Gartengeräte im Herbst reinigen, pflegen und schärfen

Stand: 20.11.2024 11:16 Uhr

Der Herbst ist ein guter Zeitpunkt, um Gartengeräte zu pflegen sowie Messer und Scheren zu schärfen. Durch regelmäßige Pflege bleibt die Funktionalität erhalten und das Werkzeug hält länger.

Wer möglichst lange Freude an seinen Gartengeräten haben möchte, sollte beim Kauf auf Qualität achten. Hochwertige Scheren beispielsweise kann man in der Regel auseinandernehmen und Verschleißteile ersetzen. Das gilt auch für die Stiele vieler Geräte.

Schaufel, Spaten und Co. reinigen

Die Metallteile von Spaten, Schaufel oder Grabegabel vollständig von Schmutz befreien. Bei hartnäckigen Rückständen sind auch Schmirgelpapier oder eine Drahtbürste hilfreich, leichten Rostansatz mit Stahlwolle entfernen.

Danach die Geräte mit Seifenwasser abwischen, gründlich mit Öl einreiben und trocken lagern. Wer möchte, kann sie zusätzlich noch mit einem rosthemmenden Mittel behandeln. Raue Stellen am Holzstiel lassen sich ebenfalls mit Schmirgelpapier bearbeiten. Anschließend die angerauten Holzteile mit einer Mischung aus Terpentinersatz und Leinöl einreiben. Der Terpentinersatz sorgt dafür, dass die Pflege tief ins Holz eindringt. Das Leinöl macht das unbehandelte Holz witterungsbeständiger, erhöht die Griffigkeit und erzeugt eine schöne glatte Oberfläche.

Gartenmesser richtig pflegen und schleifen

Auf einem kleinen dunklen Schleifstein liegt ein Messer. © imago/Steinach
Schleifsteine eigen sich gut zum regelmäßigen Schärfen von Gartenscheren und -messern.

Ein stumpfes Messer durchtrennt pflanzliches Gewebe nicht richtig, sondern reißt es auf. Die Verletzungen können dazu führen, dass Schadpilze leichter in die Pflanze eindringen. Stecklings- oder Veredelungsmesser nur von einer Seite schleifen - und zwar auf der Seite mit der Kerbe zum Aufklappen. Die Rückseite bleibt unbehandelt.

Zum Messerschleifen eignet sich ein feiner Schleifstein mit einer 1000er-Körnung, der vor dem Benutzen etwa zwei Stunden in Wasser eingeweicht werden sollte. Die Klinge über die ganze Länge in einem Winkel von etwa 10 bis 15 Grad auf den Stein legen und mit langsamen Bewegungen fest vor- und zurückziehen. Je nach Qualität des Messers sollte man die Klinge mehrere Minuten, bei sehr stumpfen Messern auch längere Zeit schleifen. Um mögliche Kerben zu entfernen, das Messer auf die andere Seite drehen und etwas angewinkelt mehrmals scharf auf dem Stein entlangziehen. Dieser Vorgang verbessert die Schnittfähigkeit.

Gartenscheren richtig schleifen

Eine Gartenschere wird geölt. © NDR Foto: Udo Tanske
Die beweglichen Teile von Scheren sollten nach dem Schleifen geölt werden.

Auch Gartenscheren müssen regelmäßig nachgeschliffen werden, da sie sich mit der Zeit abnutzen. Vor dem Schleifen die Schere auseinandernehmen und gründlich reinigen. Im ersten Schritt die Scherenblätter mit angefeuchteter Stahlwolle bearbeiten. Für den Vorschliff eine Metallfeile oder eine Diamantfeile mit 300er-Körnung verwenden. Der Schleifwinkel sollte etwa 25 Grad betragen. Je nach Verschleiß das Material 20 bis 30 Mal bearbeiten. Für den Feinschliff eine Diamantfeile mit 600er-Körnung verwenden. Tipp: Gartenscheren schneiden besser, wenn man mit ihnen gelegentlich ein Stück Schleifpapier durchschneidet.

