Hannover 96 erneut mit Remis - 2:2 beim 1. FC Nürnberg
Hannover 96 ist auch im zweiten Saisonspiel der 2. Fußball-Bundesliga ungeschlagen geblieben - allerdings auch weiter ohne Sieg. Dem 2:2 gegen Elversberg ließen die Niedersachsen am Sonntag beim 1. FC Nürnberg ebenfalls ein 2:2 (2:0) folgen.
Im Gegensatz zum Remis vergangene Woche, bei dem sie ein 0:2 aufholten, gaben die Niedersachsen diesmal ein 2:0 her: Zwei Elfmetertreffer von Cedric Teuchert bescherten 96 zunächst eine überraschende Führung im ersten Durchgang, in dem ihnen offensiv ansonsten wenig gelang. In der zweiten Spielhälfte drängte Nürnberg auf den Ausgleich, der dank des Doppelpackers Can Uzun verdient gelang.
96-Torwart Ron-Robert Zieler sprach nach der Partie von "zwei verlorenen Punkten". Der Elfmeter zum 2:2 kurz vor dem Ende sei zudem "unberechtigt" gewesen, so der 34-Jährige: "Das ist eine spielentscheidende Szene. Nachdem der Nürnberger Spieler unserem Spieler ganz klar auf die Füße tritt und dann zu Fall kommt - das ist mir zu billig, so kann man einfach keinen Elfmeter geben. Es ist sehr schade, dass der Schiedsrichter da die falsche Entscheidung getroffen hat."
Den Niedersachsen stehen nun zwei weitere Auswärtsspiele bevor. Zunächst gastieren sie im DFB-Pokal am Freitagabend (18 Uhr) beim Drittligisten SV Sandhausen, eine Woche später, am 19. August, tritt das Team von Trainer Stefan Leitl beim Tabellenführer Hansa Rostock an.
Teuchert trifft gegen seinen Jugendclub
Die Zuschauer bekamen im ersten Durchgang eine schwache Zweitligapartie zu sehen: Die Nürnberger waren zunächst das bessere Team, hatten mehr Ballbesitz, scheiterten aber bei ihren wenigen Torchancen an Ron-Robert Zieler. Die größte Tat vollbrachte der 96-Keeper, als er erst einen Freistoß von Johannes Geis parierte und dann auch beim Nachschuss von James Lawrence aus kurzer Distanz zur Stelle war (12.).
96 kam lediglich zweimal in den Strafraum der Hausherren, beide Male holten die Niedersachsen dabei einen Foulelfmeter heraus: Beide verwandelte Teuchert, der bei den Franken ausgebildet wurde und 2014 sein Profidebüt gefeiert hatte, eiskalt (8., 23.) - die ansonsten harmlosen Gäste führten mit 2:0.
Der Rest der ersten Spielhälfte ist schnell erzählt: Hannover ließ es in der Folge gemächlich angehen, Nürnberg versuchte, Druck aufzubauen - dies gelang aber nicht. Stattdessen hätte Louis Schaub in der Nachspielzeit auf 3:0 erhöhen können, scheiterte aber frei vor FCN-Keeper Christian Mathenia (45.+2).
Schaub lässt das 3:0 liegen
Nürnbergs Coach Cristian Fiel reagierte nach der Pause mit einem Vierfachwechsel. Tatsächlich entwickelten die Gastgeber nun ein wenig Tempofußball, doch die Großchancen boten sich zunächst auf der anderen Seite: Schaub ließ Mathenia aussteigen und brachte dann das Kunststück fertig, aus sechs Metern - statt ins leere Tor - nur den Pfosten zu treffen (53.). Kurz darauf drosch Fabian Kunze aus der Distanz nur knapp über die Latte (55.).
Statt 3:0 für Hannover stand es plötzlich nur noch 2:1. Der erst 17-jährige Uzun schob den Ball nach feinem Pass von Felix Lohkemper an Zieler vorbei ins Tor (66.). Und so war wieder Spannung im Spiel, zumal die Nürnberger nun im Aufwind waren. Ahmet Güleyens Kopfball klärte Havard Nielsen auf der Linie, ehe Zieler vor dem nachsetzenden Daichi Hayachi zupackte (76.).
Auch Nürnbergs Uzun schnürt den Doppelpack
In der 88. Minute kam Hayashi im Zweikampf mit Hannovers Bright-Akwo Arrey-Mbi zu Fall. Nach minutenlangem Studium der Videobilder entschied sich Patrick Alt dazu, an seinem Elfmeterpfiff festzuhalten. Ein harte, aber vertretbare Entscheidung: Hayashi war zwar Arrey-Mbi auf den Fuß getreten, der Hannoveraner hatte zuvor aber auch geschubst. Uzun verwandelte eiskalt zum 2:2. In der fast neunminütigen Nachspielzeit traf Jan Gyamerah zum vermeintlichen 3:2 für den "Club", doch der frühere HSV-Profi stand im Abseits (90.+7).
Glück für Hannover, dessen Auftritt wie schon vor einer Woche viel zu wünschen übrig ließ. Clubchef Martin Kind, der im Vorfeld der Partie schon viel Kritik ("Wenn ich alles das sagen würde, was ich denke, dann hätten wir Krieg") geübt hatte, dürfte nicht besänftigt sein.