Meeresmuseum in Stralsund nach Umbau wieder geöffnet
Nach einer umfangreichen Modernisierung hat das Meeresmuseum Stralsund, das sich in einem gotischen Kirchenbau befindet, wieder geöffnet. Lebende Tiere ziehen erst später ein, der Eintritt ist deshalb reduziert.
Es ist ein faszinierender Kontrast: In einer ehemaligen Klosterkirche aus dem Mittelalter zeigt das Meeresmuseum Stralsund die bunte Unterwasserwelt der Tropen, außerdem riesige Modelle von Walen und Fischen. Allein die ungewöhnlichen Räumlichkeiten schaffen eine besondere Atmosphäre, ein Besuch lohnt sich. Nach einer mehr als dreijährigen Modernisierung hat die Ausstellung in der Altstadt von Stralsund nun wieder geöffnet.
Finnwalskelett und Modelle von Haien und Rochen
Zu sehen sind neben bereits bekannten Attraktionen wie einem 15 Meter langen Finnwalskelett oder dem Bronzeabguss der Lederschildkröte Marlene, die 1965 in der Ostsee gefangen wurde, auch viele neue Ausstellungsstücke. So sollen mehrere original große Modelle von Haien, Rochen und Delfinen einen Eindruck von der Vielfalt der Tierwelt in den Weltmeeren vermitteln. Größtes Modell ist ein zehn Meter langer Walhai. Eine Vitrinenwand widmet sich Kraken, Quallen und Krebsen. Neu ist auch der Globus, auf den mithilfe aktueller Daten die Wolkenbewegungen der Erdatmosphäre projiziert werden.
Aquarienbewohner ziehen später ein
Unter anderem wegen der Corona-Pandemie und eines Cyberangriffs sei es beim Umbau zu Verzögerungen gekommen, so das Museum. Daher sind zur Eröffnung in den neuen Aquarien zunächst keine lebenden Tiere zu sehen und der Eintrittspreis vorübergehend reduziert. Besondere Attraktion wird das 700.000 Liter fassende Großaquarium sein, das ein karibisches Riff nachbildet. Zahlreiche weitere Becken werden die Lebenswelten der warmen Tropengewässer mit Muränen, Anemonen-, Doktor- und Lippfischen zeigen.
Einblicke in den Lebensraum Meer
Das Deutsche Meeresmuseum befasst sich nicht nur mit der Vielfalt der Unterwasserwelt, sondern auch mit dem komplizierten Verhältnis des Menschen zum Meer. Themen der Ausstellung sind daher neben der Meeresbiologie unter anderem auch die Seefischerei und der Einfluss des Menschen auf die Ozeane.
Ozeaneum und Natureum sind weitere Standorte
Das Meeresmuseum eröffnete bereits 1951. Neben der Ausstellung im einstigen Katharinenkloster gehören drei weitere Standorte zur Stiftung Deutsches Meeresmuseum. Das Ozeaneum auf der Stralsunder Hafeninsel widmet sich dem Leben in den nördlichen Meeren. Im Natureum am Leuchtturm Darßer Ort auf der Halbinsel Darß-Zingst geht es um die Landschaft an und hinter der Ostseeküste. Für die Standorte gibt es neben Einzel- ab Herbst auch Kombitickets. Das ebenfalls zur Stiftung gehörende Nautineum auf der Insel Dänholm vor Stralsund dient als Sammlungs- und Forschungsstandort und ist für Besucher aktuell nicht geöffnet.