News-Blog Vendée Globe: Kurz vor Kap Hoorn - Lunven zehrt von Malizia-Erinnerung
Die 10. Auflage der Vendée Globe läuft. Der Hamburger Boris Herrmann ist mit der Malizia - Seaexplorer zum zweiten Mal dabei. Alle News und Hintergründe zur Solo-Weltumseglung im Live-Blog des NDR.
Video-Update: Herrmann auf dem Weg nach Kap Hoorn
Kap Hoorn: Lunven zehrt von seinen Malizia-Erinnerungen
Nicolas Lunven (Holcim - PRB) wird nach eigener Aussage am Samstagmorgen Kap Hoorn passieren, aber wohl ohne Sichtkontakt. "Ich werde wohl ein bisschen zu weit weg sein, um Kap Hoorn zu sehen", berichtete der Sechstplatzierte am Freitag. Der Franzose kann aber während der Passage in Malizia-Erinnerungen schwelgen. "Letztes Jahr beim Ocean Race hatte ich das Glück, es zu sehen. Das war wunderschön. Dieses Bild werde ich im Kopf haben", sagte Lunven, der damals noch als Navigator an Bord von Boris Herrmanns Malizia segelte.
Der Hamburger Skipper liegt aktuell rund 70 Seemeilen hinter Lunven auf Rang acht. Für beide geht es dann in den Südatlantik, der für Lunven noch eine Wundertüte ist. "Der Südatlantik sieht knifflig aus. Es wird eine Leichtwindzone kommen, aber ansonsten ist es kaum vorhersagbar und fast unmöglich, schon eine große Lösung im Kopf zu haben. Ich werde es Schritt für Schritt machen."
Keine 6.000 Seemeilen mehr für Richomme und Dalin
Seit dem 12. Dezember sind Charlie Dalin und Yoann Richomme entlang der antarktischen Sperrzone gen Osten gesegelt - nun lassen sie das Südpolarmeer endgültig hinter sich. Es geht im Atlantik nach Norden. Richomme liegt mit seiner Paprec Arkéa konstant gut 13 Seemeilen vor der Macif Santé Prévoyance von Dalin. Also nicht mehr als einen Wimpernschlag auf einer Weltumsegelung. Seit der Nacht haben sie keine 6.000 Seemeilen mehr zu absolvieren.
Boris Herrmann hat sich derweil in den vergangenen Stunden einen Zweikampf um Rang sieben mit Paul Mailhat geliefert. Dessen Biotherm-Yacht auf Platz acht und Herrmanns davor segelnde Malizia - Seaexplorer trennen aktuell lediglich 2,1 Seemeilen.
Überhaupt geht es eng zu in der Verfolgergruppe hinter dem Drittplatzierten Sébastien Simon (Groupe Dubreuil) und dem Vierten Thomas Ruyant (Vulnerable). Zwischen Rang fünf und elf liegen gerade einmal 214 Seemeilen.
Simon lobt Kieler Skipper Baden, der 2028 dabei sein will
Andreas Baden will 2028 auch gerne bei der Vendée Globe dabei sein, ist aber auch ein Teil der diesjährigen Rennens rund um die Welt. Der Skipper aus Kiel gehört zum Technik-Team von Sébastien Simon, hat die elektronischen und elektrischen Systeme für dessen Imoca-Rennyacht fit gemacht. "Danke, Andreas, du hast wirklich einen tollen Job gemacht. Du bist immer da, wenn ich deine Hilfe brauche. Ich freue mich schon sehr, dich in Les Sables-d'Olonne zu sehen", sagte der drittplatzierte Franzose in der Vendée-Show am Donnerstag, in der auch Baden zugeschaltet war.
Der Kieler ist in ständiger Rufbereitschaft für Simon, um technische Hilfestellung zu geben. In vier Jahren will der 35-Jährige gerne selbst bei der Solo-Weltumseglung teilnehmen. "Ich freue mich sehr, noch tiefer einzutauchen und den Weg an die nächste Startlinie in Les Sables zu schaffen", sagte Baden, der für den Aufbau einer eigenen Kampagne aber noch Geld braucht.
Die stetig wachsende Popularität des Segelsports könnte da hilfreich sein. "Es ist unglaublich, wie viele Deutsche die Imoca-Klasse kennen, die Vendé Globe oder auch das Ocean Race. Es ist schön zu sehen, dass das Segeln hier in Deutschland immer wichtiger wird", so Baden, in dessen Heimatstadt Kiel das Ocean Race Europe 2025 startet.
