VIDEO: Störtebeker-Festspiele ziehen positive Bilanz (2 Min)

Wo Klaus Störtebeker in Hamburg und Ralswiek lebendig wird

Stand: 15.10.2024 15:16 Uhr

Vor gut 600 Jahren sollen die Hamburger den legendären Piraten hingerichtet haben. Sein mutmaßlicher Schädel liegt heute im Museum für Hamburgische Geschichte. Wo ist Störtebeker noch gegenwärtig?

Mitten auf dem modernen Boulevard der Osakaallee in der Hamburger Hafencity steht er, in Bronze gegossen: Klaus Störtebeker. Die Hände gefesselt, die Haltung stolz, so sah der Künstler Hansjörg Wagner den legendären Piraten. Das Denkmal, 1982 aufgestellt, steht nicht zufällig dort: Auf dem Grasbrook, heute Teil der Hafencity, soll der gefürchtete Freibeuter zusammen mit seiner Mannschaft hingerichtet worden sein, vermutlich am 20. Oktober 1401. Damals war das sumpfige Terrain unbewohnt und diente als Hinrichtungsstätte.

Ein Piratenschädel im Museum

Um sich dem legendären Piraten sozusagen von Angesicht zu Angesicht zu nähern, empfiehlt sich ein Abstecher ins Museum für Hamburgische Geschichte am Holstenwall, das allerdings derzeit wegen Renovierungsarbeiten geschlossen ist. Es zeigt einen Schädel aus der Zeit um 1400, in dem ein massiver eiserner Nagel steckt - ein klarer Hinweis, dass es sich um den Kopf eines hingerichteten Piraten handelt. Denn zur Abschreckung spießten die Henker im Mittelalter die abgeschlagenen Schädel der Seeräuber mit langen Nägeln auf Holzgestelle und stellten sie in der Hafeneinfahrt auf.

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Angeblicher Stoertebeker-Schädel im Museum für Hamburgische Geschichte © SHMH Foto: Sinje Hasheider

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Neben dem Alter spricht einiges dafür, dass es sich um den Schädel Störtebekers handelt, so das Museum. So hatten die Henker das Loch für den Nagel eigens vorgebohrt, um sicherzustellen, dass der Kopf möglichst lange erkennbar bleibt. Gleich neben dem Schädel ist eine Gesichts-Rekonstruktion zu sehen. Sah so der berühmte Pirat aus? Eine Frage, die sich nicht mehr abschließend klären lässt. Es fehlen handfeste Beweise.

Störtebeker Festspiele in an der Ostsee

Ein Publikumsmagnet ist der Pirat in Ralswiek auf der Insel Rügen. Auf der dortigen Naturbühne am Großen Jasmunder Bodden finden jeden Sommer die Störtebeker Festspiele statt. Laut Veranstalter ist die Nachfrage nach Tickets in Jahren, in denen der Pirat bei der Aufführung seinen Kopf verliert, besonders hoch.

Wer war Störtebeker wirklich?

Wie das Leben Störtebekers wirklich verlaufen ist, ist allerdings ungewiss. Historiker sind sich heute nicht einmal sicher, ob es den Piraten Störtebeker überhaupt je gegeben hat oder ob es sich bei der historischen Persönlichkeit vielmehr um einen Danziger Kaufmann gehandelt hat. Der lebte nachweislich bis mindestens 1413 - wurde also nicht auf dem Grasbrook in Hamburg hingerichtet.

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Der angebliche Schädel des Freibeuters Klaus Störtebeker und die Nachbildung seines Kopfes im Museum für Hamburgische Geschichte. © picture alliance Foto: Maurizio Gambarini

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Nordmagazin | 31.08.2024 | 19:30 Uhr

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