Frühlingsanfang 2023: Der kalendarische Frühling beginnt
Die Temperaturen steigen, die Tage werden länger und die Natur erwacht. Der Frühling ist schon deutlich spürbar. Wann er beginnt, ist je nach Definition unterschiedlich.
Schneeglöckchen, Krokus, Winterling und Hasel stehen in voller Blüte, auch die Forsythie blüht bereits vielerorts. In der Natur ist der Frühling schon da - und auch für die Meteorologen. Für sie beginnt der Frühling stets am 1. März. Denn die Meteorologie unterteilt das Jahr in vier exakt gleich lange Jahreszeiten, um Wetter- und Klimadaten über längere Zeiträume statistisch miteinander vergleichen zu können.
Kalendarischer Frühling beginnt 2023 am 20. März
Wenige Wochen nach dem meteorologischen Frühlingsbeginn folgt der kalendarische Frühlingsanfang. Er definiert sich nach dem Stand der Sonne und fällt nicht immer auf den gleichen Tag im März. Der kalendarische oder astronomische Frühling beginnt, wenn die Sonne senkrecht über dem Äquator steht. Zur Tagundnachtgleiche sind Tag und Nacht gleich lang. Der Zenit der Sonne wandert anschließend von Süden nach Norden. Auf der Nordhalbkugel werden damit die Tage länger und die Temperaturen steigen. In diesem Jahr beginnt der kalendarische Frühling auf der Nordhalbkugel am 20. März 2023 um 22:24 Uhr mitteleuropäischer Zeit. In anderen Jahren kann der kalendarische Frühlingsanfang aber auch auf den 21. oder den 19. März fallen.
Der phänologische Frühling: Die Hasel zeigt den Beginn
Neben dem meteorologischen und dem kalendarischen Frühlingsanfang gibt es den phänologischen Frühling ohne definiertes Datum. Als Teilgebiet der Meteorologie beobachtet die Phänologie das Wachstum und die Entwicklung der Tier- und Pflanzenwelt. Im phänologischen Kalender werden zehn Jahreszeiten unterschieden, angefangen vom Vorfrühling, Erstfrühling und Vollfrühling über Frühsommer bis hin zum Winter.
Sogenannte Zeigerpflanzen geben an, in welcher Jahreszeit sich die Natur befindet. Die Blüte der Hasel etwa kündigt den Vorfrühling an, ebenso wie das Schneeglöckchen. Die blühende Forsythie wiederum ist die typische Vertreterin des Erstfrühlings. Das gilt auch für die Stachelbeere, wenn sie ihre ersten Blätter entfaltet. Die Apfelblüte zeigt schließlich den Vollfrühling an.
Grünlandtemperatur markiert agrarmeteorologischen Frühling
Die Natur erwacht nach und nach aus der Winterruhe und folgt dabei einer grundsätzlich festen Reihenfolge. Welche Pflanzen wann wachsen oder blühen, können Agrarmeteorologen anhand der sogenannten Grünlandtemperatursumme berechnen. Sie wird herangezogen, um in Mitteleuropa den Beginn der Feldarbeit zu bestimmen, ist aber auch für Hobbygärtner interessant.
Zur Berechnung werden alle positiven Tagesmitteltemperaturen ab 1. Januar addiert. Das Tagesmittel wird dabei nach Monat gewichtet, im Januar mit dem Faktor 0,5 multipliziert und im Februar mit 0,75. Im März geht der volle Wert in die Berechnung ein. Erreicht die Grünlandtemperatur in Summe 200 Grad, sind die Böden ausreichend erwärmt, sodass die Natur beginnt nachhaltig zu wachsen und zusehends grüner wird. Diese Größe markiert den Beginn des agrarmeteorologischen Frühlings.