Automuseum Prototyp: Sportwagen zum Träumen in Hamburgs Hafencity
In einem alten Fabrikgebäude in Hamburgs Hafencity zeigt das Automuseum Prototyp edle Sport- und Rennwagen. Highlight ist neben bildschönen Oldtimern von Maserati und Porsche Erich Honeckers Mercedes.
Bei Liebhabern schneller Autos beschleunigen diese Namen den Pulsschlag: Porsche 356 Cabriolet, Jordan F1 191 oder Porsche 911 Carrera RS. Sie und viele weitere Modelle zeigt das Hamburger Automuseum Prototyp in der Hafencity.
Ein Schwerpunkt der Sammlung liegt auf Sportwagen der Nachkriegszeit, ergänzt um originelle Raritäten wie den Alfa Romeo 8C 2900 B von 1938 oder den Raketenwagen V2 Sagitta. Auch der legendäre Schwimmwagen von VW, der während des Zweiten Weltkriegs als schwimmfähiger Geländewagen gebaut wurde, fehlt nicht.
Luxus vom Klassenfeind: Erich Honeckers privater Mercedes
Erich Honecker, langjähriger Staatsratsvorsitzender der DDR, fuhr privat ein Luxusauto des Klassenfeinds - auch das erfährt man im Automuseum Prototyp. Den 1983er Mercedes-Benz der G-Klasse nutzte Honecker für die Jagd im Waldgebiet der Schorfheide bei Berlin. Um zu verschleiern, dass der DDR-Staatslenker einen West-Wagen fuhr, mussten alle Mercedes-Sterne und -Schriftzüge entfernt werden. Kosten für Kauf und Umbau: 114.767,32 West-Mark.
Rennfahrer und Konstrukteure im Porträt
Das Museum will nicht nur edle Autos präsentieren, sondern auch die Menschen hinter den Maschinen zeigen. Unter dem Motto "Personen.Kraft.Wagen" porträtiert es bekannte Pioniere des Autobaus wie Ferdinand Porsche und widmet sich Konstrukteuren und Rennfahrern wie Hans Stuck oder Michael Schumacher. Fotos, kleine Exponate und Text-Tafeln mit Fakten und Anekdoten aus ihrem Leben zeigen die Porträtierten in vielen Facetten. Ein Kino zeigt Filme mit Ausschnitten historischer Rennberichte.
Motorensound und Fahrsimulator
Direktes Erleben steht für die Museumsbetreiber im Vordergrund. So können die Besucherinnen und Besucher nicht nur Sport-und Rennwagen aus 80 Jahren Automobilgeschichte bestaunen, sondern auch den Motorensounds von 20 verschiedenen Rennwagen lauschen oder in einem Miniatur-Windkanal die Gesetze der Aerodynamik erspüren. In einem Porsche 356-Fahrsimulator können sie sich als Rennfahrer versuchen. Regelmäßig zeigt das Museum zudem Sonderausstellungen mit verschiedenen Schwerpunktthemen.
Historisches Gebäude einer Gummifabrik
Das Museum befindet sich in dem historischen Fabrikgebäude der ehemaligen Harburger Gummi-Kamm-Compagnie. Das denkmalgeschützte Backsteingebäude wurde zwischen 1902 und 1906 errichtet und ist eines der wenigen historischen Bauten in der Hafencity. Grundstock der Ausstellung ist die private Sammlung der Museumsgründer Thomas König und Oliver Schmidt.