Ich habe tatsächlich schon oft gehört, dass man einfach die Zähne zusammenbeißen und gegen den Schmerz antrainieren soll. Aber das ist tatsächlich keine gute Idee, denn es handelt sich dabei ja um Verletzungen, also um kleine Risse in den Muskelfasern. Und wenn sie vor dem nächsten Workout nicht verheilen, riskiert man weitere Verletzungen. Eine kleine Pause wäre also das Beste. Aber: Sie können natürlich andere Muskelgruppen trainieren, die nicht vom Muskelkater betroffen sind. Auch ein entspannter Spaziergang ist total in Ordnung.
Hierüber bestand viele Jahre Uneinigkeit, weil man tatsächlich lange dachte, dass sich Muskelkater auf die Bildung von Milchsäure in den Muskeln zurückführen lässt. Und man ging davon aus, dass die Muskeln die Säure nicht schnell genug abbauen können und darum so weh tun. Doch mittlerweile weiß man, dass das Quatsch ist. Muskelkater ist einfach eine Reaktion unseres Immunsystems auf eine Überlastung der Muskulatur, denn tatsächlich sind winzige Risse in den Muskelfasern Ursache für den Muskelkater. Diese Mini-Verletzungen entstehen durch ungewohnte Bewegungen oder Überlastung. Aber das Gute ist, dass unser Körper diese Mikroverletzungen ganz prima selbst reparieren kann. Übrigens hat der "Kater" nichts mit dem Kater nach einer durchzechten Nacht zu tun oder gar mit dem Tier, sondern das Wort ist eine Verballhornung von "Katarrh", einer Entzündung der Schleimhäute unserer Atemorgane, was natürlich Schmerzen auslöst.
Ja, das stimmt, aber nicht immer. Die häufigste Muskelkater-Ursache ist natürlich Sport. Je untrainierter jemand ist, desto größer ist die Gefahr, einen Muskelkater zu bekommen. Aber auch bei gut trainierten Sportlerinnen und Sportlern stellen neue Bewegungsabläufe ein Risiko dar. Also zum Beispiel, wenn man eine neue Übung ausprobiert oder andere Muskelgruppen trainiert. Oder, wenn man eine neue Sportart testet. Alles, was für den Körper ungewohnt ist, kann einen Muskelkater zur Folge haben.
Ein Muskelkater ist leider keine Auszeichnung dafür, dass man besonders gut oder effektiv trainiert hat. Im Gegenteil: Wenn am nächsten Tag alles weh tut, bedeutet es, dass der Muskel verletzt ist. Nicht dramatisch, also keine Sorge. Es handelt sich dabei nur um kleine Mini-Verletzungen im Gewebe, weil der Muskel die Belastung noch nicht gewohnt ist. Wichtig ist, den betroffenen Muskelpartien erst mal eine kleine Verschnaufpause zu gönnen, damit sie sich erholen können.