Sternschnuppen 2023: Leoniden blitzen wieder am Nachthimmel
Seinen Höhepunkt erreicht der Meteor-Strom in den Morgenstunden des 18. November. Um die Sternschnuppen zu sichten, ist allerdings etwas Glück gefragt, denn die Leoniden zeigen sich dieses Jahr weniger intensiv.
Wer bis Ende November in den Nachthimmel schaut, hat Chancen, ein besonderes Naturphänomen zu bestaunen: die Sternschnuppen der Leoniden. Allerdings ist dieses Jahr kein Schnuppen-Feuerwerk zu erwarten: "Von den Leoniden sehen wir maximal zehn bis 15 Leuchtspuren in der Stunde - und auch das nur mit etwas Wetterglück und bei wirklich dunklen Lichtverhältnissen fern der Städte", dämpft Dr. Björn Voss, Direktor des Planetariums in Hamburg, die Erwartungen. Die Intensität des Sternschnuppenregens variiert von Jahr zu Jahr.
Erde kreuzt Staubfahne des Kometen Tempel-Tuttle
Zu sehen ist der Meteor-Strom seit dem 13. November, seinen Höhepunkt erreicht er in den Morgenstunden des 18. November. Ein Blick in den Nachthimmel lohnt aber auch in den Nächten danach. Noch bis Ende November lässt sich das Himmelsschauspiel beobachten.
Bei den Sternschnuppen handelt es sich um die verglühenden Staubpartikel des Kometen 55P/Tempel-Tuttle. Unsere Erde zieht jedes Jahr um den 18. November durch die Spur aus Staubteilchen, die der Komet zurückgelassen hat. Die meisten dieser Staubteilchen sind so klein wie Sandkörner. Sobald sie auf die Lufthülle der Erde treffen, leuchten sie auf und zeigen sich als Sternschnuppen am Himmel.
Leoniden sind besonders schnell
Der Name der Leoniden stammt vom Sternbild Löwe (Leo), denn es sieht am Himmel so aus, als ob die Sternschnuppen diesem Sternbild entspringen. Mit einer Geschwindigkeit von etwa 70 Kilometern pro Sekunde - das entspricht einer Geschwindigkeit von 252.000 Kilometern pro Stunde - handelt es sich bei den Leoniden um sehr schnelle Sternschnuppen. Größere Meteore sind beim Verglühen als sogenannte Boliden oder Feuerbälle zu sehen. Wer eine Sternschnuppe sieht, darf sich etwas wünschen, so der Volksmund.
Lichtverschmutzung und Mondschein erschweren Sichtung
Bei der Beobachtung sollten Sternengucker möglichst den Blick auf Lichtquellen wie das Smartphone vermeiden. Das menschliche Auge benötigt etwa eine halbe Stunde, um sich optimal an das Sehen in der Dunkelheit anzupassen. Auch die sogenannte Lichtverschmutzung und Streulicht in großen Städten erschweren die Beobachtung des Nachthimmels. Das Licht von Haus- und Straßenbeleuchtung, Hafenanlagen oder Flughäfen wird von der Erdatmosphäre reflektiert und legt sich wie ein Dunstschleier über große Ballungsgebiete. Auch Mondlicht erschwert die Sichtung von Sternschnuppen.
Leoniden: Hotspots zur Beobachtung finden
Besonders gut lassen sich Sternschnuppen in ländlichen Regionen beobachten, in denen es kaum künstliche Lichtquellen gibt. Auch das Erklimmen von Anhöhen oder Bergen bietet Vorteile: Je höher sich Beobachter positionieren, desto größer ist der sichtbare Himmelsausschnitt.
Eine Auswahl norddeutscher Orte und Regionen, die gute Bedingungen zur Beobachtung des Nachthimmels bieten:
- Elbtalaue (Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern)
- Heide mit Wilseder Berg (Niedersachsen)
- Höhenlagen im Harz (Niedersachsen)
- Westerhever (Schleswig-Holstein)
- West-Teil der Insel Fehmarn (Schleswig-Holstein)
- Insel Pellworm (Schleswig-Holstein)
- Insel Spiekeroog (Niedersachsen)
- Klützer Winkel und Umgebung (Mecklenburg-Vorpommern)
- Region rund um die Seenplatte (Mecklenburg-Vorpommern), hierbei insbesondere der Sternenpark Nossentiner/Schwinzer Heide