Pokal-Aus! Hannover scheitert im Elfmeterschießen an Sandhausen
Fußball-Zweitligist Hannover 96 ist in der ersten Runde des DFB-Pokals ausgeschieden. Das Team von Trainer Stefan Leitl verlor am Freitag mit 5:7 (3:3, 2:1) nach Elfmeterschießen bei Drittligist SV Sandhausen.
2:0 geführt, 3:2 geführt und trotzdem hat es nicht gereicht. Lange Gesichter bei den Niedersachsen, die mal wieder früh die Segel streichen müssen im Pokalwettbewerb. Schlimmer noch als das Ausscheiden dürfte aber das ab der 45. Minute teils phlegmatische Spiel der 96er wiegen. Wie schon in den ersten beiden Ligapartien gegen die SV Elversberg und den 1. FC Nürnberg brachte Hannover keine konstante Leistung über die gesamte Spieldauer auf den Rasen.
"Es waren heute eindeutig zu viele Fehler." Hannovers Trainer Stefan Leitl
Trainer Leitl zeigte sich nach dem Spiel enttäuscht: "Wir haben zu viele Angriffsituationen und zu viele Standardsituationen zugelassen. Das darf uns so nicht passieren. Es waren heute eindeutig zu viele Fehler. Drei Tore reichen nicht, um weiterzukommen, da müssen wir uns an die eigene Nase fassen", sagte er.
In der Verlängerung wirkte seine Mannschaft platt und rettete sich nur mit Glück ins Elfmeterschießen. Das sah auch Verteidiger Marcel Halstenberg so: "Wir haben Spielkontrolle, gehen in Führung - das muss man dann auch über die Zeit bringen. Wir lassen zu viele Chancen zu, bekommen die Gegentore zu einfach und haben dann sogar Glück, dass wir nicht in Rückstand geraten und das Spiel in 90 oder 120 Minuten verlieren." Vom Punkt vergaben dann Max Besuschkow und Sebastian Ernst und besiegelten das gleichermaßen selbstverschuldete wie verdiente Erstrunden-Aus. Es dürften unruhige Tage in Hannover werden.
Schaub bringt Hannover in Führung
Intensiv ging es zu in den ersten 25 Minuten, allerdings mit wenigen Höhepunkten vor den Toren. Mit zunehmender Dauer aber wurde das Spiel der Leitl-Elf zielstrebiger - und das mündete sofort in der Führung: Einen Einwurf von links machte Stürmer Nicolo Tresoldi fest, Cedric Teuchert zog in den Sechzehner und bediente Louis Schaub, der aus fünf Metern nur noch einzuschieben brauchte (27.).
Doch auch die Kurpfälzer wurden plötzlich gefährlich - und beide Male war es Rouwen Hennings. Erst setzte er einen Kopfball neben das 96-Tor (37.), dann verfehlte er mit einem Schuss knapp (39.).
96 holt Sandhausen zurück ins Spiel
Mitten in die Drangphase des SVS das 2:0 für Hannover: Halstenberg jagte den Ball per Freistoß aus 18 Metern ins Tor (43.). Pause aber war noch nicht und die "Roten" holten den Drittligisten zurück in die Partie: Phil Neumann riss David Otto nach einem langen Ball im Strafraum um. Ottos Sturmpartner Hennings ließ Pokal-Torhüter Leo Weinkauf keine Chance und traf souverän vom Punkt (45.+4).
Hannovers Passivität wird bestraft
Der Beginn des zweiten Abschnitts ein Abbild des Starts in Durchgang eins: viel Mittelfeldgeplänkel, viele Zweikämpfe, viel Leerlauf. Hannover zeigte sich deutlich zu passiv, Sandhausen schob immer mutiger nach vorne, ohne allerdings größere Torgefahr auszustrahlen.
Das änderte sich in der 75. Minute, als der ehemalige Kieler Alexander Mühling aus aussichtsreicher Position verzog. Glück für 96. Das aber war trotz einer Chance von Schaub im Gegenzug (76.) in der 77. Minute aufgebraucht: Nach einem kapitalen Fehler von Weinkauf traf Tim Maciejewski. Der Keeper hatte eine harmlose Bogenlampe auf den Oberschenkel des Mittelfeldspielers fallen lassen. Die Konsequenz für die Passivität der Gäste in Durchgang zwei und der Auftakt für eine irre Schlussphase.
Besuschkow und Ernst vergeben im Elfmeterschießen
Denn der Drittligist blieb dran: Otto mit einer Doppelchance hatte jetzt sogar die Führung für den SVS auf Kopf (80.) und Fuß (81.). Ebenso überraschend wie wunderschön dann die erneute 96-Führung: Teuchert zirkelte den Ball aus rund 20 Metern ins lange Eck (82.). Die Entscheidung? Keineswegs, denn der wiederum unglücklich agierende Neumann ließ Tim Knipping nach einer Ecke entwischen, der aus kurzer Distanz zum 3:3 einköpfte (86.). Es ging in die Verlängerung.
Dort entglitt Hannover das Spiel immer weiter: Doch da sowohl Maciejewski (95.) und Otto (98.) in der ersten sowie erneut Maciejewski (107. und 108.) und Max Geschwill (109.) in der zweiten Hälfte beste Sandhäuser Chancen vergaben, rettete sich der Zweitligist ins Elfmeterschießen. Dort nahmen die Dinge dann endgültig ihren Lauf, als Besuschkow gleich den ersten Schuss über das Tor setzte ...