Zimmerpflanzen richtig umtopfen und zurückschneiden
Das zeitige Frühjahr ist ein guter Zeitpunkt, um Zimmerpflanzen umzutopfen. Frische Erde gibt ihnen die notwendige Kraft. Auch ein Rückschnitt ist dann möglich und sinnvoll.
Die Erde hart wie Beton, kümmerliches Wachstum und ein Topf, in dem sich fast nur noch Wurzeln und kaum Substrat befinden: Wenn die Tage wieder länger werden und die Wachstumsphase der Pflanzen beginnt, sollten Zimmerpflanzen frische Erde und einen größeren Topf bekommen. Dabei gilt: Jüngere Pflanzen müssen häufiger als ältere Pflanzen umgetopft werden, da sie schneller wachsen.
Vor dem Umtopfen die Wurzeln begutachten
Wurzeln, die aus den Abzugslöchern herauswachsen, können, müssen aber kein Indiz dafür sein, dass die Pflanze zu wenig Platz hat. Wer sichergehen will, zieht die Pflanze vorsichtig aus dem Topf heraus und schaut nach, ob die Wurzeln schon die gesamte Erde durchziehen oder ob noch genügend Substrat vorhanden ist. Weiß verkrustete Erde oder weiße Ablagerungen an Tongefäßen deuten auf sehr hartes Gießwasser oder Überdüngung hin. Auch dann empfiehlt es sich, die Pflanze umzutopfen.
Rückschnitt und Pflege vor dem Umtopfen
Auf der Suche nach Licht wachsen viele Pflanzen im Winter steil nach oben oder in eine Richtung. Mit einem gezielten Rückschnitt kann man das vor dem Umtopfen ausgleichen und so gleichzeitig den Austrieb anregen. Mit einer scharfen Gartenschere die Höhe kappen und die Seiten in Form bringen. Grundregel: Lieber ein bisschen mehr abschneiden als zu wenig. Wer eine schön kompakte, buschige Pflanze möchte, sollte entsprechend viel abschneiden.
Schädlinge absammeln
Im Winter werden Zimmerpflanzen oft von Schädlingen wie Wollläusen befallen. Die Pflanze deshalb vor dem Umtopfen untersuchen, stark befallene Blätter entfernen und dann die Pflanze gründlich abspritzen. Das geht gut draußen mit einem Gartenschlauch, alternativ in der Badewanne mit dem Duschschlauch. Die Blätter sorgfältig von unten abbrausen, denn dort sitzen die meisten Schädlinge.
Alte Erde sorgfältig entfernen
Der neue Topf sollte maximal vier Zentimeter größer als der alte sein. Sonst schiebt die Pflanze die ganze Kraft in das Wurzelwachstum. Zum Umtopfen die Pflanze vorsichtig aus dem alten Topf ziehen und die alte Erde sorgfältig entfernen, zum Beispiel durch sanftes Schütteln oder mit der Hand. Sitzt die Erde sehr fest, den Ballen in ein wenig Wasser tauchen.
Drainageschicht schützt vor Staunässe
Um Staunässe zu vermeiden, sollte der neue Topf eine Drainageschicht erhalten. Dafür eignet sich zum Beispiel eine große Tonscherbe, die über das Abzugsloch gelegt wird. Außerdem ein wenig Blähton auf dem Boden verteilen. So kann keine Erde aus dem Topf herausrieseln. Auf die Drainageschicht frisches, luftiges Substrat füllen und die Pflanze in der Mitte platzieren. Bis zum oberen Topfrand sollten etwa zwei Zentimeter frei bleiben, damit das Wasser beim Gießen nicht aus dem Topf läuft. Die Erde etwas andrücken und gut einschwemmen, damit keine Hohlräume im Topf entstehen.
Pflanzen teilen und durch Stecklinge vermehren
Wer auf der Fensterbank keinen Platz für einen größeren Topf hat, kann den Wurzelballen einfach durchschneiden und hat dann zwei kleinere Pflanzen. Das Teilen funktioniert am besten bei mehrtriebigen Pflanzen, zum Beispiel bei Maranten, Farnen, Ripsalis oder Anthurien.
Viele Zimmerpflanzen, speziell solche mit Luftwurzeln, lassen sich schnell durch Stecklinge oder Ableger vermehren. Aus einer Efeutute etwa ist im Handumdrehen ein Steckling geschnitten. Diesen entweder gleich eintopfen oder ins Wasser stellen. In kurzer Zeit sprießen die Wurzeln und der Steckling wächst gut an. Auch Monstera eignet sich gut für eine unkomplizierte Vermehrung. Dafür einfach ein Stück mit Luftwurzel abschneiden, zur Wurzelbildung in Wasser stellen oder direkt eintopfen.