Bodden-Panoramaweg: Wandern im stillen Rügen
Neben den bekannten Attraktionen bietet Rügen auch ruhige Ecken. Der Bodden-Panoramaweg führt 24 Kilometer durch einen ursprünglichen Teil im Norden der Insel.
Beim Stichwort Rügen denken viele an weiße Klippen, Kap Arkona und natürlich Strand und Meer. Aber die Insel bietet auch interessante Routen für Wanderer. Ein Beispiel: der 24 Kilometer lange Bodden-Panoramaweg durch die weniger bekannte Landschaft am Großen Jasmunder Bodden im Norden von Rügen. Für geübte Wanderer ist es eine Tagestour, wer langsamer unterwegs ist, kann die Insel auf einem Teil der Strecke von ihrer stillen Seite kennenlernen.
Von Neuenkirchen nach Osten wandern
Wer von Westen nach Osten wandert, startet an der Maria-Magdalena-Kirche im kleinen Ort Neuenkirchen. Das Gotteshaus stammt aus der Zeit um 1400, seine Glocke gilt als die älteste auf Rügen. Zwischen Feldern und Wiesen geht es zur schmalen Holzbrücke über den Liddower Strom. Sie führt auf die Halbinsel Liddow, ein Naturschutzgebiet am Tetzitzer See. Der Feldweg am mit Schilf bewachsenen Ufer führt in den Kiefernwald der Banzelvitzer Berge. Der erste kleine Anstieg auf der Strecke wird mit einem Fernblick über den Jasmunder Bodden belohnt. Mit etwas Glück ziehen See- und Fischadler ihre Kreise.
Durch den Wald nach Ralswiek
Am und im Wald, teils mit Boddenblick, verläuft der Weg weiter über Banzelvitz und Moisselbritz nach Ralswiek, das für die Störtebeker-Festspiele bekannt ist. Mit 15 Kilometern ist nun gut die Hälfte des Panoramaweges geschafft und der kleine Hafen bietet sich für eine längere Pause an. Ralswiek ist auch ein guter Ausgangspunkt für eine Tageswanderung. Am Ortsausgang, nach dem Segelhafen, steht eine kleine Holzkirche in typischem Schweden-Rot. Sie kam 1907 als Geschenk aus Skandinavien auf die Insel.
Sandstrand und ein Waldpark bei Lietzow
Die nächsten Kilometer nach Lietzow verlaufen mit einer größeren Steigung am Waldrand, den Bodden meist im Blick. Der Urlaubsort mit Sandstrand liegt an der schmalsten Stelle zwischen Großem und Kleinem Jasmunder Bodden. Eine Schleuse verbindet beide Gewässer. Ein Abstecher vom Panoramaweg führt in den 38 Hektar großen Waldpark am Schloss Semper mit 100-jährigen Eichen, Kaskadenteichen und einer Rhododendron-Allee.
Feuersteine in der Schmalen Heide
Nun sind es noch rund fünf Kilometer bis zum Ziel der Wanderung am Fährhafen in Mukran. Der Panoramaweg verlässt den Großen Bodden und führt am Ufer des Kleinen Boddens entlang, parallel zu Bahngleisen und am Ende durch dichten Wald. Damit ist nach 24 Kilometern der Ostseestrand erreicht, wo der "Qualitätswanderweg" Bodden-Panoramaweg in der Nähe des Naturschutzgebietes Schmale Heide endet.
Die Attraktion der Schmalen Heide sind parallel zur Küste verlaufende Wälle aus Feuersteinen. Die zwei Kilometer langen Wälle wurden vor rund 4.000 Jahren von Hochwassern angespült. Zwischen dem hellgrauen Gestein wachsen Heidekraut, Flechten und Sträucher.