Herrmann im Zickzack-Kurs Richtung Kap Hoorn
Boris Herrmann nähert sich im Zickzack-Kurs nahe der Eisgrenze Kap Hoorn. Der Malizia-Skipper liegt weiterhin auf Platz sieben. Am dritten, mythischen Kap der Vendée Globe könnten Herrmann und Co. harte Bedingungen mit bis zu 40 Knoten Wind und fünf Meter hohen Wellen erwarten. "Yoann Richomme hat Kap Hoorn mit 25 Knoten verlassen, er war auf der Autobahn", sagte Jérémie Beyou (Charal), der auf Rang fünf liegt. Das Spitzentrio scheint für ihn mittlerweile unerreichbar. "Sie haben das Glück, das sie bis Les Sables d'Olonne nicht verlassen wird. Gut für sie. Für hinten ist es viel komplexer und viel weniger schnell."
Seit er im Indischen Ozean sei, habe er das Gefühl, die ganze Zeit eine Barriere vor sich zu haben, gegen die er stolpere, so Beyou. "Es ist das Wetter, das entscheidet, ist das gerecht?..... Nein, nicht wirklich." Während Richomme (Paprec Arkéa), Charlie Dalin (Macif) und mittlerweile auch Sébastien Simon (Groupe Dubreuil) im Südatlantik ein Tiefdruckgebiet erwartet, das sie recht schnell in Richtung Rio de Janeiro bringen wird, scheint in der Verfolgergruppe zwischen Rang vier und elf für alle Skipper alles möglich.
Simon passiert als Dritter Kap Hoorn
Sébastien Simon hat als Dritter der Flotte bei der Vendée Globe Kap Hoorn passiert. Der Franzose brauchte mit seiner Imoca-Yacht Groupe Dubreuil 44 Tage, 21 Stunden, 19 Minuten und 38 Sekunden, wie die Veranstalter mitteilten. Damit blieb nach dem Spitzenduo auch er deutlich unter der bisherigen Bestmarke von Armel Le Cléac'h, der im Jahr 2016 mehr als 47 Tage gebraucht hatte.
"Ja, hier sind wir! Danke Pazifik, tschüs an den Süden und hallo Atlantik", sagte Simon in einer Videobotschaft und berichtete von rauer See und bis zu 47 Knoten Wind. Die Umrundung von Kap Hoorn sei das beste Weihnachtsgeschenk überhaupt. "Das letzte Kap liegt hinter uns. Jetzt müssen wir den Atlantik hochsegeln - aber das Boot kennt den Weg. Les Sables-d'Olonne liegt vor uns."
Der durch einen Schaden an seinem Backbord-Foil behinderte Simon hat mittlerweile gut 700 Seemeilen Rückstand auf die Spitze. Dort hat Yoann Richomme (Paprec Arkéa) seinen Vorsprung auf Charlie Dalin (Macif) nunmehr auf 100 Seemeilen ausgebaut.
Ruyant konzentriert sich auf Kampf um Platz vier
Thomas Ruyant (Vulnerable) hat als Vierter weiter gut 100 Seemeilen Vorsprung auf die folgenden Seglerinnen und Segler. In der Gruppe ist auch Boris Herrmann auf Rang sieben dabei. Es gelinge ihm gerade gut, vor dem Wind aus West-Nordwest zu bleiben, erklärte der Franzose und blickte voraus: "Der Wind wird stärker werden, wenn ich am Kap vorbeikomme, vielleicht 35 bis 40 Knoten. Aber das Meer wird nicht so rau sein." Er rechne mit drei bis vier Metern Wellengang.
Hoffnung, noch zum Drittplatzierten Sébastien Simon aufzuschließen, macht sich Ruyant offenbar nicht. Auch wenn Simons Groupe Dubreuil bekanntlich durch einen Schaden am Backbord-Foil gehandicapt ist. "Er hat 1.000 Meilen Vorsprung und das Foil wird ihn im Südost-Passat bis zum Äquator und durch die Doldrums nicht zu sehr behindern." Ruyants Konzentration gilt deshalb Rang vier: "Es ist ein hartes Rennen und ich werde versuchen, meinen Platz vor der Gruppe zu halten."
Rückschlag für Bestaven - Großes Vorsegel unbrauchbar
Schöne Bescherung für Yannick Bestaven: An Bord seiner Maitre CoQ V versagte bereits am 23. Dezember eines seiner Fallschlösser, die Befestigung eines Segels. Sein großes Vorsegel (Code Zero) landete im Wasser. Zwei Stunden lang kämpfte der Titelverteidiger darum, es zu bergen, was ihm schließlich gelang. Aber das wichtige Segel ist nun unbrauchbar, zudem wurde sein Steuerbord-Foil leicht beschädigt. Der Franzose, aktuell auf Platz zehn im Klassement zurückgefallen, wird versuchen, Reparaturen vorzunehmen und in den Mast zu steigen, sobald die Bedingungen es zulassen.
Boris Herrmann in Feststimmung
Nach stressigen Tagen in chaotischer See, einem Schreckmoment mit einer Beinahe-Kenterung und vielen Manövern will es sich Boris Herrmann an den Feiertagen hübsch machen an Bord. "Ich habe einen kleinen Weihnachtsbaum an Bord aus Filz, den man auch dekorieren kann, Geschenke und wie auch bei der letzten Vendée Globe ein spezielles Weihnachtsgericht", erzählte der Familienvater. Zur Feier des Tages gibt es Cassoulet, einen herzhaften französischen Eintopf. "Ich werde mir den Tag schön gestalten und denke an die Lieben daheim."
