Sommerschnitt bei Apfelbäumen: Warum der Juniknip wichtig ist
Im Sommer sollten Apfelbäume einen Rückschnitt bekommen. Der sogenannte Juniknip beugt Pilzbefall vor und sorgt für eine optimale Reife der Äpfel. Kleine und kranke Früchte werden ebenfalls entfernt.
Knackige Äpfel aus dem eigenen Garten schmecken einfach besonders lecker. Damit der Apfelbaum gesund bleibt und die Früchte perfekt ausreifen können, sollten etwa in der Zeit von Ende Juni bis Mitte Juli im Rahmen des Sommerschnitts einige Pflege- und Schnittmaßnahmen durchgeführt werden. Der Juniknip sichert auch eine gute Ernte im kommenden Jahr.
Wasserschosse am Apfelbaum am besten herausreißen
Damit die reifenden Äpfel ausreichend Sonnenlicht bekommen und das Wachstum des Baums begrenzt wird, sollte er nach sogenannten Wasserschossen (auch Wassertriebe genannt) abgesucht werden. Dabei handelt es sich um senkrecht wachsende Triebe, die meist an der Oberseite der Leittriebe des Apfelbaums zu finden sind. Sie können einen halben Meter oder länger sein und tragen meist nur wenig oder keine Früchte. Sofern die Wasserschosse nicht verholzt sind, sollten sie einfach herausgerissen werden.
Ein Schnitt ist nicht empfehlenswert, denn nur beim Ausreißen ist sichergestellt, dass der Baum nicht an derselben Stelle erneut austreibt. Der Grund: In den Trieben gibt es sogenannte schlafende Augen, das sind unter der Rinde liegende Knospen, die auch nach Jahren wieder austreiben können.
Leichter Schnitt für den Apfelbaum im Sommer
Seitlich beziehungsweise waagerecht wachsende Triebe sind für die Ernte eines Apfelbaums wertvoller. Das Wachstum von neuen Trieben sorgt für eine Verjüngung des Baums und dafür, dass sich neues Fruchtholz bildet. Diese jungen seitlich wachsenden Triebe sollten oberhalb einer nach unten wachsenden Knospe eingekürzt werden. Zusätzlich können Zweige, die mit ihren Blättern Früchte beschatten, sowie kranke oder nach innen wachsende Zweige entfernt werden.
Der Sommerschnitt verhindert auch Pilzbefall an Apfelbäumen, da die Blätter durch die bessere Belüftung der Krone nach Regenfällen schneller trocknen. Dabei gilt: nicht zu viele Triebe und Äste entfernen, da sonst die Früchte nicht mehr ausreichend versorgt werden können. Ein kräftigerer Rückschnitt von Apfel- beziehungsweise Obstbäumen kann im Winter erfolgen.
Kleine und beschädigte Äpfel vor dem Ausreifen entfernen
Damit die Äpfel besonders aromatisch reifen können, kleine und beschädigte Exemplare entfernen. Pro Fruchtstand sollten ein bis zwei Äpfel verbleiben, die besonders groß und gesund sind. So kann der Baum seine Kraft in die verbliebenen Früchte stecken. Wachsen zu viele Äpfel an einem Zweig, kann es außerdem passieren, dass dieser das Gewicht nicht tragen kann. Das Entfernen der Äpfel sorgt zudem dafür, dass der Baum auch im folgenden Jahr noch genügend Kraft hat, viele Früchte anzusetzen. Dies verhindert, dass er nur alle zwei Jahre trägt, ein Phänomen, das als "Alternanz" bezeichnet wird. Mit dem sogenannten Junifall werfen Apfelbäume übrigens von sich aus Früchte ab, um Kraft für die verbleibenden Früchte zu haben.