Dinkelgetreide, - körner, -mehl und brot auf einem holzfarbenen Untergrund © colourbox

Dinkel und Grünkern: Ideal zum Backen und Kochen

Stand: 05.09.2024 11:08 Uhr

Dinkel ist eine Urform des modernen Weizens, Dinkelbrot deshalb meist besser verträglich. Grünkern, der unreif geerntete Dinkel, eignet sich besonders zum Kochen. Tipps zur Zubereitung und leckere Rezepte.

Vom modernen Weizen wurde der Dinkel fast verdrängt, weil Weizen höhere Erträge erzielt und zugleich leichter zu verarbeiten ist. Doch längst hat Dinkel eine Renaissance erlebt und wird immer beliebter - ob in Nudeln, Brot oder Keksen. Geschätzt wird er auch wegen seines leicht nussigen Geschmacks.

Mit seinem deutlich höheren Anteil an Eiweiß und Mineralstoffen gilt Dinkel außerdem als gesündere Alternative zu Weizen. Zwar ist er für Menschen, die empfindlich auf bestimmte Weizen-Bestandteile reagieren, meist verträglicher, dennoch müssen Menschen mit Zöliakie und Weizenallergie Dinkel meiden, weil er dem Weizen ähnlich ist.

Dinkel: Brot, Kuchen, Müsli oder Pizza

Ein angeschnittenes Dinkel-Möhren-Brot liegt neben einem Glas mit Tomaten-Thymian-Butter. © NDR Foto: Claudia Timmann
Dinkel enthält deutlich mehr Mineralstoffe und Vitamine als Weizen.

Dinkel ist ideal für Backwaren wie Brot, Toast oder Baguette, aber auch für Kuchen oder Waffeln. Wegen seines hohen Anteils an Klebereiweiß (Gluten) hat Dinkel sehr gute Backeigenschaften. Beim Backen mit Dinkelmehl wird der Teig allerdings etwas fester als mit Weizenmehl. Grundsätzlich sollte er schonend geknetet werden und länger ruhen. Pikant belegt eignet sich ein Teig aus Dinkelmehl auch für Flammkuchen oder Pizza. Mit einem Dinkel-Müsli oder -Porridge gelingt ein gesunder Start in den Tag.

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Ein kleine Scheiben Vollkornbrot mit Butter auf einem Teller. © fotolia Foto: A_Lein

Pikantes Dinkelbrot

Gehackte Kräuter machen diese Brot schön würzig, die Flohsamen darin liefern eine Extraportion Ballaststoffe. Rezept

Apfel-Crumble mit Knuspermüsli-Brösel in einer Auflaufform © NDR Foto: Tarik Rose

Apple Crumble mit Joghurt-Orangen-Dip

Die karamellisierten Apfelscheiben mit knusprigen Streuseln sind ein köstliches, schnell zubereitetes Dessert. Rezept

Dinkel-Toasties auf einem Holzbrett © NDR Foto: Claudia Timmann

Dinkel-Toasties

Die Brötchen lassen sich gut auf Vorrat produzieren und einfrieren. Vor dem Verzehr werden sie getoastet. Rezept

Ein Laib Dinkeltoast liegt mit einer Stoffserviette auf einem Holzbrett. © NDR Foto: Dörte Haupt

Dinkel-Toastbrot

Um ein fluffiges Toastbrot zu backen, braucht man etwas Übung und Zeit. Dafür schmeckt es einfach unvergleichlich. Rezept

Zwei Dinkel-Baguettes liegen in einem Korb. © NDR Foto: Tarik Rose

Dinkel-Baguette

Statt Weizenmehl verwendet Tarik Rose für den Teig Dinkelmehl. Es ist gesünder und reich an essenziellen Eiweißen. Rezept

Dinkel-Waffeln auf einem Teller, daneben Himbeeren und Früchte. © Screenshot nonfictionplanet

Dinkel-Waffeln mit Banane und frischen Früchten

Diese veganen Waffeln werden mit Kokosmilch und pürierter Banane zubereitet. Dazu passen Blaubeeren, Himbeeren oder Erdbeeren. Rezept

