Bewässerungs-Systeme im Garten: Was ist sinnvoll?

Stand: 25.09.2024 15:31 Uhr

Gerade in heißen und trockenen Sommern benötigen die Pflanzen im Garten ausreichend Wasser. Welche Bewässerungs-Systeme sind sinnvoll und welche Hilfsmittel gibt es?

Gartenpflanzen brauchen im Sommer zusätzlich Wasser. Doch die richtige Bewässerung ist gar nicht so einfach zu bewerkstelligen. Besonders wichtig ist, dass das Gießwasser tief in die Erde gelangt. So können die Pflanzen tiefreichende Wurzeln bilden und werden resistenter gegen Trockenheit. Viele Beete können selbst nach einem Regenschauer noch zusätzliches Wasser vertragen.

Regenwasser zum Gießen verwenden

Am besten ist es, für das Gießen und Bewässern des Gartens Regenwasser zu verwenden. Im Gegensatz zu Leitungswasser ist es besonders weich und für die Pflanzen ideal. Zusätzlich spart Regenwasser Kosten und schont nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt. Zum Sammeln des Wassers bieten sich Regentonnen und Zisternen an.

Schlagregner: zuverlässig und langlebig

Ein gefüllter Regenmesser © NDR Foto: Udo Tanske
Regenmesser zeigen genau an, wie viel Wasser schon in den Boden gelangt ist.

Für die Bewässerung des Gartens eignet sich noch immer der althergebrachte Schlagregner, auch Rundsprenger genannt. Er hat einen einzelnen Strahl und funktioniert zuverlässig. Dabei verteilt er eine Menge Wasser. Da er aus massivem Messing besteht, hat er in der Regel eine lange Lebensdauer. Allerdings gibt es ein paar Nachteile. Für einen Gemüsegarten eignet er sich weniger, da es für viele Kulturen ungünstig ist, wenn sie Wasser von oben erhalten. Der Wasserstrahl ist zudem sehr windanfällig und driftet bei starken Böen ab. Außerdem ist es schwer abzuschätzen, wie viel Wasser am Boden angekommen ist. Deshalb ist es sinnvoll, zusätzlich einen Regenmesser zu verwenden.

Automatische Bewässerung mit Wassersprengern

Wer bestimmte Bereiche, etwa ein Gemüsebeet, regelmäßig bewässern möchte, kann mithilfe einer Zeitschaltuhr, eines Schlauchs und mehrerer Wassersprenger leicht eine zuverlässige Bewässerungsanlage installieren. Für kleinere Beete reichen dazu Startersets, die alles Notwendige beinhalten: unter anderem einen flexiblen Kunststoffschlauch, Steckverbindungen, Winkel und Sprinkler.

Ein automatischer Wassersprinkler bewässert einen Rasen. © Colourbox Foto: ifeelstock
Wassersprinkler verteilen das Nass gleichmäßig.

Um mit möglichst wenig Schlauch auszukommen, in die Mitte des Beetes einen zentralen Wassersprenger setzen. Dieser ist mit den weiteren Sprengern an den Seiten verbunden, sodass das komplette Beet abgedeckt ist. Die Art der Wassersprenger hängt von der Größe des Beetes ab. Bei überschaubaren Flächen sollten es mehrere Sprühdüsen sein. Diese sollten flach sein, damit nicht so viel Wasser verdunstet, bevor es am Boden ankommt.

Viereck- und Kreisregner für den Rasen

Um Rasenflächen zu bewässern, kommen oft Viereck- oder moderne Kreisregner zum Einsatz. Den standsicheren Viereckregner gibt es mit verschiedenen Flächen-Einstellungen: etwa für die Menge oder den Winkel. Ein Filtereinsatz für den Regner ist dann sinnvoll, wenn das Wasser aus der Regentonne kommt. Ansonsten können kleine Teilchen schnell die Düsen verstopfen. Auch Kreisregner sind gut justierbar.

Versenkregner nur beim Einsatz sichtbar

Wer nicht immer wieder mit Schlauch und Wassersprenger auf seinem Rasen hantieren möchte, kann eine Bewässerungsanlage fest verbauen. Die Wasserschläuche verlaufen unterirdisch und die Rasensprenger kommen nur zum Bewässern an die Oberfläche. Stoppt der Wasserfluss, verschwinden sie wieder im Boden. Zusammen mit einem Bewässerungscomputer ist das eine praktische Angelegenheit.

Zeitschaltuhr und die beste Zeit für die Bewässerung

Ein Bewässerungscomputer © NDR Foto: Udo Tanske
Ein Bewässerungscomputer wird direkt am Wasserhahn befestigt.

