Heidelbeeren: Lecker, gesund und kalorienarm
Blaubeeren, Heidelbeeren oder Bickbeeren: Für die leckeren und gesunden Sommerfrüchte gibt es mehrere Bezeichnungen. Jetzt haben sie wieder Saison. Rezepte sowie Tipps zu Kauf und Lagerung.
Die Pflanzen gehören zu den Heidekrautgewächsen, in der Natur wachsen sie an niedrigen Sträuchern auf lockeren, sauren Böden, etwa in lichten Nadelwäldern. Da sie sich an geeigneten Standorten rasch ausbreiten, stehen sie nicht unter Schutz. Wild wachsende Heidelbeeren dürfen - außer in Naturschutzgebieten - geerntet werden.
So unterscheiden sich Wald- und Kulturheidelbeeren
Im Handel sind meist Kulturheidelbeeren erhältlich. Die Kulturpflanzen wachsen rund zwei Meter in die Höhe und produzieren deutlich größere Beeren. Die süß-säuerlichen Früchte ähneln sich äußerlich, aber nur die wilden Sorten sind auch innen blau durchgefärbt. Die Pflanzenfarbstoffe, die das Blau erzeugen, verfärben beim Verzehr auch Zunge und Zähne. Das Fruchtfleisch von Kulturheidelbeeren ist dagegen grünlich-gelb und enthält weniger Kerne als die Wildsorten. Es ist etwas fester und schmeckt süßer und milder, aber auch weniger aromatisch als das der Wildfrüchte. Da die Schale der Kulturheidelbeeren etwas dicker ist, kann man sie länger lagern.
Blaubeeren pflücken und kaufen: Frische erkennen
Beim Pflücken sollte man die druckempfindlichen Beeren vorsichtig von den Zweigen abstreifen und möglichst in flachen Gefäßen lagern. Die Früchte sollten prall aussehen und eine weißliche, leicht pelzige Schicht haben. Sind sie blank, sehr dunkel oder zeigen bereits welke Stellen, sind sie nicht mehr frisch.
Blaubeer-Saison: Besser zu Früchten aus der Region greifen
Die Blaubeer-Saison beginnt in Deutschland Ende Juni und dauert bis in den September. Beim Kauf sollte man möglichst zu regionalen Früchten greifen. Wichtige Anbaugebiete befinden sich in Niedersachsen, etwa in der Lüneburger Heide und bei Oldenburg. Importierte Beeren stammen häufig aus Peru, wo sie auf riesigen Plantagen mitten in der Wüste angebaut werden. Der Wasserverbrauch ist immens. Zudem werden die Beeren über Tausende Kilometer nach Europa verschifft.
Heidelbeeren lagern und einfrieren
Im Kühlschrank können Heidelbeeren mehrere Tage aufbewahrt werden. Vorher sollte man sie gründlich trocken tupfen und matschige Exemplare aussortieren. Außerdem lassen sie sich gut einfrieren und ganzjährig als Tiefkühlware kaufen. Am besten vorher nicht waschen, sondern nur von Hand verlesen und dann in einen Gefrierbeutel oder in eine Box füllen.
Beeren vor dem Verzehr waschen
Vor dem Verzehr sollte man Heidelbeeren gründlich waschen, um Rückstände zu entfernen. Anschließend am besten auf einem Küchentuch trocknen lassen. Früher wurde öfter vor dem Verzehr im Wald gesammelter Beeren gewarnt - es bestehe das Risiko, sich mit dem Fuchsbandwurm zu infizieren. Dieser Infektionsweg gilt bei Forschern aber mittlerweile als sehr unwahrscheinlich und wurde bislang in keinem konkreten Fall nachgewiesen. Wer ganz sicher gehen will, kocht die Früchte und genießt sie als Marmelade oder Kompott.
Rezepte: Mit Heidelbeeren kochen und backen
Die kleinen Früchte sind eine leckere und gesunde Zutat für Müsli, Quark und Dessert und lassen sich gut zu Konfitüre verarbeiten. Sehr beliebt sind außerdem Kuchen, Muffins und Pfannkuchen mit Heidelbeeren.
Heidelbeeren schmecken auch hervorragend zu herzhaften Speisen, etwa zu Wild und anderen Fleischgerichten oder als Zutat in einem sommerlichen Salat. Kombiniert mit einem kräftigen Käse, etwa einem Ziegenkäse, sorgen sie als Flammkuchenbelag oder in einer Quiche für eine fruchtige Note.
Blaubeeren: Wenig Kalorien, gesunde Inhaltsstoffe
Heidelbeeren sind nicht nur lecker, sondern auch gesund: 100 Gramm enthalten gerade einmal 45 Kilokalorien, aber viel Vitamin C, Kalium und Zink, Folsäure und Eisen sowie Gerb- und Pflanzenfarbstoffe (Polyphenole):
- Polyphenole sind sekundäre Pflanzenstoffe, die Zellen erneuern und Entzündungen bekämpfen und das Immunsystem stärken. Ob Blaubeeren aber auch Krebs vorbeugen können, ist noch nicht bewiesen.
- Die blauen Farbstoffe (Anthocyane) können Entzündungen bekämpfen. Der Farbstoff Delphinidin hemmt ein Darmenzym, das für die Entstehung von Entzündungen verantwortlich ist.
Heidelbeeren senken den Blutdruck
Die Beeren senken auch den Blutdruck, wie eine Studie belegt, bei der die Teilnehmer über mehrere Wochen täglich 200 Gramm Blaubeersaft tranken. Schon wenige Stunden nach Einnahme des Blaubeersaftes sank der Blutdruck. Der Effekt hielt allerdings nur kurz an, weil der Saft schnell im Körper abgebaut wird.