Kiels Alter Botanischer Garten lädt zum Entspannen ein
Seltene Bäume prägen den Landschaftspark nahe der Kieler Förde. Eine Besonderheit ist der kunstvolle Aussichtspavillon von 1891. Mitten im Park liegt das Literaturhaus, in dem regelmäßig Lesungen stattfinden.
Ein Urwelt-Mammutbaum und einer der größten Ginkgo-Bäume Schleswig-Holsteins zählen zu den Raritäten, die der Alte Botanische Garten zu bieten hat. Er wurde im 19. Jahrhundert zunächst als privater Landschaftsgarten entworfen und 1868 von der Universität Kiel übernommen. Die 2,5 Hektar große Anlage liegt am Rande der Kieler Altstadt, in unmittelbarer Nähe zur Förde.
Aussichtspavillon, Literaturhaus ud Topfhaus
Die Wege führen über hügeliges Gelände, vorbei an Kräutern, Staudenbeeten, Erholungsflächen, alten Bäumen und Arznei- und Giftpflanzen. Ein Aussichtspavillon mit einer schnörkeligen, schmiedeeisernen Krone steht auf dem höchsten Punkt des Gartens. Errichtet wurde er 1891. Von oben bietet sich ein schöner Blick auf die Kieler Förde.
Mit Fachwerk präsentiert sich das ehemalige Haus des Garteninspektors. Es beherbergt heute das Literaturhaus Schleswig-Holstein, in dem regelmäßig Lesungen von Autorinnen und Autoren stattfinden. Ein weiteres Baudenkmal des Gartens ist das historische Topfhaus. Der langgestreckte Backsteinbau wurde 1884 zusammen mit dem damaligen Botanischen Institut errichtet und war Teil einer größeren Gewächshausanlage. Dort wurden die exotischen Pflanzen umgetopft. Heute kann man das Topfhaus für Veranstaltungen mieten.
Heute Landschaftspark statt Botanischer Garten
Wer mehr über den Garten erfahren möchte, kann an einer Führung zu den botanischen Raritäten teilnehmen, die der Verein Alter Botanischer Garten Kiel organisiert. Er kümmert sich um Pflege und Erhalt des Parks.
Ende der 1970er-Jahre wurde auf dem Gelände der Christian-Albrechts-Universität am Stadtrand der Neue Botanischen Garten eingerichtet. Ein Großteil der Pflanzen zog dorthin, zurück blieben die sehenswerten Sträucher und Bäume. Das Gelände des Alten Botanischen Gartens blieb als Park erhalten. Der Eintritt in beide Gärten ist frei.