Quittenbaum pflanzen, pflegen und leckere Früchte ernten
Trotz ihrer schmackhaften Früchte sind Quittenbäume in den meisten Gärten eine Seltenheit. Dabei blühen die Bäume dekorativ und sind eher anspruchslos. Eine typische Krankheit ist die Blattbräune.
Kaum ein Nutzgarten kommt ohne Apfel-, Birnen- oder Zwetschgenbaum aus. Quittenbäume (Cydonia oblonga) findet man dagegen nur selten. Dabei sind die Früchte in der Küche vielseitig verwendbar und sehr gesund. Einziger Nachteil gegenüber anderen Obstsorten: Quitten können nicht roh gegessen werden. Dabei bieten Quittenbäume nicht nur leckere Früchte, sie sind auch ein schöner Hingucker im Garten - und das nicht nur im Herbst, wenn die goldgelben Früchte erntereif sind. Im Frühjahr bilden sie zahlreiche weiße oder hellrosa Blüten aus, die im Vergleich zu Apfel- oder Kirschblüten recht groß ausfallen.
Der richtige Standort im Garten
Quitten lieben sonnige, windgeschützte Standorte, sind ansonsten aber recht anspruchslos. So wachsen sie auf fast allen durchlässigen Gartenböden, sofern diese nicht zu kalkhaltig sind. Staunässe vertragen sie nicht.
Quitten pflanzen und pflegen
Junge Quittenbäume sind frostempfindlich. Deshalb sollten sie am besten im Frühjahr ausgepflanzt werden. Zum Pflanzen eine Grube von etwa doppelter Tiefe und Breite des Wurzelballens ausheben. Beim Einsetzen darauf achten, dass die Veredelungsstelle (die dickliche Stelle im unteren Bereich des Stamms) mindestens zehn Zentimeter aus der Erde ragt. Direkt nach dem Pflanzen und in den ersten Wochen ausgiebig wässern. Jungbäume im Winter bei starkem Frost mit einem Gartenvlies abdecken.
Es empfiehlt sich, zwei Bäume nebeneinander zu pflanzen. Da die meisten Quitten Selbstbefruchter sind, werden so mehr Blüten befruchtet und der Ertrag steigt deutlich.
Quittenbäume schneiden
Quittenbäume sind sehr pflegeleicht. Alle zwei Jahren können sie mit Kompost gedüngt werden, Wasser benötigen sie nur in sehr trockenen Sommern. Die Pflanzen müssen kaum geschnitten werden. Gelegentlich sollten die Krone ausgelichtet und einzelne Triebe eingekürzt werden, um die Pflanze zum Verzweigen anzuregen. Bester Zeitpunkt für den Schnitt ist im Frühjahr vor der Blüte.
Dunkle Flecken auf Blättern und Früchten: Zeichen für Quittenblattbräune
Quitten sind zwar recht robust, einige Krankheiten treten aber auch bei ihnen auf. Relativ häufig ist die Quittenblattbräune, auch als Quittenrost bekannt. Auslöser ist ein Pilz (Diplocarpon mespili), der auf befallenen Blättern und Trieben überwintern kann. Der Befall zeigt sich etwa ab Juli auf beiden Blattseiten durch dunkelrote oder braune Flecken, die mit der Zeit größer werden und zusammenwachsen, bis die Blätter abfallen. Im Extremfall können befallene Quittenbäume schon Anfang September kahl sein. An den Früchten zeigt sich der Befall anhand ähnlicher Flecken, die aber leicht eingesunken sind.
Als Gegenmaßnahme betroffene Äste zurückschneiden und zusammen mit dem Laub entsorgen, damit sich der Pilz nicht weiterverbreiten kann. Zudem kann es helfen, die Krone auszulichten, damit nach Regen die Blätter schneller abtrocknen können. Tipp: Die Sorte "Ispolinskaya" gilt als recht robust gegen Blattbräune.
Unterschiedlicher Geschmack von Birnenquitten und Apfelquitten
Quittenbäume sind auch für kleinere Gärten gut geeignet, da sie nur etwa zwei bis fünf Meter hoch werden. Zu unterscheiden sind Apfel- und Birnenquitten, die ihre Namen der jeweils ähnlichen Form der Früchte verdanken. Apfelquitten haben ein etwas härteres und trockeneres Fruchtfleisch, Birnenquitten sind weicher und daher leichter zu verarbeiten, ihr Aroma ist weniger herb als das der Apfelquitten.
Erntezeit von Quitten bis in den November
Quitten sind meist Anfang bis Ende Oktober reif. Dann sind die Früchte leuchtend gelb und die Schale verliert langsam ihren weichen Flaum. Bis in den November hinein können Quitten am Baum bleiben, sollten aber vor dem Frost geerntet werden, da sie sonst an Aroma verlieren. Sind sie noch nicht ganz reif, können sie an einem kühlen Ort nachreifen. Im Keller gelagert halten sich die Früchte etwa zwei bis drei Monate. Fallobst oder Früchte mit Druckstellen sollten möglichst sofort verarbeitet werden.