Uralte Riesen: Die Straße der Megalithkultur in Niedersachsen
Jahrtausende alte Großsteingräber geben bis heute Rätsel auf. Auf der Straße der Megalithkultur in Westniedersachsen lassen sich die gigantischen Findlinge entdecken.
33 archäologische Stätten auf 330 Kilometern: Eine Reise auf der Straße der Megalithkultur ist eine Fahrt in die Vergangenheit. Im Mittelpunkt stehen rund 5.000 Jahre alte Großsteingräber aus der Jungsteinzeit. Mehr als 70 dieser gewaltigen Steinkonstruktionen liegen an der Strecke, die von Oldenburg über das Emsland bis nach Osnabrück führt.
Die Straße der Megalithkultur lässt sich mit einigen Umwegen auch als 380 Kilometer lange Radroute der Megalithkultur abfahren und mit dem Besuch anderer Sehenswürdigkeiten kombinieren. Dazu zählen etwa das Rathaus in Osnabrück oder das Museum und Park Kalkriese.
Riesige Steine geben Rätsel auf
Der Begriff Megalith leitet sich von den griechischen Wörtern für "großer Stein" ab. Um die in der Fachsprache Megalithgräber genannten Großsteingräber ranken sich noch viele Rätsel. Klar ist, dass in den Gräbern bis zu 150 Menschen aus mehreren Generationen bestattet wurden. Doch wie konnten unsere Vorfahren die riesigen Steine bewegen und so stabil aufschichten, dass die Gräber bis heute erhalten sind? Und warum nahmen sie die Mühen des Baus auf sich? Darauf versuchen die Schautafeln an den Stationen der Straße der Megalithkultur Antworten zu geben.
Wer sich zusätzlich über den aktuellen Stand der Forschung informieren möchte, kann in Meppen das Emsland Archäologie Museum besuchen. Das Landesmuseum für Natur und Mensch in Oldenburg zeigt die Nachbildung eines Megalithgrabes mit kompletter Ausstattung.
Viele Gräber wurden geplündert
Mangel an Riesensteinen gab es damals nicht. Die Eiszeit hatte sie aus dem Norden bis in unsere Breiten geschoben. Viele der Gräber wurden allerdings in den vergangenen Jahrhunderten zerstört, die Steine als Fundamente für Häuser und Kirchen genutzt. Erst seit 1825 ist das verboten.