Erster! Richomme in Rekordzeit am Kap Hoorn
Yoann Richomme (Paprec Arkéa) hat das Rennen gemacht und bei seiner Vendée-Premiere als Erster das legendäre Kap Hoorn erreicht. In den vergangenen Stunden hatte sich Richomme ein packendes Duell mit Charlie Dalin (Macif Santé Prévoyance) um die Pole Position am dritten und letzten großen Kap der Solo-Weltumseglung geliefert. Mit nur wenigen Seemeilen Vorsprung setzte sich der 41-Jährige durch. In Sichtweite segelten beide in den Südatlantik, wo Dalin mit seinen Boot wieder Vorteile haben könnte, und Richtung Heimat.
"Wow, es ist einfach großartig und aufregend, das Kap zu umrunden, wunderschön", jubelte Richomme, der für seine erste Kap-Hoorn-Passage 43 Tage, 11 Stunden, 25 Minuten und 20 Sekunden benötigte - Rekord! Damit blieb er 3 Tage, 13 Stunden, 9 Minuten und 26 Sekunden unter der Vendée-Globe-Bestmarke von Armel Le Cléac'h, der die Strecke von Les Sables-d'Olonne bis Kap Hoorn 2016 in 47 Tagen, 34 Minuten, 46 Sekunden absolvierte. Der Franzose stellte zudem für die Passage vom Kap Leeuwin zum Kap Hoorn einen Rekord von 13 Tagen, 9 Stunden, 13 Minuten und 43 Sekunden auf.
"Ich hätte mir nie vorstellen können, solche Bedingungen zu haben, ein bisschen ruhiger, in zwei Meilen Entfernung. Es ist unglaublich, Kap Hoorn so zu sehen, was für eine Belohnung! Der größte Teil der Arbeit ist erledigt. Es ist außergewöhnlich, die Farben sind wunderschön." Yoann Richomme
Macif-Skipper Dalin kreuzte den Längengrad von Kap Hoorn nur 9 Minuten und 30 Sekunden nach seinem Freund Richomme (43/11/34/50) und freute sich, den südlichsten Punkt Amerikas diesmal bei Tageslicht sehen zu können. Vor vier Jahren war er in der Nacht daran vorbeigesegelt. Ab der sagenumwobenen Landmarke sind es noch knapp 7.000 Seemeilen bis ins Ziel.
Video: Herrmann in Weihnachtsstimmung
Point Nemo hinter sich, Kap Hoorn voraus: Boris Herrmann wird Weihnachten ganz allein auf seiner Malizia verbringen, macht es sich aber schön.
Kap Hoorn in Sicht - Dalin oder Richomme?
Während Malizia-Skipper Boris Herrmann als Siebter so langsam den auf Platz sechs segelnden Nico Lunven (Holcim - PRB), seinen ehemaligen Navigator, in den Blick nimmt, geht es ganz vorne um den "Kap-Hoorn-Sieg". Charlie Dalin (Macif Santé Prévoyance) oder Yoann Richomme (Paprec Arkéa), es kann nur einen geben. Oder doch zwei?
Beide rasen mit gut 20 Knoten der legendären Wegmarke entgegen, könnten sie auch gemeinsam passieren. Voraussichtlich am frühen Heiligaband (MEZ) dürfte das Führungsduo Kap Hoorn erreichen. "Ich spüre schon die Aufregung", sagte Dalin am Montagmorgen.
Ob Dalin oder doch Richomme, der Erste wird Armel Le Cléac'hs Rekord für die Strecke nach Kap Hoorn aus dem Jahr 2016 brechen. Le Cléac'h hatte damals 47 Tage und 34 Minuten benötigt. Möglich ist zudem, dass es eine neue Bestmarke für den Pazifik - die Strecke von Tasmanien bis Kap Hoorn - geben wird. Die stammt von 2012 und hat seither François Gabart mit 14 Tagen und 11:08 Stunden inne.
Auch Herrmann am Point Nemo vorbei
Auch Boris Herrmann ist nun irgendwo im Nirgendwo vorbeigekommen. Der Malizia-Skipper hat den Längengrad südlich von Point Nemo, dem maritimen Pol der Unerreichbarkeit, passiert. Weiter weg vom Festland geht nicht. Was es mit dem Point Nemo auf sich hat:
Boris Herrmann im 23-Uhr-Tracker Siebter
Es bleibt eng zwischen Boris Herrmann und Yannick Bestaven. Im Tracker um 23 Uhr liegt der Hamburger mit 20 Seemeilen Vorsprung auf den 2020-Sieger auf Platz sieben. Von seinem ehemaligen Ocean-Race-Kollegen Nicolas Lunven auf Rang sechs trennen Herrmann knapp 100 Seemeilen. Es ist spannend im Verfolgerfeld, aber der Malizia-Skipper ist gut unterwegs.
