Rotkehlchen ist "Vogel des Jahres" 2021
Seit 50 Jahren rufen NABU und Partner den "Vogel des Jahres" aus. In diesem Jahr gab es zunächst eine Vorauswahl, dann eine Abstimmung im Internet. Die meisten Stimmen bekam das Rotkehlchen.
Der Singvogel erhielt bei der Wahl die meisten Stimmen, wie der Naturschutzbund Deutschland (NABU) mitteilte. Seit 1971 ernennen NABU und der bayerische Landesbund für Vogelschutz (LBV) jedes Jahr einen "Vogel des Jahres".
Erstmals durfte Bevölkerung abstimmen
Im Jubiläumsjahr durfte ihn jedoch erstmals die Bevölkerung bestimmen. Zur Wahl standen Rotkehlchen, Rauchschwalbe, Kiebitz, Feldlerche, Stadttaube, Haussperling, Blaumeise, Eisvogel, Goldregenpfeifer und Amsel. Diese zehn Kandidaten hatten sich im vergangenen Herbst in der Vorrunde unter 307 heimischen Arten durchgesetzt.
Mehr als 340.000 Menschen stimmten ab
Mehr als 340.000 Vogelfreundinnen und Vogelfreunde gaben in den vergangenen zwei Monaten im Finale ihre Stimme auf der Wahl-Homepage ab. "Wir haben uns sehr über die Wahlbeteiligung gefreut", sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Es sei ein Experiment gewesen, das geglückt sei. Künftig werde die Bevölkerung den "Vogel des Jahres" immer aus fünf Vogelarten wählen dürfen, kündigte er an.
Der erste "Vogel des Jahres" war 1971 der Wanderfalke. Im vergangenen Jahr trug die Turteltaube den Titel. Das Rotkehlchen soll in diesem Jahr Botschafter für mehr Vielfalt in den Gärten sein.
45 Prozent der heimischen Brutvogelarten auf Roter Liste
Nach Angaben des NABU stehen rund 45 Prozent der heimischen Brutvogelarten auf der Roten Liste gefährdeter Arten. Schwierig sei die Situation vor allem für Vögel, die in ländlichen Gegenden leben wie Kiebitz, Rebhuhn und Feldlerche. Der Bestand dieser Feldvögel habe seit 1980 um 34 Prozent abgenommen. Damit sei die Zahl der Brutpaare um mehr als zehn Millionen gesunken. "Die Intensivierung der Landwirtschaft schreitet ungebremst voran. Immer mächtigere Maschinen auf immer größeren Feldern lassen den Vögeln immer weniger Lebensraum", so Lars Lachmann, Vogelschutzexperte des NABU.