Wandern im Harz: Auf Goethes Spuren zum Brocken
Der berühmte Dichter bestieg den Gipfel vermutlich von Torfhaus aus. Die etwa acht Kilometer lange Route ist auch für Einsteiger geeignet und führt in etwa drei Stunden zum Brocken-Plateau.
Durch tiefen Schnee bahnte sich Johann Wolfgang von Goethe am 10. Dezember 1777 seinen Weg durch die Wildnis zum Brocken-Gipfel. Heute können Wanderer seiner Aufstiegsroute folgen - auf einer gut ausgebauten und ausgeschilderten Strecke. Der Goetheweg ist einer der kürzesten Wanderwege zum Gipfel - und deshalb bei Urlaubern besonders beliebt. Zugleich ist er Teil des Fernwanderwegs Hexen-Stieg, der in insgesamt fünf Etappen den Harz von West nach Ost durchquert.
Auf acht Kilometern zum Gipfel
Bereits am Startpunkt im Altenauer Ortsteil Torfhaus befindet man sich auf rund 800 Metern Höhe. Von dort sind bis zum 1.141 Meter hohen Brocken-Plateau noch etwa 350 Höhenmeter zu bewältigen. Bei gutem Wetter ist das Ziel schon zu Beginn in Sichtweite. Insgesamt ist die Stecke acht Kilometer lang.
Start am Nationalparkzentrum in Torfhaus
Ausgangspunkt ist das Nationalpark-Besucherzentrum in Torfhaus. Dort in der Nähe gibt es auch einen Parkplatz. Alternativ kann man mit dem Bus (Linie 820 Bad Harzburg - St. Andreasberg) anreisen. Wer möchte, stattet dem Zentrum noch einen Besuch ab, der Eintritt ist kostenlos. Gäste erwartet eine interaktive Ausstellung, die Einblicke in die artenreiche Tier- und Pflanzenwelt der Brocken-Region gibt.
Wer nicht allein wandern möchte, kann sich am Zentrum einer geführten Tour anschließen. Im Angebot ist neben mehreren naturkundlichen Touren auch eine literarische Brocken-Wanderung auf Goethes Spuren.
Durch Moor und Wald über die ehemalige Grenze
Von Torfhaus führt der Weg zunächst am Rande des Großen Torfhausmoors entlang und dann zum Quitschenberg. Er ist benannt nach den Quitschen, eine alte Bezeichnung für Ebereschen. Heute wachsen sie dort - wie zu Goethes Zeiten - wieder zahlreich. Ein abwechslungsreicher Mischwald ist entstanden, nachdem der Großteil des Fichtenwaldes durch Windwurf und Borkenkäfer abgestorben war.
Vom Quitschenberg geht es weiter zur Quelle des Flüsschens Ecker, dem Eckersprung. An dieser Stelle kreuzt der Weg die ehemalige innerdeutsche Grenze. Dahinter beginnt der eigentliche Aufstieg zum Brocken. Der Weg ist meist von Fichten gesäumt und verläuft streckenweise parallel zu den Gleisen der Brockenbahn.
Etwa drei Stunden bis zum Brocken-Gipfel
Nach etwa drei Stunden ist das Ziel erreicht. Oben angekommen, können sich Wanderer im Brockenhaus eine Ausstellung zur Natur und Geschichte des Brockens und der deutschen Teilung ansehen und sich beim bekannten "Brockenwirt" stärken. Wer mag, stattet zudem dem Brockengarten einen Besuch ab, bevor es an den Abstieg geht. Alternativ kann man mit der Brockenbahn ins Tal zurückfahren. Allerdings liegen die Stationen alle im östlichen Teil des Harzes.