Studien zufolge ist es so, dass Kinder und Jugendliche, die mehr Milch trinken, tatsächlich stärkere Knochen entwickeln als solche, die weniger oder keine Milch trinken. Bei Erwachsenen ist das anders. Ein höherer Verzehr schützt sie nicht vor Knochenschwund und Knochenbrüchen im Alter.
Über Milch wird in den letzten Jahren ja immer wieder heftig diskutiert und die Meinungen gehen da wirklich stark auseinander, je nachdem, in welcher Zeitschrift man gerade blättert oder welche neue Studie gerade erschienen ist. Grundsätzlich kann man sagen, dass Milch ein paar wichtige Nährstoffe liefert, zum Beispiel Eiweiß, Kalzium und Zink. Das ist ja schon mal nicht schlecht. Wenn wir uns einigermaßen vernünftig ernähren, sind wir mit diesen Nährstoffen aber gut versorgt - wir brauchen die Milch also nicht.
Zudem gibt es einige Menschen, die Milch nicht vertragen. Das gilt zum Beispiel für Menschen, die unter einer Kuhmilchallergie leiden oder mit dem Reizdarmsyndrom zu kämpfen haben. Auch bei einigen entzündlichen Krankheiten wie Rheuma, Rosazea oder Neurodermitis empfehlen Ernährungsmediziner derzeit, mal eine Zeit lang auf Kuhmilchprodukte zu verzichten. Alle anderen Menschen müssen sich aber eigentlich keine Sorgen machen, sofern sie Milch nicht literweise trinken, sondern am besten nur ab und zu und von hoher Qualität, also bio.
Diesen Slogan der Werbeindustrie kennen wir wohl alle noch. Aber wie immer, wenn es um Milch geht, scheiden sich auch hier die Geister. Die einen sagen, dass Milch die Aminosäure Tryptophan enthält - und die wirkt womöglich minimal schlaffördernd. Die anderen sagen: Milch enthält viel Phenylalanin, ein Eiweißbaustein, aus dem im Gehirn Dopamin entsteht - ein Stoff, der die Konzentration fördert und munter macht.
Das ist eine sehr gute Frage. Dazu sollten wir uns vielleicht erst mal den Energiegehalt von Milch anschauen. Ein Glas Vollmilch (200 Milliliter) hat knapp 130 Kalorien, das ist also gar nicht mal so wenig. Zum Vergleich: Die gleiche Menge Cola hat um die 86 Kalorien, ein Glas frisch gepresster Orangensaft etwa 90 Kalorien. Natürlich haben Milch und O-Saft auch noch ein paar Nährstoffe zu bieten, das macht sie also zur besseren Wahl. Aber: Am Ende zählt nun mal die Kalorienbilanz. Essen und trinken wir mehr, als wir verbrennen, nehmen wir zu. Und ob wir das nun mit Milch, Cola oder Pizza tun, ist egal. Also: Die Milch ist nicht der Feind. Es zählt, was unterm Strich steht.