Dinkel-Flammkuchen auf einem Holzbrett © NDR Foto: Dörte Haupt

Dinkel-Flammkuchen

Damit der Flammkuchen schön knusprig wird, wird er nur dünn mit Zwiebeln, Schinkenwürfeln und Käse belegt. Rezept

Dinkel-Pizza mit Brokkoli und Ziegenkäse © NDR Foto: Florian Kruck

Dinkel-Pizza mit Brokkoli und Ziegenkäse

Auf den Teig kommen neben einer leckeren Tomatensoße zwei verschiedene Sorten Käse. Das Gemüse wird separat zubereitet. Rezept

Was ist das Besondere an Grünkern?

Grünkern auf einem Holzlöffel. © fotolia.com Foto: Printemps
Grünkern lässt sich gut in der Küche verwenden. Zum Backen ist er nicht geeignet.

Eine Sonderform des Dinkels ist Grünkern. Dabei handelt es sich um das unreif geerntete Dinkelkorn. Um die noch saftigen Körner lagerfähig zu machen, müssen sie gedarrt, also getrocknet werden. Dies erfolgt traditionell über Buchenholzfeuer oder in modernen Heißluftanlagen. Dadurch erhält Grünkern seinen typischen, leicht rauchigen Geschmack.

Die Tradition, einen Teil der Dinkelernte zu Grünkern zu verarbeiten, stammt vermutlich aus dem 16. oder 17. Jahrhundert, als die Menschen nach Missernten und starken Regenfällen versuchten, auf diese Weise einen Teil ihrer Ernte zu retten.

Aus Grünkern Bratlinge oder Bolognese zubereiten

Grünkern wird besonders im Rahmen einer vegetarischen oder veganen Ernährung immer beliebter. Die nährstoffreichen Körner, die viel Eiweiß und Ballaststoffe enthalten, eignen sich als Fleischersatz und werden oft zu Bratlingen verarbeitet. Dafür wird Grünkernschrot in Gemüsebrühe gegart, anschließend mit Zwiebel und nach Geschmack mit geraspelter Möhre, Zucchini, Senf und Petersilie oder Schnittlauch vermengt, zu Bratlingen geformt und in Öl gebraten.

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Grünkernbratling mit gestovtem Kohlrabi auf einem Teller serviert © WDR/2Bild GmbH

Grünkernbratlinge mit gestovtem Kohlrabi

Norddeutscher Genuss: Gut abgeschmeckt und kross ausgebacken schmecken die Bratlinge lecker mit dem Kohlrabi in Béchamelsoße. Rezept

Beliebt ist auch Grünkern-Bolognese. Sie wird aus Grünkernschrot wie der Klassiker mit Hack zubereitet - mit Zwiebeln, Knoblauch, Möhre, Sellerie, Dosentomaten und Tomatenmark sowie Kräutern. Den Schrot in einem Topf leicht rösten, in Gemüsebrühe aufkochen und bei geschlossenem Deckel etwa 20 Minuten quellen lassen. Eine weitere Art der Zubereitung ist ein würziges Grünkern-Chili mit Tomaten, Gemüsebrühe, Kidneybohnen und Mais. Entweder Grünkernschrot anrösten, in Brühe aufkochen und quellen lassen oder Grünkernkörner 20-25 Minuten köcheln, bis sie bissfest sind.

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Eine Schüssel mit einem Grünkern-Rosenkohl-Chili. © ZS-Verlag Foto: Claudia Timmann

Grünkern-Rosenkohl-Chili

Ein gesundes Mittagsgericht, dass gut sättigt und einfach zuzubereiten ist. Rezept

Lecker schmeckt Grünkern auch als Risotto anstelle von Reis oder als Beilage zu Gemüse. Vor der Zubereitung die Körner mehrere Stunden oder über Nacht einweichen, dann sind sie zudem bekömmlicher. Zum Backen ist Grünkern nicht geeignet.

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Weizenähren, -körner und Mehl auf einem Holztisch. © fotolia Foto: Christian Jung

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