Begonien pflanzen, pflegen und überwintern
Die Sommerblumen blühen ausdauernd, gedeihen im Halbschatten und Schatten und sind ideal für die Bepflanzung von Beet und Balkon. Welche Ansprüche haben Begonien an Boden und Pflege? Kann man sie überwintern?
Ob knallrot oder leuchtend gelb, hängend oder aufrecht wachsend, mit zarten, kleinen oder üppigen, großen Blüten: Kaum eine Sommerblume ist in einer ähnlich großen Vielfalt von Sorten und Farben erhältlich wie die Begonie. Viele Sorten haben zudem ein schönes Blattwerk. Die Pflanzen sind recht anspruchslos und blühen vom Frühjahr bis weit in den Oktober hinein. Sie eignen sich sowohl für Balkonkästen oder Kübel als auch für Blumenampeln oder die Beetbepflanzung. Bekannteste Sorten sind Eisbegonien, Knollenbegonien und Hängebegonien.
Der richtige Standort und Boden
Begonien stammen ursprünglich aus tropischen und subtropischen Wäldern. Dort wachsen sie meist unter Bäumen, daher bevorzugen die meisten Sorten schattige oder halbschattige Standorte. Man kann Begonien also auch gut unter Bäume und Sträucher pflanzen. Begonien mögen humose, durchlässige Gartenerde, am besten vermischt mit Kompost.
Begonien richtig pflegen
Begonien sind nicht winterhart, daher sollte man sie erst nach den Eisheiligen Mitte Mai, wenn kein Frost mehr zu erwarten ist, ins Freie pflanzen. Dabei auf ausreichend Abstand achten - bei Knollenbegonien sollte er mindestens 20 Zentimeter betragen, denn zu enge Abstände können Fäulnis begünstigen. Die Pflanzen regelmäßig mit kalkarmem Wasser gießen und möglichst nicht austrocknen lassen. Staunässe vertragen Begonien aber nicht.
Für eine üppige Blüte kann man die Pflanzen ungefähr alle zwei Wochen mit einem Flüssigdünger düngen. Schneiden muss man Begonien nicht, regelmäßiges Ausputzen verwelkter Blüten und Blätter regt aber die Blütenbildung an und wirkt Pilzbefall entgegen.
Schöne Kombinationen mit Lobelien und Fuchsien
Begonien lassen sich in Kübeln und auf dem Balkon hervorragend mit anderen Pflanzen kombinieren. So bilden orangefarbige Begonien einen tollen Kontrast zu blauen Lobelien (Männertreu).
Weiße, pinkfarbene und rote Sorten passen gut zu Fuchsie und Fleißigem Lieschen - beide Pflanzen fühlen sich wie die Begonie auch an halbschattigen und schattigen Standorten wohl und sind daher ideal für Nord- oder Ostbalkone. Vor allem hängende Sorten sind ein schöner Blickfang in Blumenampeln.
Eisbegonien: Genügsame Blühwunder
Besonders pflegeleicht sind Eisbegonien, deshalb sind die Sommerblumen auch als Grabbepflanzung beliebt. Die Pflanzen mit den zarten Blüten in Weiß, Rosa oder Rot blühen ausdauernd bis zum ersten Frost und gedeihen an sonnigen ebenso wie an schattigen Standorten. Viele Sorten haben schöne Blätter - die Farbvariationen reichen von hellgrün bis dunkel bronzefarbig.
Mit gelegentlichen Trockenphasen kommen Eisbegonien gut zurecht, ein Ausputzen ist nicht erforderlich, da verwelkte Blüten von selbst abfallen. Frosthart sind Eisbegonien trotz des Namens nicht: Er verweist vielmehr auf die empfindlichen Blätter, die bei Druck schnell abbrechen.
Eisbegonien überwintern
Obwohl Eisbegonien häufig am Ende der Gartensaison entsorgt werden, handelt es sich bei den Pflanzen wie bei allen Begonien grundsätzlich um mehrjährige Pflanzen. Es ist also möglich, sie zu überwintern. Eisbegonien, die bereits im Topf oder Kübel wachsen, kann man einfach zurückschneiden und bei Temperaturen um 15 Grad in einem hellen Raum, etwa einem Treppenhaus, überwintern. Gelegentlich sollte man sie gießen, damit sie nicht vertrocknen. Alternativ gräbt man die Pflanzen nach dem Rückschnitt samt Wurzelballen aus und lagert sie an einem kühlen, trockenen und dunklen Ort bei Temperaturen von zehn bis 15 Grad, etwa im Keller oder der Garage, in leicht feuchter Erde. Ab März bringt man die Pflanzen wieder ins Helle und beginnt, sie zu gießen.
Knollenbegonien überwintern
Mit ihren großen Blüten sind Knollenbegonien ein besonderer Hingucker im Beet oder Kübel. Die Farb- und Formenvielfalt ist groß. Wegen ihrer Knollen lassen sie sich besonders gut überwintern: Dazu die Pflanzen vor dem ersten Frost ausgraben, die Blätter entfernen, alle Triebe zurückschneiden und die Knollen säubern. Diese kühl und trocken lagern, gut geeignet ist dafür eine mit Sand gefüllte Kiste. In ihr überwintern die Knollen trocken, ohne vollständig auszutrocknen. Da Hängebegonien ebenfalls Knollen besitzen, lassen sie sich auf die gleiche Weise über den Winter bringen.
Begonien im Haus vorziehen
Neu gekaufte oder überwinterte Begonienknollen kann man im Haus ab Februar oder März vorziehen. Dazu setzt man sie in eine Mischung aus humoser Blumenerde und etwas Sand. Wichtig: Die dellenartige Vertiefung an der Knolle muss nach oben zeigen. Die Knollen nur sehr flach einpflanzen - sie dürfen oben noch herausschauen - und die Erde feucht halten. Alternativ kann man die Begonienknollen auch direkt nach dem letzten Frost ins Freiland setzen. Dann blühen sie allerdings erst später.