Langeoog: Ostfriesische Insel mit Charme und viel Strand
Die autofreie Nordsee-Insel lässt sich gut zu Fuß oder mit dem Fahrrad entdecken. Weitere Pluspunkte: 14 Kilometer Sandstrand, reichlich Sonnenstunden und viel unberührte Natur.
Langeoog bedeutet "Lange Insel", mit etwa 20 Quadratkilometern Fläche gehört sie allerdings zu den mittelgroßen Ostfriesischen Inseln, zwei Drittel sind Teil des Nationalparks Wattenmeer. Selbst in der Saison geht es auf Langeoog meist gemächlich zu.
Langeoog ist autofrei
Besucher erkunden die Insel am besten zu Fuß oder mit dem Fahrrad, das Auto muss auf dem Festland bleiben. Alternativ bietet eine Fahrt auf einer Pferdekutsche einen guten Überblick. Vom Fähranleger verkehrt eine kleine Bahn zum einzigen Ort, dem Nordseeheilbad Langeoog mit gut 2.000 Einwohnern.
Vom Wasserturm über ganz Langeoog blicken
Wahrzeichen Langeoogs ist der 15 Meter hohe Wasserturm. Er steht auf der Kaapdüne, am Weg vom Zentrum zum Strand. 1909 wurde er als Seezeichen und Wasserreservoir erbaut - ist aber kein Leuchtturm. Von der Aussichtsplattform haben Besucher einen herrlichen Blick über die gesamte Insel. Bei schönem Wetter reicht die Sicht sogar bis zu den Nachbarinseln Baltrum und Spiekeroog.
Trinkwasser lagert unter der Insel
Im Inneren widmet sich eine Ausstellung dem Thema Wasserversorgung. Eine Wasserleitung zum Festland war für die Insulaner nie notwendig, denn unter den Dünen der Insel befindet sich eine mächtige Süßwasserlinse, die sich immer wieder füllt und Einwohner und Touristen mit ausreichend Trinkwasser versorgt.
Einen guten Überblick über Langeoog bietet auch die Melkhörndüne in der Inselmitte - mit 20 Metern eine der höchsten Erhebungen Ostfrieslands.
Kilometerlanger Sandstrand und Meerwasserbad
Besonders attraktiv für Urlauber ist der lange, feine Sandstrand der Insel. Er erstreckt sich über eine Länge von 14 Kilometern und bietet verschiedene Zonen, etwa für Sport, Hunde und zum Baden. Während der Saison säumen zahlreiche Strandkörbe den West- und Oststrand rund ums Inseldorf - perfekt, um Sonnenstunden zu genießen, von denen Langeoog rund 1.500 im Jahr hat. Bei schlechtem Wetter ist das Meerwasserbad mit Wellenbecken, Wasserrutsche und Dünen-Saunalandschaft eine gute Alternative.
Ausflüge in die Tier- und Pflanzenwelt
Neben Sand und Dünen prägen Salzwiesen und Watt die artenreiche Natur Langeoogs. Große Flächen gehören zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer, stehen unter Schutz und dürfen nur im Rahmen von Führungen betreten werden, die unter anderem am Vogelwärterhaus beginnen. Es liegt auf halbem Weg zwischen Dorf und östlichem Ende der Insel, zeigt eine multimediale Ausstellung über die Vogelwelt und bietet einen guten Blick auf die umliegenden Vogelkolonien.
Auf eigene Faust können Besucher die Natur auf zwei Lehrpfaden erkunden. Am Ende des ausgebauten Weges zum östlichen Zipfel der Insel geht es über einen Pfad zum "Osterhook". Dort befindet sich eine Plattform mit Infotafeln und Fernrohr. Sie ist ideal, um Vögel oder mit etwas Glück auch Seehunde zu beobachten. Die beste Zeit dafür ist drei Stunden vor und nach dem Hochwasser.
Der Fluthaken Flinthörn
Eine Beobachtungsplattform bietet auch der anderthalb Kilometer lange Naturlehrpfad "Flinthörn" im äußersten Südwesten. Das Flinthörn ist ein Fluthaken, der sich im Laufe der Jahrhunderte durch Sandablagerungen gebildet hat. Das Gebiet ist ein bedeutender Brut- und Rastplatz für zahlreiche Wat- und Wasservögel. Besonders im Herbst während der Zugvogeltage erwartet Besucher hier ein großes Naturschauspiel.
Heimatmuseum, Inselkirche und Erinnerung an Lale Andersen
Wer sich für die Geschichte Langeoogs interessiert, findet im Heimatmuseum Seemanshus eine kleine Ausstellung zum Thema. Sehenswert ist auch die stattliche Inselkirche aus dem 19. Jahrhundert. Im Inneren befindet sich ein modernes Altarbild des ostfriesischen Künstlers Hermann Buß. Die berühmte Sängerin und Schauspielerin Lale Andersen ("Lili Marleen"), die ein Haus auf Langeoog hatte und dort viele Jahre lebte, ist nicht auf dem Friedhof der Kirche begraben. Ihre Ruhestätte liegt auf dem Dünenfriedhof am nördlichen Ortsrand. Im Ortszentrum erinnert eine lebensgroße Bronze-Statue an die Künstlerin.