Zeitschaltuhren für Wasserhähne gibt es von verschiedenen Herstellern. Im Prinzip reicht eine einfache Uhr aus, in der man Zeiten und Wochentage programmieren kann. Für technikaffine Menschen gibt es auch Bewässerungscomputer, die mit dem Smartphone steuerbar sind. Am besten sollten Beete und Pflanzen einmal früh morgens Wasser bekommen - etwa in der Zeit des Sonnenaufgangs, damit die Blätter noch abtrocknen können, bevor die Sonne richtig brennt. Die Wassertropfen wirken sonst wie Brenngläser und die Blätter werden beschädigt.

Ein zweiter guter Zeitpunkt ist am Abend, wenn die Sonne schon niedriger steht und nicht mehr die volle Kraft hat. Dann sollte die Bewässerungszeit so eingestellt sein, dass die Pflanzen nicht zu nass in die Nacht gehen. Das würde Pilzbefall begünstigen.

Micro-Drip-Systeme für einzelne Pflanzen

Im Gegensatz zu Wassersprengern sind sogenannte Micro-Drip-Systeme eher etwas für die Bewässerung einzelner Pflanzen. Mit diesen wassersparenden Tropfsystemen können Pflanzen zum Beispiel in Blumenkästen oder Rabatten gezielt gegossen werden. Natürlich können die Tropfer auch über eine Zeitschaltuhr gesteuert werden. Im Gemüsebeet machen Micro-Drip-Systeme unter Umständen etwas mehr Arbeit, weil die Pflanzen dort - sofern die sogenannte Fruchtfolge eingehalten wird - an wechselnden Standorten gepflanzt werden. Die Tropfsysteme müssten dann jedes Mal angepasst werden.

Tropfschlauch für Hecken und Stauden

Ein Tropfschlauch © NDR Foto: Udo Tanske
Ein Tropfschlauch gibt das Wasser langsam ab, ohne dass Wasser verdunstet.

Eine ähnliche Lösung ist ein unscheinbarer schwarzer, relativ steifer Schlauch, der einfach ins Beet gelegt wird. Er gehört auch zu den Micro-Drip-Systemen. Der Schlauch hat viele winzige Löcher, über die er Wassertropfen an die Umgebung abgibt. Ein Tropfschlauch, auch als Perlschlauch bekannt, ist sehr effizient, es gibt keine Verdunstung und empfindliche Kulturen bleiben oben trocken. Einziges Problem: Sobald das Beet neu bepflanzt wird, muss der Schlauch erneut verlegt werden. Für mehrjährige Pflanzen wie Hecken und Stauden ist er aber ideal.

Verlegt wird der Schlauch bogenförmig entlang der Pflanzen, der Abstand zwischen den Schlaufen sollte etwa 30 bis 50 Zentimeter betragen. 50 Meter Schlauch sind ungefähr ab 40 Euro erhältlich. Diesen kann man zudem mit einem Bewässerungscomputer kombinieren.

"Ollas": Wasserspender aus Ton

Peter Rasch hält eine Olla in der Hand © NDR Foto: Udo Tanske
Ollas werden in Spanien häufig zur Bewässerung eingesetzt. Übersetzt heißt der Begriff so viel wie Kochtopf oder Topf.

Um ein paar Tage für gleichmäßige Feuchtigkeit zu sorgen, gibt es weitere Bewässerungs-Hilfsmittel: Geschlossene Gefäße aus Ton, sogenannte Ollas, geben das Wasser nach und nach ab. Die Tongefäße werden bei niedrigen Temperaturen gebrannt und sind deswegen großporig. Sie werden in die Erde eingegraben, nur die Öffnung zum Wassereinfüllen schaut aus dem Boden heraus. Über die Poren geben die Töpfe Wasser langsam an die Umgebung ab. Sie sind allerdings nicht frostsicher und müssen im Herbst aus der Erde herausgeholt werden.

Ollas können direkt ins Beet, neben die zu bewässernden Pflanzen gesetzt werden. Am besten ist es jedoch, so ein Tongefäß vor dem Einpflanzen der zu bewässernden Pflanze in die Erde zu setzen. Gräbt man die Olla nachträglich ein, können Wurzeln dabei verletzt werden. Wichtig ist, die Erde rund um die Olla beim Einsetzen kräftig zu gießen. Das Einschlämmen sorgt dafür, dass sie optimal Wasser abgeben kann.

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Günstige Alternative zur Olla

Ein Nachteil der Ollas ist der Preis: Sie kosten etwa zwischen 30 und 50 Euro. Als Alternative kann man auch eine Flasche aus Plastik verwenden: Löcher in den unteren Teil des Plastiks stechen, die Flasche senkrecht eingraben und über die obere Öffnung immer wieder Wasser einfüllen. Das funktioniert auch gut für Pflanzen im Topf.

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Rasch durch den Garten | 27.09.2024 | 15:15 Uhr

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