Natur erleben: Das Salemer Moor bei Ratzeburg
In der Nähe von Ratzeburg liegt das Naturschutzgebiet Salemer Moor mit angrenzenden Wäldern und Seen. Für Naturfreunde lohnen sich Spaziergänge zu jeder Jahreszeit.
Das rund 6,9 Quadratkilometer große Gebiet gehört zum Naturpark Lauenburgische Seen, dem ältesten Schutzgebiet in Schleswig-Holstein. Abwechslungsreiche Wege für Spaziergänger, Wanderer und Reiter führen durch Waldgebiete, Offenlandflächen und Niedermoore.
Heimat von Moorfrosch und Ringelnatter
In den unterschiedlichen Landschaften des Naturschutzgebiets leben viele seltene Tiere und Pflanzen wie zum Beispiel der Schwarz-und Mittelspecht, der Zwergschnäpper, die Knoblauchkröte, der Moorfrosch oder die Ringelnatter. Sie gehört in Deutschland zu den besonders geschützten Arten. Die Trockenlegung vieler Moore und Feuchtgebiete sowie intensiv betriebene Landwirtschaft bedrohen den Lebensraum der bis zu 120 Zentimeter langen Schlange, die für den Menschen ungefährlich ist.
Auf angelegten Wegen durch das Naturschutzgebiet
Das Schutzgebiet umfasst viele kleinere und größere Gewässer, darunter den Plötscher See, den Hutschensee und die Schwarze Kuhle, einen flachen Moorsee.
Auch der Garrensee liegt in dem Naturschutzgebiet. Dort darf man an ausgewiesenen Stellen sogar baden. Der türkisfarbene See ist ein tolles Fotomotiv und liegt nur wenige Gehminuten vom Parkplatz an der B 208 bei Mustin entfernt. Am Ufer des nährstoffarmen Gewässers wachsen seltene Pflanzen wie das See-Brachsenkraut und der Europäische Strandling, ein Wegerichgewächs. Es kommt in Deutschland nur noch am Großen Wusterwitzer See in Brandenburg und an den Oberharzer Teichen vor und steht auf der Roten Liste gefährdeter Pflanzen.
Aussichtsturm mit Blick auf Kraniche
Möglicher Startpunkt für einen Spaziergang ist der Parkplatz am Silberberg in Salem. Von hier aus führt ein Feldweg ins Naturschutzgebiet und zum Salemer Moor, das nicht betreten werden darf. In der Hochmoorzone wachsen Wollgras, Glockenheide und Sonnentau. Das Moor und die anliegenden Bruchwälder sind geschützte Brutplätze für Kraniche. Ein Aussichtsturm ermöglicht den Blick auf einen Kranichrastplatz, ohne die Tiere zu stören. Bis zu 350 Vögel nutzen ihn als Schlafplatz.
Die Wege durch das Naturschutzgebiet sind für Fußgänger gut zu bewältigen, auch mit einem geländetauglichen Kinderwagen kann man auf eine kleine Exkursion gehen. Für Rollstuhlfahrer ist das Gelände nicht geeignet.