Auf dem Rad rund ums Steinhuder Meer
Mehr Abwechslung auf 32 Kilometern finden Radfahrer selten. Die Tour ums Steinhuder Meer führt durchs Moor, zu Aussichtstürmen und einer Düne.
Wer das Steinhuder Meer mit dem Rad umrunden möchte, startet am besten in Steinhude, dem größten Ort am See. Dort gibt es mehrere Fahrrad-Verleihstationen, sodass Ausflügler für die gemütliche Tagestour nicht das eigene Rad mitbringen müssen.
Der 32 Kilometer lange Rundweg lässt sich in beiden Richtungen gut befahren, verläuft meist abseits der Straßen und ist ausgeschildert. Nur in Steinhude selbst ist es etwas schwierig, den Weg nicht zu verlieren. Im Sommer kann es an Wochenenden stellenweise eng werden. Neben Radfahrern in beiden Richtungen sind dann besonders am Nordufer auch viele Spaziergänger auf dem kombinierten Rad-/Fußweg unterwegs.
Von Steinhude in Richtung Osten ins Moor
Los geht es in Steinhude in östlicher Richtung. Vom Wasser ist zunächst nicht viel zu sehen, denn der Radweg führt in einigen Hundert Metern Abstand parallel zum Ufer durch die Straßen des Ortes, vorbei an der Kirche. Nach wenigen Kilometern ändert sich das Bild. Am Ortsrand liegen Wiesen und Felder mit einzelnen Höfen, die Route wechselt auf landwirtschaftliche Wege.
Bald beginnt hier am Ostufer des Sees das Moor. Auf dem feuchten Untergrund haben sich zahlreiche seltene Pflanzen wie Torfmoose und Wollgräser angesiedelt. Heute steht die Fläche unter Schutz, doch Entwässerungsgräben zeigen noch, dass das Moor in vergangenen Jahrzehnten intensiv zum Torfabbau genutzt wurde. An einem Rastplatz beginnt ein Abstecher in Richtung Wasser, der allerdings nicht mit dem Rad gefahren werden kann. Teilweise über Holzstege führt ein Weg zu einem Beobachtungsturm, der einen schönen Blick auf den See und das Naturschutzgebiet am sumpfigen Ufer bietet.
Touristisches Zentrum am Nordufer
Fernab von Straßen führt die Tour weiter über den sogenannten Vogeldamm durch einen lichten Wald zum Nordufer. Dort nähert sich der Weg wieder dem See und führt mehrere Kilometer direkt am Ufer entlang. Nach etwa einem Drittel der Rundfahrt lockt feiner Sand an der Weißen Düne zu einer kurzen Rast. Im Norden gibt es eine umfangreiche touristische Infrastruktur, denn des Steinhuder Meer ist ein beliebtes Naherholungsgebiet in der Region Hannover. An Bootsstegen schaukeln unzählige Segelboote, Surfer schätzen das flache Wasser und mehrere Campingplätze werden nicht nur von Urlaubern genutzt, sondern auch von zahlreichen Dauercampern. Imbisse und Kioske bieten Möglichkeiten, sich zu stärken.
Von Mardorf zu den Meerbruchswiesen
Wenige Hundert Meter vom See entfernt liegt Mardorf, die zweite größere Ortschaft am Steinhuder Meer. Der Radweg führt am Ortszentrum vorbei, das mit einem Heimatmuseum und hübschen Fachwerkhäusern einen kurzen Abstecher lohnt. Die Route entfernt sich jetzt vom Wasser und führt erneut auf landwirtschaftlichen Wegen durch teils feuchte Wiesen. Von einem Beobachtungsturm lassen sich die Landschaft und der See mit der Insel Wilhelmstein gut überblicken. In den Meerbruchswiesen rund um den Meerbach, dem einzigen Abfluss des Sees, brüten viele Vögel. Nach wenigen Kilometern führt noch einmal ein Abzweig zu einem dritten Turm, jetzt direkt am Ufer. Das gesamte Gebiet steht unter Naturschutz und gehört zum Naturpark Steinhuder Meer.
Zum Schloss der Grafen von Schaumburg
Hinter den Meerbruchswiesen entfernt sich der Weg wieder vom Wasser und führt an den Rand des Dorfes Winzlar. Wer sich für heimische Pflanzen und Tiere interessiert, sollte die Ökologische Schutzstation im Ort besuchen. Einige Kilometer weiter liegt etwas abseits des Weges, der nun durch Wiesen und Felder führt, mit Schloss Hagenburg ein weiteres mögliches Etappenziel.
Die ehemalige Sommerresidenz der Schaumburger Grafen befindet sich in einem weitläufigen Park. Von dort führt der Hagenburger Kanal, auf dem idyllisch einige Boote im Wasser schaukeln, bis zum Steinhuder Meer. In der Nähe zeigt ein Moorgarten viele typische Pflanzen, die mit den kargen Bedingungen dieses Bodens zurechtkommen. Der Kanal weist den Weg zurück an den See, bevor die letzten Kilometer direkt am Ufer durch einen Bruchwald wieder zum Ausgangspunkt im Westen Steinhudes führen.
Steinhude: Uferpromenade und Badeinsel
Dort gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die Radtour ausklingen zu lassen: bei einem Bummel über die Uferpromenade, in einem der Cafés oder an warmen Tagen am Sandstrand der Badeinsel, die über eine Brücke zu erreichen ist. Die Insel ist auch der schönste Ort, um den Sonnenuntergang am Steinhuder Meer zu genießen.