Goodchild, Lunven und Beyou im Pech
Das Vorsegel von Sam Goodchild (Vulnerable), der aktuell Zehnter ist, ist am Sonntagmorgen (MEZ) plötzlich im Wasser gelandet, wo es sich zum Teil ums Backbord-Foil wickelte. Der Brite konnte das Segel binnen etwas weniger als einer Stunde unbeschädigt an Bord bergen.
Nicolas Lunven (Holcim - PRB) und Jérémie Beyou (Charal) hatten zuletzt mit gravierenden technischen Problemen zu kämpfen. Lunven, der hinter Beyou auf Platz sechs zurückfiel, musste aufwändig einen Lattenrutscher reparieren. Beyou reparierte nach mehreren Problemen mit seinem Großsegel sogar sechs Stunden lang.
Herrmann freut sich über Schnee am vierten Advent
Schnee, Hagel - "heute haben wir hier alles an Wetter", berichtet Boris Herrmann am vierten Advent. "Aber das Beste ist natürlich der Schnee gerade rechtzeitig zu Weihnachten." Festtagsstimmung also beim Hamburger, der allerdings nach seinem überstandenen Schreckmoment in der Nacht zum Sonnabend, als die Malizia aus dem Ruder lief und sich auf die Seite legte, weiter alle Hände voll zu tun hat. Den Längengrad von Point Nemo voraus bleiben die Bedingungen fordernd und der Kampf in der Verfolgergruppe um die Plätze hart.
Herrmann und Bestaven Bug an Bug
Boris Herrmann und Yannick Bestaven (Maitre CoQ V) liefern sich aktuell ein Kopf-an-Kopf-Rennen, in dem der französische Titelverteidiger momentan wieder hauchdünn die Nase vorn hat. Es bleibt spannend in der gesamten Verfolgergruppe von den Plätzen vier bis elf, die alle in Reichweite im selben Wettersystem segeln.
Herrmann begegnet und überholt Bestaven
Boris Herrmann hat sich kurz vor Beginn des 43. Renntags auf den siebten Platz verbessert. Der Hamburger überholte am späten Samstagabend Titelverteidiger Yannick Bestaven (Maitre CoQ V), der einen deutlich größeren Haken nach Norden schlug als der Malizia-Skipper - und segelte dabei nur wenige Meter am Franzosen vorbei. Die Begegnung gibt es aus beiden Perspektiven im Video - und es ist auch die Freude zu hören, in dieser Einsamkeit im Pazifik auf einen Mitstreiter zu treffen:
Nun segeln beide wieder mit aktuell 14 Seemeilen Abstand gen Osten. Auch die Plätze vier bis sechs sind in Reichweite, sein ehemaliger Navigator Nicolas Lunven auf Rang sechs liegt noch ziemlich genau 100 Seemeilen (185 Kilometer) voraus, der vierplatzierte Thomas Ruyant 230 Seemeilen.
An der Spitze ziehen Yoann Richomme (Paprec Arkéa) und sein französischer Landsmann Charlie Dalin (Macif Santé Prévoyamce) dem Rest des Feldes in beinahe idealen Bedingungen immer weiter davon.
Boot kentert - Schreckmoment für Boris Herrmann
Boris Herrmann hat mit seinem Boot einen stressigen Moment überstanden. Wie der Hamburger Skipper mitteilte, sei seine Malizia - Seaexplorer in der Nacht zum Sonnabend aus dem Ruder gelaufen und habe sich dabei stark auf die Seite gelegt: Er habe eine "Pirouette" gedreht, berichtete der 43-Jährige: "Ich saß in meinem Sitz, als das Boot mit der Nase in eine Welle eintauchte und stark abwärts kippte." In schneller Folge einiger Maßnahmen "habe ich dann auf der Seite des Bootes gestanden - das Boot kenterte", sagte Herrmann.
Es gelang dem fünfmaligen Weltumsegler aber, das Boot so wieder aufzurichten, dass Mast und Segel von Bruch verschont blieben: "Und ich habe es geschafft, die Ruder wieder unter Kontrolle zu bringen", sagte der Hamburger. Dann habe er noch ein Manöver machen, alles zurücktrimmen und wieder auf Kurs kommen müssen.
Inzwischen ist er wieder klar auf Kurs Kap Hoorn, aber "in den nächsten Stunden etwas langsamer" unterwegs sein will: "Ich will auf keinen Fall noch so eine Pirouette drehen, weder heute Abend noch sonst irgendwann im Laufe des Rennens."
Wie läuft eigentlich der Alltag an Bord?
Rund 80 Tage auf See - da stehen komplizierte Manöver an, und zwar in jeder Hinsicht. Die sind fraglos nötig, aber auch nicht immer nur schön. Immerhin: Den Toiletten-Eimer gibt's sogar mittlerweile mit Brille...
