Steckrüben als Eintopf, Mus oder Pommes lecker zubereiten
Früher galten sie als Arme-Leute-Essen, heute sind Steckrüben wieder eine beliebte Zutat in vielen herzhaften Gerichten. Zubereitungstipps und Rezepte mit dem traditionsreichen Wintergemüse.
Lange Zeit standen Steckrüben kaum auf deutschen Speiseplänen. Die Erinnerungen an Hungerzeiten nach dem Zweiten Weltkrieg waren wohl noch zu präsent. Damals gehörten die Rüben im Winter notgedrungen zu den Hauptnahrungsmitteln und wurden sogar zur Herstellung von Kaffee und Marmelade verwendet. Inzwischen hat sich die Einstellung zu den leicht süßlich schmeckenden Knollen verändert und sie finden sich wieder in Supermärkten und auf Speisekarten.
Steckrüben kaufen und richtig lagern
Das typische Wintergemüse hat ab September bis ins Frühjahr Saison. In den Handel kommen meist nur wenige Sorten wie die "Wilhelmsburger" mit orange-gelbem Fruchtfleisch oder die gelbfleischige "Hoffmanns Gelbe". Die bis zu 1,5 Kilogramm schweren, runden oder ovalen Knollen haben eine helle bis lilafarbige Schale, die vor der Zubereitung großzügig entfernt werden sollte, da sie sehr holzig sein kann.
Beim Kauf am besten zu kleinen, prallen Knollen mit einer möglichst glatten Haut greifen. Braune Stellen weisen auf mangelnde Frische hin. Im Kühlschrank halten Steckrüben etwa drei Wochen, in einem kühlen Keller auch länger. Vor der Einlagerung sollte man die Knollen nicht waschen.
Steckrüben lecker zubereiten
Nach dem Schälen werden die Rüben meist in kleine Würfel oder Streifen geschnitten und gedünstet oder gekocht. Weit verbreitet sind Eintöpfe, bei denen das Gemüse mit Kartoffeln, Zwiebeln und Möhren kombiniert wird. Zu den traditionellen Zutaten im Steckrüben-Eintopf zählen außerdem Schweinebauch und Würste, er lässt sich aber ebenso gut vegetarisch zubereiten. Etwas besonderes ist eine orientalische Variante mit Kichererbsen, die mit arabischen Gewürzen und Sesam verfeinert wird.
Ein weiterer Klassiker ist Steckrübenmus, bei dem die Rüben mit Möhren und Kartoffeln gekocht und anschließend gestampft werden. Wer die gegarten Steckrüben mit Sesampaste und Limettensaft verfeinert und püriert, erhält ein Steckrüben-Hummus - eine leckere Beilage sowohl für kalte als auch warme Speisen.
Steckrüben als Ofengemüse, Pommes oder Rohkost
Steckrüben schmecken auch sehr lecker als Ofengemüse: Dazu in nicht zu schmale Stifte schneiden, mit etwas Olivenöl benetzen, nach Belieben mit Salz, Pfeffer und Honig sowie etwas Chili würzen und im Ofen bei 190 Grad etwa 20 Minuten garen. Alternativ zu dünnen Pommes schneiden, mit Salz, Pfeffer, Paprikapulver und Öl vermischen und auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech im Ofen backen. Zusammen mit weiterem regionalen Gemüse wie Kartoffeln und Sellerie sind Steckrüben zudem sehr lecker in einem Auflauf oder Gratin.
Die Knollen lassen sich zudem als Rohkost zubereiten. Dafür das Fruchtfleisch raspeln und mit geraspelten oder klein geschnittenen Äpfeln und Karotten sowie gehackten Walnüssen kombinieren.
Inhaltsstoffe: Wie gesund ist die Steckrübe?
Neben Kohlenhydraten - teils als Zucker - enthalten Steckrüben größere Mengen Vitamin C, Beta Carotin und Calcium. Größtenteils besteht die Knolle jedoch aus Wasser und ist nahezu fettfrei sowie kalorienarm. 100 Gramm enthalten lediglich rund 30 Kilokalorien. Zum Vergleich: Die gleiche Menge Kartoffeln bringt es auf knapp 70 Kilokalorien.
Steckrüben im Garten anbauen
Steckrüben sind sehr genügsam und gedeihen in unseren Breiten problemlos im Freiland. Wer sie im eigenen Garten anbauen möchte, zieht sie ab Mitte Mai vor und pflanzt sie nach rund sechs Wochen aus. Ab Mitte September sind die Rüben reif zur Ernte. Sie können vielfach auch im Winter im Beet bleiben, denn sie widerstehen Frost bis etwa minus zehn Grad. Frühzeitig geerntet sind sie zwar etwas kleiner, dafür aber zarter - große Exemplare werden schnell an einigen Stellen holzig.