Fans von Hansa Rostock. © picture alliance / Fotostand Foto: Fotostand / Voelker

Fanszene Rostock verurteilt Verhalten der Hansa-Anhänger scharf

Stand: 02.03.2023 21:53 Uhr

Vier Tage nach dem Zweitligaspiel beim FC St. Pauli hat die Fan-Szene Rostock das Verhalten der Hansa-Anhänger im Millerntorstadion scharf verurteilt. Dort hatten Fans Pyrotechnik gezündet sowie Böller und Keramikteile von zuvor auf den Gästetoiletten zerstörten Becken geworfen.

In einem am Donnerstagabend veröffentlichten Statement der Fanszene Rostock heißt es: "Bei aller Brisanz und Bedeutung, die das Spiel gegen diesen Verein für uns als Fanszene hat, machen wir es kurz: Die Geschehnisse am vergangenen Sonntag haben Grenzen überschritten, waren einfach nur dumm und idiotisch."

Die Inkaufnahme von Verletzungen unbeteiligter Personen und das Zerstören von Toilettenanlagen seien kein Teil der Hansa- Fankultur. "Alle Beteiligten müssen sich hinterfragen, ob sie sich der Tragweite und der Konsequenzen ihres Handelns bewusst sind. Derartige Vorfälle schaden nicht nur unserem Verein, sondern auch uns als Fanszene in erheblichem Umfang."

Hansa-Anhänger warfen Böller und Keramikteile

Am Sonntag hatten Anhänger des FC Hansa besonders vor Beginn der zweiten Hälfte auf den Rängen randaliert. Unter anderem zündeten sie Pyrotechnik, warfen Böller und Keramikteile von zuvor auf den Gästetoiletten zerstörten Becken. Mindestens ein Ordner und ein Anhänger der Hamburger wurden verletzt. Hansas Vorstandschef Robert Marien distanzierte sich von den Vorfällen und nannte die mutmaßlichen Täter "Vollidioten".

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Pyro im Hansa-Rostock-Fanblock während des Spiels beim FC St. Pauli © IMAGO / osnapix

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Fanszene spendet 10.000 Euro an den FC Hansa

Der Fanszene Rostock, so heißt es im Schreiben weiter, sei bewusst, dass ein Statement die Ereignisse nicht rückgängig mache. "Daher können wir nur durch intensive Gespräche innerhalb der gesamten Rostocker Fanszene dafür sorgen, dass in Zukunft die Grenzen unserer Fankultur eingehalten werden. Darüber hinaus wird die Fanszene einen Teil dazu beitragen, den finanziellen Schaden für den Verein zu mindern." Als erste Maßnahme würden die eigentlich für Choreos gesammelten Spenden bei den vergangenen Heimspielen in Höhe von 10.000 Euro an den FC Hansa überwiesen werden.

Schließlich hieß es: "Wir appellieren an dieser Stelle eindringlich an alle, in Zukunft einmal mehr über das eigene Handeln nachzudenken und sich ihrer eigenen Verantwortung gegenüber unserem FC Hansa und unserer Fanszene bewusst zu werden."

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Die Fans von Hansa Rostock haben im Spiel gegen den FC St. Pauli gezündelt und randaliert. © IMAGO/Claus Bergmann

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Dieses Thema im Programm:

NDR 2 Sport | 02.03.2023 | 23:03 Uhr

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