Herrmann macht in ruppiger See Meilen
Boris Herrmann ist weiter Achter, Tendenz steigend. In den vergangenen 24 Stunden ist der Malizia-Skipper 487,5 Seemeilen gesegelt und damit deutlich mehr als die in erreichbarer Nähe segelnden Thomas Ruyant, Nicolas Lunven und Jérémie Beyou auf den Plätzen vier bis sechs. Vom siebtplatzierten Titelverteidiger Yannick Bestaven trennen den fünfmaligen Weltumsegler nur noch 46 Seemeilen.
Anders als die drei Boote an der Spitze haben die Verfolger auf Kurs Kap Hoorn allerdings weiterhin mit ruppigen und permanent wechselnden Bedingungen zu kämpfen. "Wenn du schnell segelst, brichst du alles. Wenn du versuchst zu verlangsamen, kommst du nicht gut voran", erläuterte Ex-Malizia-Navigator Lunven: "Es ist hart, die richtigen Einstellungen für das Boot zu finden."
Richomme vorn - Spitze segelt stramm gen Kap Hoorn
Für die Spitze dürfte es auf dem Weg zum Kap Hoorn bei fast optimalen Bedingungen keine Hindernisse mehr geben. "Die aktuellen Bedingungen sind 20 bis 25 Knoten vor dem Wind, und das wird bis Kap Hoorn insgesamt so bleiben. Sobald das Boot aufgestellt und getrimmt ist, segelt es praktisch von selbst", berichtete Yoann Richomme am Sonnabendmorgen.
Der Franzose hat im spannenden Zweikampf mit seinem Landsmann Charlie Dalin nun wieder knapp die Nase vorn. Rund 1.400 Seemeilen sind es für beide noch bis zu der ikonischen Landmarke.
"Es geht geradeaus, es ist magisch." Yoann Richomme
"Abgesehen davon, dass man alles im Auge behalten und den Kurs und die verschiedenen Manöver planen muss, ist es also ganz einfach. Man muss nicht viel bedenken, uns bleiben noch zwei Halsen bis zum Kap Hoorn." Danach werde es auf dem Weg den Atlantik hinauf interessant. "Aber vor dem Kap Hoorn ist kein Segelwechsel geplant, es geht geradeaus, es ist magisch." Richomme hofft, dass er nicht zu weit vom Felsen entfernt sein wird und das letzte große Kap der Weltumseglung vielleicht sehen kann. "Aber im Moment scheint es, dass wir nachts vorbeifahren."
Sébastien Simon auf Rang drei verliert dagegen aktuell weiter, er bekommt den Wind nun von links und das fehlende Steuerbord-Foil macht sich eklatant bemerkbar. Alle drei werden aber schon am Montag vor Kap Hoorn erwartet.
Cornic mit einer "ziemlich unglaublichen" Begegnung ganz im Süden
Auf Platz 32 segelt Antoine Cornic (Human Immobilier) fast am Ende des Feldes, und das so weit südlich wie kaum ein anderer Vendée-Globe-Teilnehmer. Dabei hatte der Franzose etwa 900 Seemeilen südöstlich von Kap Leeuwin, wohin sich kaum jemand verirrt, nun eine "ziemlich unglaubliche" Begegnung. "Ich bin auf ein 11 Meter langes Boot gestoßen - ein Norweger, der alleine segelt und nur zum Spaß eine Weltreise macht", berichtete Cornic, der sich beeindruckt zeigte. "Ich glaube, wir haben jemanden gefunden, der verrückter ist als wir!"
Über Funk unterhielt sich der Vendée-Globe-Skipper mit dem Norweger und machte dem "blinden Passagier" dieser Region so eine große Freude. "Er hatte seit 110 Tagen kein anderes Boot mehr gesehen, was den Kerl glücklich machte."
Herrmann freut sich über eine Lilli-Schneekugel
Malizia-Skipper Boris Herrmann hat zum siebtplatzierten Yannick Bestaven (Maître CoQ V) wieder etwas abreißen lassen. Der Titelverteidiger segelt bereits wieder gen Osten, während der Hamburger noch einen nördlichen Kurs fährt. "Bald werden wir eine weitere Halse machen, um weiter nach Osten zu kommen", sagte der 43-Jährige, der mit herausfordernden Bedingungen zu kämpfen hat. "Der Wind ist ziemlich unbeständig, die See ist chaotisch. Das Boot hüpft ein wenig hin und her, manchmal bleibt es in den Wellen ein wenig stehen."
Ständig in Bewegung ist auf der Malizia - Seaexplorer nun auch eine ganz besondere Kugel. Am Morgen präsentierte Herrmann seine neueste Kalenderüberraschung - eine Schneekugel mit dem Bild von ihm und seiner Hündin Lilli darin. Die Freude darüber war groß.
