Kleinbahn Jan Harpstedt: Zugfahrt entlang der Wildeshauser Geest
Die Fahrt mit der historischen Kleinbahn südwestlich von Bremen lässt sich gut mit einer Fahrradtour durch die Wildeshauser Geest kombinieren. In der Adventszeit finden zudem Nikolausfahrten statt.
Prunkstück des Fahrzeugparks ist eine Dampflok des Baujahrs 1955. Sie wurde ursprünglich auf zwei Zechen im Ruhrgebiet genutzt. Nach einer gründlichen Renovierung zieht die sogenannte Lok 2 heute die Züge der historischen Kleinbahn Jan Harpstedt an ausgewählten Terminen zwischen Mai und September sowie im Dezember. An den anderen Fahrtagen ist eine historische Diesel-Lok aus dem Jahr 1935 im Einsatz, die über einen Zeitraum von mehreren Jahren restauriert wurde.
Fahrräder dürfen mit
Für die 22 Kilometer lange Hausstrecke zwischen Harpstedt und Delmenhorst südwestlich von Bremen benötigen die Züge eine knappe Stunde - acht Zwischenstopps eingeschlossen. Die landschaftlich reizvolle Strecke führt durch das waldreiche Gebiet am Rande des Naturparks Wildeshauser Geest. Fahrgäste können ihre Räder in einem Gepäckwagen mitnehmen und die Zugfahrt so mit einer Fahrradtour kombinieren.
Lokschuppen und Werkstatt in Harpstedt
Der Verein Delmenhorst-Harpstedter Eisenbahnfreunde besteht seit 1976. Im Jahr 1980 kaufte er den ersten Wagen, einen Gepäckwaggon. Inzwischen gehören dem Verein etwa 30 Schienenfahrzeuge, darunter mehrere Personen- und Güterwagen, die allerdings nicht alle betriebsbereit sind.
Lokschuppen und Werkstatt für die Arbeit an den historischen Fahrzeugen ist eine 55 Meter lange Halle auf dem Bahnhofsgelände in Harpstedt. Dort können Besucher an Fahrtagen auch zusehen, wie die Dampflok für ihre Tour vorbereitet und angeheizt wird.
Gastwirt prägte den Namen "Jan Harpstedt"
Ihren Namen "Jan Harpstedt" bekam die Bahn nach einer Überlieferung bereits, als sie im vergangenen Jahrhundert noch als Delmenhorst-Harpstedter-Eisenbahn im Linienverkehr fuhr. Während des Aufenthalts in Delmenhorst soll ein Zugführer namens Johann Hasselbusch regelmäßig in einer Gaststätte Zigarren gekauft haben. Der Wirt sprach ihn auf Plattdeutsch mit "Jan Harpstedt" an. So verbreitete sich der Name und wurde für die gesamte Bahn übernommen.