Trainer gewesen war, zeigten die Osnabrücker eine insgesamt schwache Leistung. Auch mit den gegen Magdeburg gesperrten Dave Gnaase und Michaël Cuisance sowie dem verletzten Timo Beermann deutete zuvor schon viel darauf hin, dass es beim Tabellenletzten nicht so sehr am geschassten Schweinsteiger gelegen hat, sondern dass die Qualität im Kader schlicht nicht ausreichend ist.

"Das wäre zu weit gegriffen", sagte Heck zur Qualität im Kader. "Wir sind gerade in einer Negativspirale. Da ist es wirklich schwer rauszukommen. Es fehlt momentan die Überzeugung."

33 Gegentreffer nach 14 Spieltagen sind genauso alarmierend wie die 14 eigenen Tore. Manager Amir Shapourzadeh ist damit genauso bei der Trainersuche gefordert wie beim Suchen nach neuen Spielern. In den letzten drei Partien des Jahres gilt es, Schadensbegrenzung zu betreiben. Mit Schalke 04, dem FC St. Pauli und Hertha BSC warten allerdings noch drei Zweitliga-Schwergewichte auf die Niedersachsen.

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Eine Fußballtabelle vor eine Fußballmotiv © Colourbox Foto: Pressmaster

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VfL in Hälfte eins noch im Glück

Heck hatte vor der Partie gefordert, Spieler und Fans sollten gemeinsam "die Brücke zum Leben erwecken". Und die leidgeprüften Anhänger der Lila-Weißen legten mit einer großen Choreographie vor dem Anpfiff vor. "Alles für Verein und Hasestadt" (der Spitzname kommt von dem Fluss, der durch die Stadt fließt) war in großen Lettern in der Fankurve zu lesen. Mit dem Abbrennen von Pyrotechnik sorgten die Getreuen allerdings für eine Verzögerung des Anpfiffs.

Und das Team brauchte dann auch ein bisschen, um ins Spiel zu kommen. Die Gäste gaben klar den Ton an. Baris Atik hatte schon in der dritten Minute seine erste Chance, vergab aber knapp. Noch enger war es in der 14. Minute, als Osnabrücks Niklas Wiemann den Ball um ein Haar im eigenen Tor versenkt hätte. Mit seinem Klärungsversuch traf er aber erst Torhüter Lennart Grill, und von dem prallte der Ball an die Latte. Dabei hatte der VfL genauso Glück wie bei der Chance von Luc Castaignos, der aus wenigen Metern am Tor vorbeischoss (28.).

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Martin Heck © IMAGO / Jan Huebner

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Die Osnabrücker waren bemüht, aber manchmal fehlte anscheinend einfach die Qualität. In der elften Minute stand Erik Engelhardt nach perfektem Zuspiel von Lukas Kunze frei vor dem Magdeburger Tor, brauchte beim Abschluss aber viel zu lange. Und bei der anschließenden Ecke traf der Angreifer mit seinem Volley-Schussversuch den Ball nicht. Die beste Chance hatte Christian Joe Conteh, der aber an Keeper Dominik Reimann scheiterte (25.).

Osnabrück bemüht, Magdeburg treffsicher

Nach der Pause kam von Magdeburg zunächst wenig. Osnabrück versuchte, mehr Druck aufzubauen - und wurde ausgekontert. Ein Flugball von Herbert Bockhorn landete genau im Lauf von Atik, der mit seinem Schuss Grill bezwang. Der VfL-Torwart sah dabei nicht besonders gut aus (52.).

"Momentan stehen wir ganz unten. Es gibt nur noch eine Richtung für uns. Aufgeben ist keine Option." VfL-Interimstrainer Martin Heck

Weil eine Reaktion seiner Spieler auf dem Feld ausblieb, wechselte Heck nach einer guten Stunde gleich dreimal. Doch es half nichts - im Gegenteil. Sechs Minuten später legte Magdeburg nach. Bei einem Freistoß der Gäste pennte die Osnabrücker Defensive und Joker Luca Schuler konnte recht ungestört einschießen (71.). Zwei Chancen, zwei Tore für den FCM.

In der Schlussphase standen bei den Gastgebern mit Engelhardt, John Verhoek und Kwasi Wriedt gleich drei Mittelstürmer auf dem Platz. Doch die drei Punkte für das Team von Trainer Christian Titz gerieten nicht mehr im Ansatz in Gefahr - und bedeuteten am Ende den Befreiungsschlag, den der VfL gern gefeiert hätte. Für Magdeburg war es der erste Sieg in der Liga seit dem 2. September.

Osnabrücks Interimstrainer Martin Heck © IMAGO / Noah Wedel
AUDIO: VfL-Trainer Heck: "Wir sind in einer Negativspirale" (4 Min)
14.Spieltag, 25.11.2023 13:00 Uhr

VfL Osnabrück

0

Magdeburg

2

Tore:

  • 0:1 Atik (52.)
  • 0:2 Schuler (71.)

VfL Osnabrück: Grill - Gyamfi, Diakhite (80. Bähr), Wiemann - Ajdini, Tesche (65. Thalhammer), L. Kunze, Kleinhansl (80. Wriedt) - C. Conteh (65. Wulff), Makridis (65. Verhoek) - E. Engelhardt
Magdeburg: Reimann - Piccini, Gnaka, Heber - Bockhorn, Conde, Krempicki (82. Hoti), Bell Bell - Amaechi (68. T. Ito), Atik (84. Arslan) - Castaignos (68. Schuler)
Zuschauer: 15741 (ausverkauft)

Weitere Daten zum Spiel

Dieses Thema im Programm:

Die NDR 2 Bundesligashow | 25.11.2023 | 13:00 Uhr

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