Irgendwo im Nirgendwo - Dalin und Co. passieren Point Nemo
Weiter weg von allem geht nicht: Das Führungstrio um Charlie Dalin (MACIF) passiert bei der Vendée Globe zurzeit Point Nemo, den Punkt auf der Welt, der am weitesten von jedem Festland entfernt ist. 2.688 Kilometer sind es von hier aus zum nächstgelegenen Land. Selbst die Internationale Raumstation ISS ist näher an Festland auf der Erde dran als dieser besondere Punkt.
Bei der Hatz um die Welt liegen Dalin und Co. an der Spitze der Flotte weiter auf Kurs Rekordzeit. 2016 absolvierte Armel Le Cléac'h die Vendée Globe in 74 Tagen, 3 Stunden, 35 Minuten und 46 Sekunden. Das Führungstrio hat Point Nemo nun weitaus schneller passiert, als Le Cléac'h vor acht Jahren. Aktuell könnten sie schon in den frühen Morgenstunden des Heiligabend am Kap Hoorn ankommen.
Herrmann weiter Achter - "Point Nemo" in Sicht
Nahe der Eisgrenze muss Boris Herrmann auf dem Weg nach Osten immer wieder Manöver fahren. "Wir fahren hier im Zickzack", berichtete der Hamburger. "Wenn es in Richtung Süden zu windig wird, fahren wir wieder raus oder wechseln die Segel." Am Abend liegt er mit seiner Malizia weiterhin auf Rang acht - rund 67 Seemeilen (124 Kilometer) hinter dem Siebtplatzierten Yannick Bestaven (Maitre Coq V).
Das Spitzentrio um den Führenden Charlie Dalin (MACIF) nähert sich derweil "Point Nemo". Jenem geografisch errechneten Ort auf der Welt, der am weitesten von jedem Land entfernt ist. Das nächstgelegene Land ist 2.688 Kilometer weit weg.
Hare will vor der Silvester-Party in Melbourne sein
Nach dem Mastbruch auf ihrer Medallia kämpft sich Pip Hare Seemeile für Seemeile in Richtung Australien vor. Das Ziel der Britin ist Melbourne. "Ich hoffe wirklich, dass ich zwischen Weihnachten und Neujahr ankomme", sagte Hare. "Das Schlimmste wäre, am Neujahrstag anzukommen, wenn alle schon gefeiert haben."
Mit ihrem Notrigg kommt die 50-Jährige nur schleppend voran und hat zudem die Sorge, dass sie ungünstige Wetterbedingungen zurückwerfen könnten. "Das Problem ist, dass in ein paar Tagen eine Wetterfront mit 35 Knoten Nordwind kommt. Ich hoffe nur, dass mich das nicht einfach dorthin zurückbläst, wo ich herkomme."
Kleine Reparatur kostet Herrmann "ein paar Meilen"
Boris Herrmann hat wieder ein bisschen basteln müssen. Der Malizia-Skipper hat beim Segelwechsel ein "Problem am Furler gefunden und ihn getauscht", wie der Hamburger am Donnerstag berichtete. Furler dienen dazu, die Segel auf dem Boot richtig aufzurollen und zu verstauen. "Das hat mich ein paar Meilen und ein bisschen Zeit gekostet. Aber alles ist gut", so Herrmann, der weiterhin auf Rang acht liegt.
Alles in allem berichtete der 43-Jährige von einem "guten Tag. Es macht Spaß, nach Osten zu segeln. Es ist nur noch ein Woche bis Kap Hoorn, das ist verrückt." Allein die Kälte soweit südlich macht dem Malizia-Skipper etwas zu schaffen. "An Deck will man nicht sein. Das Wasser hat sechs Grad oder weniger und verdammt kalt ist es auch noch. Gut, dass wir Autopiloten haben und ein schönes bequemes Cockpit", sagte Herrmann, der sich dick eingepackt hat.
Führungstrio auf Rekordkurs - Herrmann weiter Achter
Am Vortag noch Bug an Bug, hat Ausnahmesegler Charlie Dalin (Macif Santé Prévoyance) nun mit vollständiger Segelgarderobe wieder einen Vorsprung von 30 Seemeilen auf seinen zweitplatzierten französischen Landsmann Yoann Richomme (Paprec Arkéa) herausgeholt. Sébastien Simon (Groupe Dubreuil) hat gut 47 Seemeilen Rückstand auf Dalin.
Nach dem Tempo der vergangenen Tage, bei dem sich das Spitzentrio gegenseitig zu Höchstleistungen antrieb, könnten alle drei die Vendée-Rekordzeit von Armel Le Cléac'h aus dem Jahr 2016 (74 Tage, 3 Stunden, 35 Minuten und 46 Sekunden) unterbieten. Aktuell könnten sie schon um Heiligabend herum am Kap Hoorn ankommen.
