Spinnmilben bei Zimmerpflanzen bekämpfen: Was hilft dagegen?
Bei trockener Heizungsluft im Winter fühlen sich Spinnmilben wohl und befallen Zimmerpflanzen. Mit diesen Tipps kann man einem Befall vorbeugen und verhindern, dass betroffene Pflanzen eingehen.
Besonders im Winter werden viele Zimmerpflanzen von Schädlingen befallen - etwa von der Gemeinen Spinnmilbe (Tetranychus urticae). Zu erkennen ist der Befall zunächst an feinen Spinnweben und kleinen, weißen Flecken auf den Blättern. Der Schädling selbst ist oftmals mit bloßem Auge kaum auszumachen, da er nur zwischen 0,25 und 0,8 Millimeter groß ist, sich allerdings rasch fortpflanzt und verbreitet.
Spinnmilben durch Luftfeuchtigkeit vorbeugen
Die meisten Zimmerpflanzen sind im Winter geschwächt, weil ihnen das kräftigende Sonnenlicht fehlt. Zudem ist die Luft in den Wohnungen durch die Heizung sehr trocken und warm. Diese ungünstige Kombination gibt Spinnmilben ideale Bedingungen, um eine Pflanze zu befallen.
Damit sich Spinnmilben gar nicht erst ausbreiten, ist es empfehlenswert, die Luftfeuchtigkeit im Raum zu erhöhen. Man kann die Grünpflanzen etwa regelmäßig besprühen. Auf diese Weise lassen sich bei einem Befall auch schnell die typischen feinen Spinnweben erkennen. Zusätzlich helfen als vorbeugende Maßnahmen Verdunster an der Heizung oder einfach kleine mit Wasser gefüllte Schalen auf den Heizkörpern.
Gelbe Blätter und feine Spinnweben zeigen den Befall an
Ist eine Pflanze von Spinnmilben befallen, ist es wichtig, dies möglichst früh festzustellen und direkt zu handeln. Je nach Jahreszeit haben die Schädlinge eine unterschiedliche Färbung, von weiß über gelb oder grün, bis hin zu rot oder braun. Innerhalb weniger Tage legen die weiblichen Tiere bis zu hundert Eier auf die Blattunterseiten. Die Larven wiederum sind bereits nach nur ein bis zwei Wochen bereit, sich erneut fortzupflanzen.
Spinnmilben rammen ihre Stechborsten in die Blattzellen und saugen den Pflanzensaft heraus. Neben feinen Spinnweben zwischen den Blättern oder am Blattrand werden zunächst kleine, weiße Flecken auf der Blattoberseite sichtbar. Blätter und Blüten werden nach und nach immer gelber und blasser, bis sie sich schließlich grau-braun verfärben und sich einrollen - dann sind die Pflanzen kaum noch zu retten.
Hausmittel: Mit Plastiktüte hohe Luftfeuchtigkeit herstellen
Bei schnittverträglichen Pflanzen die betroffenen Pflanzenteile einfach abtrennen und im Restmüll entsorgen. Alternativ ist auch die folgende Methode recht wirksam - und das ganz ohne Chemie: Die von Spinnmilben befallene Topfpflanze zunächst in der Spüle oder im Waschbecken vorsichtig abbrausen. Der Ballen muss richtig feucht sein. Ganz wichtig ist, dass auch die Blattunterseiten abgebraust werden, dort sitzen Spinnmilben besonders gern. Anschließend die Pflanze in eine durchsichtige Plastiktüte stellen, mehrmals Wasser hineinsprühen und oben zubinden. Dadurch entsteht eine hohe Luftfeuchtigkeit, das mögen Spinnmilben überhaupt nicht und sterben binnen einer Woche.
Nützlinge gegen Spinnmilben einsetzen
Natürliche Fressfeinde der Spinnmilben sind Raubmilben (Phytoseiulus persimilis), die sowohl bei Zimmer- als auch bei Gartenpflanzen eingesetzt werden können. Ein feuchtes, warmes Klima (etwa 25 Grad) vertreibt dabei nicht nur die Spinnmilben, sondern schafft gleichzeitig ideale Bedingungen für Raubmilben. Diese und andere Nützlinge können im Online-Versandhandel erworben werden. Neemöl, Brennnesselsud, Wacholder- oder Ackerschachtelhalmtee haben sich ebenfalls als hilfreich gegen Spinnmilben erwiesen. Hierfür einfach eine Sprühflasche verwenden und die Flüssigkeit gleichmäßig auf der Pflanze verteilen.