Fanszene Rostock verurteilt Verhalten der Hansa-Anhänger scharf
Vier Tage nach dem Zweitligaspiel beim FC St. Pauli hat die Fan-Szene Rostock das Verhalten der Hansa-Anhänger im Millerntorstadion scharf verurteilt. Dort hatten Fans Pyrotechnik gezündet sowie Böller und Keramikteile von zuvor auf den Gästetoiletten zerstörten Becken geworfen.
In einem am Donnerstagabend veröffentlichten Statement der Fanszene Rostock heißt es: "Bei aller Brisanz und Bedeutung, die das Spiel gegen diesen Verein für uns als Fanszene hat, machen wir es kurz: Die Geschehnisse am vergangenen Sonntag haben Grenzen überschritten, waren einfach nur dumm und idiotisch."
Die Inkaufnahme von Verletzungen unbeteiligter Personen und das Zerstören von Toilettenanlagen seien kein Teil der Hansa- Fankultur. "Alle Beteiligten müssen sich hinterfragen, ob sie sich der Tragweite und der Konsequenzen ihres Handelns bewusst sind. Derartige Vorfälle schaden nicht nur unserem Verein, sondern auch uns als Fanszene in erheblichem Umfang."
Hansa-Anhänger warfen Böller und Keramikteile
Am Sonntag hatten Anhänger des FC Hansa besonders vor Beginn der zweiten Hälfte auf den Rängen randaliert. Unter anderem zündeten sie Pyrotechnik, warfen Böller und Keramikteile von zuvor auf den Gästetoiletten zerstörten Becken. Mindestens ein Ordner und ein Anhänger der Hamburger wurden verletzt. Hansas Vorstandschef Robert Marien distanzierte sich von den Vorfällen und nannte die mutmaßlichen Täter "Vollidioten".
Fanszene spendet 10.000 Euro an den FC Hansa
Der Fanszene Rostock, so heißt es im Schreiben weiter, sei bewusst, dass ein Statement die Ereignisse nicht rückgängig mache. "Daher können wir nur durch intensive Gespräche innerhalb der gesamten Rostocker Fanszene dafür sorgen, dass in Zukunft die Grenzen unserer Fankultur eingehalten werden. Darüber hinaus wird die Fanszene einen Teil dazu beitragen, den finanziellen Schaden für den Verein zu mindern." Als erste Maßnahme würden die eigentlich für Choreos gesammelten Spenden bei den vergangenen Heimspielen in Höhe von 10.000 Euro an den FC Hansa überwiesen werden.
Schließlich hieß es: "Wir appellieren an dieser Stelle eindringlich an alle, in Zukunft einmal mehr über das eigene Handeln nachzudenken und sich ihrer eigenen Verantwortung gegenüber unserem FC Hansa und unserer Fanszene bewusst zu werden."