Keine Pokal-Wunder für Rostock, Teutonia, Oberneuland und Bersenbrück
Den norddeutschen Amateurclubs ist im DFB-Pokal keine Sensation geglückt: Der Rostocker FC, Teutonia Ottensen, Oberneuland und Bersenbrück verloren ihre Erstrundenduelle jeweils deutlich.
Der Traum vom Zweitrundeneinzug im DFB-Pokal platzte für den Rostocker FC beim 0:8 (0:5) gegen den Erstligisten 1.FC Heidenheim bereits in der ersten Viertelstunde. Trotzdem war RFC-Kapitän Ben Cadi nach dem Spiel glücklich: "Es bleibt jetzt schon eine überragende Erinnerung hängen. In so einem Stadion, mit so vielen Zuschauern, gegen so eine geile Truppe, das sind wir nicht gewohnt", sagte der Defensivspieler, dem das Ergebnis "völlig egal" war".
Vor rund 3.500 Zuschauern im Ostseestadion von Zweitligist Hansa Rostock gab der Bundesliga-Aufsteiger von Beginn an das Tempo vor. Bereits nach neun Minuten erzielte Adrian Beck das 1:0 für die Gäste, mit dem die Schleusen in der Rostocker Abwehr geöffnet wurden. Nur einen Angriff später sorgte Tim Kleindienst nach einer Flanke von rechts zunächst per Kopf (12.), drei Minuten später dann per Volleyschuss für die 3:0-Führung.
"Nach zehn Minuten guckst du auf die Uhr und denkst: 'Alter, sind hier nicht schon 30 rum'?" RFC-Kapitän Ben Cadi
Dem RFC gelang es nach 16 Minuten erstmals in den gegnerischen Strafraum einzudringen, doch Samuel Scharf kam nicht zum Abschluss. Stattdessen legte der Favorit durch Lennard Meloney (18.) nach. Heidenheim dominierte die Partie souverän, ließ dem Oberligisten kaum Zeit zum atmen. Dennoch zeigte die Mannschaft von Trainer Silvio Schulz in der Defensive beachtlichen Einsatz. Vor der Halbzeitpause erzielte FCH-Neuzugang Marvin Pieringer sein Premierentor per Kopfball (38.).
Rostock wehrte sich auch nach Wiederanpfiff leidendschaftlich und hatte eigentlich gut in die Partie gefunden, ehe Cadi mit seinem Fehlpass vor das eigene Tor Heidenheim zum nächsten Treffer einlud. Dinkci nahm das Geschenk dankend an (53.). Den Gastgebern ging allmählich die Luft aus: Der Bundesligist lief fast nur noch das Rostocker Tor an, die Hanseaten warfen sich mit letzter Kraft in die Bälle. In der 72. Minute traf Pieringer erneut, zehn Minuten später sorgte Stefan Schimmer für den Endstand.
(Die Statistik zum Spiel)
Ottensen schlägt sich gegen Leverkusen achtbar
Eine Viertelstunde lang stand Teutonia gegen Bayer Leverkusen beim 0:8 (0:3) vor rund 11.000 Zuschauern am Hamburger Millerntor defensiv stabil, dann sorgte ein Eckball für die Führung des Bundesligisten. Edmond Tapsoba traf per Kopf (16.). Der Regionalligist schlug sich achtbar und bekam immer wieder Szenenapplaus, musste noch vor der Pause aber zwei weitere Gegentore hinnehmen: Victor Boniface (42.) und Florian Wirtz (45.+1) vollendeten schöne Leverkusener Spielzüge.
Nach dem Wiederanpfiff beseitigten Amine Adli per Foulelfmeter (59.) und Jeremie Frimpong (67.) schnell die restlichen Zweifel über den Ausgang des Spiels. Teutonia schwanden zunehmend die Kräfte. Adam Hlozek mit einem sehenswerten Fernschuss (75.), Jonas Hofmann (81.) und erneut Hlozek (90.) stellten den Endstand her. Teutonia-Trainer Dominik Glawogger erkannte die "große individuelle Qualität" der Leverkusener nach dem Abpfiff an, hob aber auch die Anfangsphase seiner Mannschaft hervor: "Wir haben das in den ersten 30, 35 Minuten ordentlich gemacht. Mit dem 0:3 zur Pause war der Glaube dann natürlich etwas weg."
(Die Statistik zum Spiel)
Nürnberg trifft gegen Oberneuland früh
Das 1:9 (0:6) des FC Oberneuland gegen Nürnberg begann mit einer Viertelstunde Verspätung. Die Entscheidung trafen DFB und Polizei, da noch nicht alle Gästefans im Stadion waren. Als das Spiel dann angepfiffen war, brauchte der Favorit aus Franken wiederum nur 15 Minuten, um für klare Verhältnisse zu sorgen: FCN-Shootingstar Can Uzun glänzte wie in der 2. Liga gegen Hannover doppelt und erzielte zwei Treffer (10., 14.), Daichi Hayashi legte in der 15. Minute nach.
Ahmet Gürleyen (19.) und Taylan Duman (24., 29./Foulelfmeter) noch vor der Pause sowie erneut Uzun (67.) und Benjamin Goller (71.) und Christoph Daferner (90.) schraubten das Ergebnis in die Höhe. Schön für den Bremer Oberligisten: Bakary Lambers gelang in der 89. Minute mit dem zwischenzeitlichen 1:8 ein sehenswerter Ehrentreffer.
(Die Statistik zum Spiel)
Mönchengladbach lässt Bersenbrück keine Chance
Bereits am Freitag hatte sich Borussia Mönchengladbach vor knapp 16.000 Zuschauern an der Bremer Brücke keine Blöße gegeben und gewannen das Duell mit dem niedersächsischen Fünftligisten Bersenbrück 7:0 (4:0). Der Oberligist lieferte dem Erstligisten allerdings einen ordentlichen Kampf und hätte nach knapp zwei Minuten sogar für einen Paukenschlag sorgen können. Doch Saikouba Manneh scheiterte an Borussen-Keeper Jonas Omlin.
"Das war ein brutal geiles Spiel. Wir können stolz sein. Ein 0:7 gegen einen Bundesligisten - mega." Bersenbrück-Trainer Tobias Langemeyer bei "sky"
Danach nahm das Spiel seinen standesgemäßen Lauf. Zur Pause schossen Franck Honorat, Nathan Ngounou (26.) und zweimal Tomas Cvancara (32., 35.) eine 4:0-Führung für Gladbach heraus. Nach dem Seitenwechsel erzielten wiederum Honorat (56.), Robin Hack (78.) und Grant-Leon Ranos (90.) die weiteren Tore für den Favoriten.
(Die Statistik zum Spiel)