Stunde der Gartenvögel: Blaumeisen erholen sich
Trotz kühlen Wetters haben wieder viele Naturfreunde bei der Stunde der Gartenvögel mitgemacht. Erfreuliches Zwischenergebnis: Die Blaumeisen-Bestände haben sich seit letztem Jahr wieder erholt.
Eine Infektionskrankheit hatte den kleinen Meisen im vergangenen Jahr zu schaffen gemacht, sodass die Zahl der Sichtungen um 24 Prozent eingebrochen war. Mittlerweile haben sich die Bestände anscheinend wieder weitgehend erholt. Bundesweit haben sich rund 114.000 Menschen am langen Himmelfahrts-Wochenende an der Zählaktion des NABU beteiligt. Im Schnitt entdeckten sie knapp 32,5 Tiere und damit deutlich mehr Vögel als im Vorjahr.
Viele Spatzen und fast überall Amseln
Ganz vorn lag wie bei den meisten Zählungen seit 2005 der Haussperling oder Spatz mit gut fünf Vögeln pro Garten. Am weitesten verbreitet sind dagegen die Amseln. Sie wurden dieses Jahr in 92 Prozent aller Gärten gesehen - im Schnitt knapp drei Exemplare gleichzeitig. Das entspricht ungefähr dem Ergebnis von 2020.
Stieglitz und Rotkehlchen gewinnen
In mehr als der Hälfte aller Gärten und damit deutlich häufiger zu finden als im Vorjahr ist das Rotkehlchen. Es verzeichnet bei den Sichtungen ein Plus von 23 Prozent. Zulegen konnten außerdem die Kohlmeise, der Star, die Ringeltaube, der Gimpel und vor allem der Stieglitz. Der farbenfrohe Finkenvogel wurde in diesem Jahr in 16 Prozent der Gärten gesichtet - das ist doppelt so häufig wie noch zu Beginn der Zählungen im Jahr 2005. Das Besondere am Stieglitz: Als einer von ganz wenigen Singvögeln ernährt er seine Jungen nicht mit Insekten, sondern vegetarisch.
Weniger Mauersegler und Schwalben
Die aktuellen Ergebnisse zeigen aber auch einen negativen Trend. So sind reine Insektenfresser wie der Mauersegler oder die Schwalbe offenbar weniger in deutschen Gärten unterwegs - was darauf hindeuten könnte, dass sich das Insektensterben auswirkt. Auch die Bestände von Grünfink und Zaunkönig verharren auf den niedrigen Niveaus der Vorjahre.
Vögel besser schützen
Mit der "Stunde der Gartenvögel" und der Schwesteraktion "Stunde der Wintervögel" will der NABU herausfinden, welche Vogelarten in Städten und Dörfern am häufigsten vorkommen. Aus den Ergebnissen leiten die Experten Trends zur Entwicklung der verschiedenen Populationen ab. Bei Bedarf sollen die Tiere besser geschützt werden, etwa mit der Schaffung geeigneter Lebensräume. Dank der Aktion, die seit 16 Jahren stattfindet, liegen dem NABU inzwischen umfangreiche Daten über den Vogelbestand in Deutschland vor. Wer bei der Vogelzählung am Himmelfahrts-Wochenende teilgenommen hat, kann seine Ergebnisse noch bis zum 24. Mai beim NABU melden.