Austausch der Klingen meist möglich

Eine auseinandergebaute Gartenschere wird geschliffen © NDR Foto: Udo Tanske
Hochwertige Gartenscheren können zur Pflege auseinandergebaut werden.

Gut eignet sich auch ein Handschleifer. Ein stumpfes Scherenblatt nur an der gekrümmten Außenseite schleifen, die glatte Innenseite anschließend nur entgraten (Einkerbungen der Schnittfläche entfernen). Sollte die Klinge komplett verschlissen sein, lässt sie sich bei den meisten Scherentypen durch eine neue ersetzen. Sinnvoll ist es außerdem, die Schere auseinanderzubauen und die einzelnen Teile einzufetten.

Eine Astschere hat wichtige bewegliche Teile. Diese von Zeit zu Zeit in den Gelenken etwas schmieren, damit sie sich wieder leicht und mühelos bewegen lassen. Sprüh- oder Kriechöl sorgen für die Leichtgängigkeit der Gelenke und bieten gleichzeitig einen Schutz vor Korrosion. Die Gelenkstelle gut einsprühen, das Öl einziehen lassen und den Rest des Mittels mit einem Tuch entfernen. Baumsägen lassen sich nicht nachschleifen, die Blätter einfach austauschen.

Holzstiel von Gartengeräten austauschen

Ist ein Holzstiel beschädigt, kann man ihn einfach auswechseln. Dazu den Stiel kurz über dem Geräteschaft absägen und das Gerät im Schraubstock einspannen. Mit einem Hammer den restlichen Stiel vorsichtig abschlagen. Den neuen Stiel mit Leinöl behandeln, damit das Holz im Lauf der Zeit nicht austrocknet. Wenn der Werkzeugstiel nicht kegelförmig angespitzt ist, kann man ihn mit einer Raspel schnell passend machen. Dann auf das Werkstück stecken und mit einer Schraube fixieren.

Das Auswechseln eines Spatenstiels ist etwas aufwendiger: Das Spatenheft fest in einen Schraubstock einspannen und den Kopf der Niete abschleifen. Dann den Bolzen mit einem Dorn herausschlagen. Holzreste des Stiels lassen sich durch längeres Trocknen auf der Heizung oder Ausbrennen entfernen. Den neuen Stiel gerade einsetzen. Er sollte leicht nach hinten zeigen. Nach dem Einspannen ein Loch durch das Spatenheft bohren und das Spatenblatt am Stiel mit einem Bolzen oder Nagel sichern.

Motorenbetriebene Geräte wie Rasenmäher winterfest machen

Bei Maschinen wie motorbetriebenen Heckenscheren am besten den Kraftstoffbehälter volltanken und ein Additiv dazugeben, es schützt Ventile und Membranen im Motor vor Korrosion. Danach das Gerät ein paar Minuten laufen lassen, damit das Additiv sich im Motor gut verteilt. Nach dem Reinigen ist die Maschine dann fertig zum Einmotten.

Gartengeräte stehen auf einem gepflasterten Weg. © NDR Foto: Udo Tanske
Nach der Reinigung sollten Rasenmäher frostfrei überwintern.

Mähreste und Schmutz an Rasenmähern am besten mit einem Holzspachtel entfernen und den Mäher anschließend mit Bürste und Wasser reinigen. Benzinrasenmäher völlig entleeren, restliches Benzin mit einem fusselfreien Tuch aufsaugen. Dann den Motor laufen lassen, bis er wegen Kraftstoffmangels stehen bleibt. Zündkerzen entfernen und einen Löffel Motoröl in den Zylinder geben - das Öl verteilt sich, wenn der Motor durchdreht. Anschließend die Zündkerzen wieder einschrauben. Sind alle Arbeiten erledigt, den Rasenmäher mit einer Plane abdecken und an einem frostsicheren Ort unterbringen.

Wer an Messern, Schneidwerken oder anderen gefährlichen Teilen arbeitet, sollte unbedingt darauf achten, dass der Netzstecker gezogen ist, Akkus entfernt sind und bei Benzinmotoren der Kerzenstecker abgezogen oder die Zündkerze herausgedreht sind.

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Rasch durch den Garten | 16.12.2024 | 05:10 Uhr

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