"Wir drei haben uns zu einem Speed-Rennen mitten im Pazifik entschieden. Wir wollten mal sehen, wer das schnellste Boot hat. Wahnsinn." Yoann Richomme
Malizia-Skipper Boris Herrmann belegt weiterhin den achten Rang, den er am späten Vorabend erobert hatte. Der Hamburger hat den Rückstand auf den siebtplatzierten Titelverteidiger Yannick Bestaven (Maitre CoQ V) auf 93 Seemeilen verkürzt. Auf die Spitze hat das gesamte Verfolgerfeld aber über Nacht in leichteren Winden einige Seemeilen eingebüßt.
Tim Kröger setzt auf Herrmanns "Allradantrieb"
NDR Experte Tim Kröger hält den Plan von Boris Herrmann, zum Jahreswechsel Kap Hoorn zu erreichen, für realistisch. "Sein Design ist für Downwind bei großer Welle ausgelegt. Wenn die anderen einen Gang runterschalten müssen, kann Boris mit seinem Allradantrieb noch immer Vollgas geben", sagte der zweimalige Weltumsegler. "Er kann das jetzt mehr ausspielen und es ist auch super, dass er den Anschluss gefunden hat an die zweite Gruppe."
Der aktuelle Dreikampf an der Spitze fasziniert auch den Admiral's-Cup-Sieger: "Das ist schon irre, was die da abliefern. Dalin und Richomme segeln mit einem Abstand von 900 m - auf der anderen Seite der Erdkugel tief im Südpolarmeer. Das ist Matchracing at it's best, aber die beiden sind im Feld wahrscheinlich auch die Toughsten und ziehen stramm durch. Die Kämpfen bis zum Letzten." Dass auch Sébastien Simon trotz eines gebrochenen Foils ganz vorne mitmischt, überrascht ihn nicht: "Es limitiert ihn, aber nicht immer und bei allen Bedingungen."
Dass der lange Zeit überlegen führende Charlie Dalin zuletzt so harte Konkurrenz bekommen hat, könnte auch auf technischen Probleme zurückzuführen sein, von denen der Macif-Skipper am Morgen berichtete. Er habe 36 Stunden benötigt, um ein nicht näher benanntes Segelproblem zu reparieren. Nun sei das Boot aber wieder "bei 100 Prozent".
Herrmann will "den vor uns Fahrenden Meilen abknapsen"
Malizia-Skipper Boris Herrmann sieht in den aktuellen Wetterverhältnissen - "Downwind, raue Bedingungen, starker Seegang" - die Zeit für sich und sein Boot, "für unser Design", bei der Vendée Globe gekommen. Er hoffe, den Abstand zur vor ihm segelnden Konkurrenz bis Kap Hoorn verringern zu können. "Ich bin davon überzeugt, dass wir vor dem 1. Januar dort ankommen."
Drama, Tempo, Tränen - So liefen die vergangenen Tage
Es geht zur Sache bei der Vendée Globe. Mit Sturm, Freude, Frust und richtig viel Tempo. Die vergangenen Tage in der ausführlichen Video-Zusammenfassung:
Pip Hare und Szabolcs Weöres offiziell ausgestiegen
In der Nacht auf Montag sind die Britin Pip Hare (Medallia) nach ihrem Mastbruch und Szabolcs Weöres (New Europe) offiziell aus der diesjährigen Vendée Globe ausgestiegen. Hare ist auf dem Weg nach Melbourne im Süden Australiens, Weöres ins südafrikanische Kapstadt. Der Ungar, der nach einer frühen Reparatur ohnehin der Flotte hinterhergesegelt war, hatte zuletzt ein gebrochenes Backbord-Want entdeckt und damit eine Schwächung der seitlichen Stabilisation des oberen Mastes.
Jetzt sind noch 36 der 40 Skipperinnen und Skipper bei der Weltumseglung unterwegs. Vor Hare und Weöres waren bereits Louis Burton (Bureau Vallée) und Maxime Sorel (V and B - Monbana - Mayenne) ausgestiegen.
Mastbruch bei Pip Hare
Riesen-Pech für Pip Hare. Rund 800 Seemeilen südlich von Australien erlitt die britische Skipperin mit ihrer Medallia einen Mastbruch. Die 50-Jährige ist wohlauf, wie Team und Regatta-Leitung mitteilten. "Das ist das Ende unseres Vendée-Globe-Rennens im Jahr 2024", sagte eine am Boden zerstörte Hare.
Mit der Medallia, die 2015 zu Wasser gelassen wurde, hatte Armel Le Cléac'h 2016 die Vendée Globe gewonnen. 2020 belegte Louis Burton, der in diesem Jahr mit der Bureau Vallée aufgeben musste, mit dem Boot Rang drei.
Boris Herrmann der Zweitschnellste von Kap zu Kap
Malizia-Skipper Boris Herrmann hat vom Kap der Guten Hoffnung bis Kap Leeuwin die zweitschnellste Zeit verbucht. Nur Spitzenreiter Charlie Dalin, der Rekordzeit segelte, war noch fixer unterwegs.
