Hannover-Trainer Stefan Leitl © IMAGO / Eibner

Hannover-96-Trainer Stefan Leitl nach Pokal-Aus unter Druck

Stand: 12.08.2023 14:04 Uhr

Bei Fußball-Zweitligist Hannover 96 läuft es überhaupt nicht rund. Die Pokalblamage am Freitag beim Drittligisten SV Sandhausen mit dem Aus nach Elfmeterschießen erhöht den Druck auf Trainer Stefan Leitl. Auch in der Liga konnten "die Roten" bei zwei Remis nicht überzeugen.

2:0 und 3:2 geführt und doch beim Drittligisten SV Sandhausen aus dem Pokal geflogen: Leitl ist nicht zu beneiden, denn es steht zu befürchten, dass 96-Geschäftsführer Martin Kind ihm den streckenweise lustlosen Auftritt seiner Mannschaft anlasten wird. Dennoch macht er sich keine Sorgen um seinen Job: "Weil ich keine Angst habe", sagte der Coach nach der Partie. Dabei wiederholt sich das Muster, dass sein Team wie in Nürnberg einen Vorsprung nicht ins Ziel bringt: Hannover 96 kann offenbar nicht mehr gewinnen.

Martin Kind schon zum Saisonauftakt mit herber Kritik

Kind hatte den 45-Jährigen bereits nach dem enttäuschenden 2:2 zum Saisonauftakt gegen Aufsteiger SV Elversberg heftig kritisiert: "Wenn ich alles das sagen würde, was ich denke, dann hätten wir Krieg", hatte der 79-Jährige gesagt und Kontakt mit dem Cheftrainer vermieden: "Ich war danach so sauer, das wäre kein freundliches Gespräch gewesen", monierte er.

Dem Trainer ist bewusst, dass es an der Leine Diskussionen über die Leistungen der Mannschaft geben wird: "Ich hätte mir für die Mannschaft und die Fans gewünscht, dass wir weitergekommen wären. Dann hätten wir zumindest etwas Ruhe gehabt", sagte der 96-Coach. "Alles Weitere liegt nicht in meinem Ermessen."

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Sieben Tore in drei Spielen, aber kein Sieg

Die Euphorie aus der Vorbereitung ist komplett verflogen, auch Führungen scheinen dem Team keine Sicherheit zu geben. 2:0 hatten die 96er in Sandhausen kurz vor der Pause geführt, doch obwohl Neuzugang Marcel Halstenberg in der 42. Minute das zweite Tor erzielt hatte, kassierten sie noch in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs den Anschlusstreffer. Ein Gegentor, das zu einem klaren Bruch im Spiel führte: Passivität, Verzagtheit, Unkonzentriertheiten, mangelndes Pressing, schlampiges Defensivverhalten regierten ab der 46. Minute. Die Mängelliste war lang - und wäre nahezu beliebig fortzuführen.

Auch Teucherts Traumtor gibt keine Sicherheit

Und so reichte nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich auch die erneute Führung zum 3:2 durch Cedrick Teuchert in der 82. Minute nicht zum Sieg. Vielmehr hätte Sandhausen noch in der regulären Spielzeit, spätestens aber nach 120 Minuten bereits als Sieger vom Platz gehen müssen. "Es ist Wahnsinn. Wir haben Spielkontrolle, gehen in Führung - das muss man dann auch über die Zeit bringen", kritisierte Halstenberg. Das brachte auch seinen Übungsleiter in Rage: "Es ärgert mich, dass es uns dann nicht gelingt, diese Führung über die Zeit zu bringen. Das muss uns gelingen", forderte Leitl. "Wir schießen in den letzten drei Spiele sieben Tore, haben zwei Unentschieden und sind aus dem Pokal ausgeschieden. Das passt nicht zusammen".

Hannovers schwere Aufgaben gegen Rostock und den HSV

Die nächsten Aufgaben der Niedersachsen haben es in sich: Zuerst das Auswärtsspiel bei Tabellenführer Hansa Rostock am kommenden Sonnabend und eine Woche später am Maschsee gegen den Aufstiegsfavoriten Hamburger SV. Sollten die Ergebnisse auch nach diesen beiden Spielen unbefriedigend sein, dürfte die Luft für Leitl sehr dünn werden.

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Sport aktuell | 12.08.2023 | 09:17 Uhr

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