1. Charlie Dalin - 9 Tage / 22 Stunden / 27 Minuten / 56 Sekunden
2. Boris Herrmann - 10/1/49/54
3. Sebastien Simon - 10/6/42/8
Alle drei waren schneller als der bisherige Rekordhalter Michel Desjoyeaux (10/7/37).
Violette Dorange: Tough, tapfer und ein großes Talent
Sie strahlt und lächelt - und hat nach eigenem Bekunden manchmal Angst: Violette Dorange, mit 23 Jahren die jüngste Teilnehmerin aller Zeit bei der Vendée Globe, schlägt sich auf dem ehemaligen Boot von "König" Jean Le Cam aber wacker. Aktuell ist die couragierte Französin 25.
Dalin in Rekordzeit von Kap zu Kap
Rekord für Charlie Dalin: Der französische Ausnahmesegler hat eine 16 Jahre alte Bestmarke für die Passage vom Kap der Guten Hoffnung zum Kap Leeuwin gebrochen. Michel Desjoyeaux, der einzige Doppelsieger der Vendée Globe, hatte 2008 10 Tage, 7 Stunden und 37 Minuten benötigt, um die Strecke zu bewältigen. Der Macif-Skipper brauchte nun 9 Tage, 22 Stunden und 27 Minuten und unterbot seinen Landsmann damit um 9 Stunden und 10 Minuten.
Steuerbord-Foil bei Simon gebrochen
Hiobsbotschaft für den zweitplatzierten Sébastien Simon (Groupe Dubreuil): Am Samstagnachmittag brach am Boot des Franzosen das Steuerbord-Foil. "Ich habe gerade geschlafen, als das Boot plötzlich wild hin und her ging. Als ich es stabilisieren wollte, hat es nicht mehr auf die gleiche Art und Weise reagiert. Ich habe schnell verstanden, dass es um das Foil geht. Ich bin an Deck gegangen und das Steuerbord-Foil war am Ellenbogen, dem am stärksten gebogenen Teil, gebrochen", berichtete Simon.
"Das ist wirklich sehr schwer zu verkraften, aber das Rennen ist noch nicht vorbei. Ich werde den ganzen Weg gehen." Sébastien Simon
Die jeweils an den Seiten der Imoca-Rennyachten angebrachten "Foils" ("Flügel") erzeugen Auftriebskraft und lassen die Boote regelrecht über das Wasser "fliegen".
Mit nur einem intakten Foil ist Simon stark gehandicapt, segelt aber trotzdem mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 16 bis 18 Knoten. "Das ist wirklich sehr schwer zu verkraften", gab der Franzose zu, räumte aber ein: "Das ist Teil des Spiels, es ist ein mechanischer Sport. Jetzt geht es darum, konzentriert zu bleiben und Spaß zu haben."
Herrmann nach Foil-Reparatur mit "kleinem Handicap"
Als hätte Boris Herrmann nicht schon genug damit zu tun, den Rückstand auf die Führenden zu verkürzen, musste der Weltumsegler nun auch Reparatur-Arbeiten durchführen. Die Hydraulik-Verstellung seines Foilkastens auf Backbord-Seite machte Probleme. Der Pin, der den Hydraulik-Zylinder hält, war herausgebrochen.
"Ich habe die Teile dann zusammengeklebt und es hat beim ersten Versuch gleich so gut funktioniert, als wäre nichts gewesen", berichtete Herrmann nach einer anstrengenden Nacht. Die Neigung dieses Foils kann er nun allerdings nicht mehr einstellen. Deshalb sprach der 43-Jährige von einem "kleinen Handicap".
NDR Segelexperte Tim Kröger erklärte: "Das ist für Performance-Segeln wirklich eher negativ. Darauf fußt schließlich die perfekte Leistung dieses Bootes." Andererseits hätte es auch schlimmer kommen können. "Er kann jetzt erst mal weitersegeln. Das ist jetzt nicht Alarm und nicht das Ende vom Lied."
Video: Das Update nach drei Wochen
Drei Wochen sind die 39 im Rennen verbliebenen Boote der zehnten Vendée Globe unterwegs. Vorneweg die drei französischen "Ballermänner" Charlie Dalin, Sébastien Simon und Yoann Richomme. Sie hingen nicht wie viele andere in Flauten fest. Der Hamburger Boris Herrmann kämpft derzeit um einen Platz in den Top Ten. Aber nun werden im Süden die Bedingungen härter - möglicherweise beginnt ein ganz neues Rennen.
Rekord-Roundup: Simon mit 615,33 Seemeilen in 24 Stunden
Die Hatz der Hightech-Yachten rund um den Globus kennt kaum Verschnaufpausen, in den vergangenen Stunden vor allem nicht für Sébastian Simon (Groupe Debreuil). Der Franzose reihte gestern einen 24-Stunden-Einrumpf-Solorekord an den nächsten: Als Bestmarke hat der Skipper nun unglaubliche 615,33 Seemeilen (1.139,6 Kilometer) stehen, mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 25,64 Knoten.