Kommunalwahl in SH: Infos, Ergebnisse und Reaktionen im Blog
Schleswig-Holsteins Bürgerinnen und Bürger haben die Gemeinde- und Kreisvertretungen im Land gewählt. In diesem Blog finden Sie Informationen, Ergebnissen und Reaktionen auf die Kommunalwahl 2023 zum Nachlesen.
- Landesergebnis: CDU vor SPD, Grünen und AfD
- "Historisch gutes Ergebnis" für den SSW
- SPD gewinnt keine einzige Kreistagswahl
- Überhangmandate sorgen für volle Parlamente
- Bürger retten die Wahl in Molfsee
- Ergebnisse aus ganz Schleswig-Holstein im Detail
Viel Spaß beim Durchklicken - tschüss
Wer es gerne detailliert mag, kann sich mit unserer Ergebnisseite einen schönen Montag machen. Wir zeigen alle Wahlergebnisse aus den elf Kreisen und den fast 1.100 Gemeinden im Land - und beenden damit unseren Liveblog zur Kommunalwahl 2023 in Schleswig-Holstein. Tschüss.
Landesergebnis: SPD und CDU im Negativtrend
Die SPD hat mit 19,4 Prozent das schwächste Landesergebnis ihrer Kommunalwahlgeschichte eingefahren - der vorherige Negativrekord war 2018 (23,3 Prozent) zu Stande gekommen. Ganz ähnlich kann man allerdings auch für die Wahlsiegerin formulieren: Auch die CDU (33,8 Prozent) hat nie zuvor bei einer Kommunalwahl weniger Stimmen im Landesergebnis eingefahren. Die Christdemokraten "toppen" damit ebenfalls ihr Ergebnis von 2018, als sie 35,1 Prozent der Stimmen bekamen.
Schwarz dominiert bei Kreistagswahlen
Viel Schwarz und ein wenig Grün und Blau - mehr Farben braucht es für eine Grafik zu den Kreistagswahlen der Kommunalwahl 2023 nicht. Die CDU hat sich fast flächendeckend durchgesetzt, in Kiel gewannen die Grünen, in Flensburg der SSW.
Die Ergebnisse in den Kreisen im Überblick
- Dithmarschen
- Herzogtum Lauenburg
- Nordfriesland
- Ostholstein
- Pinneberg
- Plön
- Rendsburg-Eckernförde
- Schleswig-Flensburg
- Segeberg
- Steinburg
- Stormarn
Wählergruppen: Schon mal was von der WUB gehört?
Wählergruppen spielen bei der Gemeindewahl traditionell eine große Rolle, weil sie in ihrer Politik meist sehr kommunal agieren. Entsprechend wenig geläufig sind ihre Namen außerhalb der Ortsgrenzen. Haben Sie zum Beispiel schon mal etwas von der Wählergemeinschaft Unabhängiger Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Scharbeutz, kurz WUB, gehört? Einer zweistelligen Zahl von Parteien standen bei dieser Kommunalwahl im ganzen Land insgesamt 1.257 Wählergruppen gegenüber - wie sie abgeschnitten haben, können Sie der folgenden Karte entnehmen. Spoiler: Für die WUB hat es knapp nicht zu Platz eins gereicht...
Die Top 3 der kreisfreien Städte
- Flensburg: SSW vor Grünen und CDU
- Kiel: Grüne vor CDU und SPD
- Lübeck: CDU vor SPD und Grünen
- Neumünster: CDU vor SPD und Grünen
SSW wollte 3 Prozent - und holt 4,4 Prozent
Der SSW ist nur in etwa einem Drittel der Kreise und kreisfreien Städte angetreten - und hat das ausgegebene Ziel von drei Prozent mit am Ende 4,4 Prozent doch klar übertroffen. Der Landesvorsitzende Christian Dirschauer sprach von einem "historisch guten Ergebnis". Der SSW nehme die Sorgen der Menschen ernst, und dies spiegele sich auch im Wahlergebnis wider.
Brunsbüttel: Top-Thema LNG-Terminal
Die geplante Anlegestelle für das schwimmende LNG-Terminal soll in Brunsbüttel näher an die Wohnhäuser heranrücken. Gerade die Wahlsiegerin, die CDU (34,9 Prozent), hat im Wahlkampf deutlich gemacht, dies mit dem Bund noch mal diskutieren zu wollen. Von den Grünen (9,8 Prozent), die ebenfalls offen für eine Verlegung der Anlegestelle sind, fehlte den Wählern möglicherweise Konkretes zu dem Thema.
Kiel: Wohnen ist "sehr, sehr angespanntes Thema hier"
SPD-Landeschefin Serpil Midyatli macht unter anderem das "sehr, sehr angespannte Thema" Wohnen dafür verantwortlich, dass die SPD in ihrer früheren Hochburg Kiel nur noch drittstärkste Kraft hinter Grünen und CDU ist. "Es bauen sich halt nicht von heute auf morgen zig tausende Wohnungen, die wir natürlich auch brauchen", sagte Midyatli
Marne: Wie wichtig war das Thema Straßenausbau-Beiträge?
Eine Besonderheit gab es bei der Kommunalwahl in Marne: Dort ist die FDP stärkste Kraft geworden. Sie hatte sich im Wahlkampf für die Abschaffung der Straßenausbau-Beiträge eingesetzt.
AfD: Schnitzel für alle in Nordhastedt
Die AfD hat bei der Kreiswahl in Dithmarschen kräftig zugelegt und landet bei 10,7 Prozent (+5,2 Prozent im Vergleich zu 2018). Die AfD Dithmarschen feiert das Ergebnis in Nordhastedt mit Schnitzeln für alle.
Grüne in Kiel wollen schnell Gespräche führen
Die Grünen, die in Kiel mit Abstand stärkste Kraft geworden sind, wollen bereits in der kommenden Woche Sondierungsgespräche über eine Kooperation mit SPD und CDU beginnen. Das hat Spitzenkandidatin und Fraktionschefin Anke Oetken angekündigt. Sie zeigte sich offen für beide Bündnisoptionen, sprach sich aber klar für ein Zweierbündnis aus.
"Verkehrte Welt" auf Helgoland
Im Kreis Pinneberg haben die Direktkandidatinnen und -kandidaten der CDU in allen Wahlkreisen gewonnen - fast: "Verkehrte Welt" auf der Insel. Auf Helgoland hat der SPD-Kandidat gewonnen. Seine Partei hat 4,4 Prozent zugelegt, die CDU dagegen mehr als deutlich verloren: 21,3 Prozent weniger als 2018.
CDU Eckernförde: "Imland war wahlentscheidend"
Ganze 11,1 Prozent hat die CDU in der Stadt Eckernförde verloren und ist mit 22,9 Prozent nur noch zweitstärkste Kraft. Der CDU-Ortsvorsitzende Hendrik Söhler von Bargen macht dafür überwiegend die Haltung der Kreis-CDU zu den Imland Kliniken verantwortlich. Im Kreistag wurde entschieden, nicht an dem Bürgerentscheid zum Erhalt der Imland Kliniken festzuhalten. "Dafür hat die Bevölkerung in Eckernförde auch wenig Verständnis gehabt. Zumindest haben wir das auch immer an den Wahlkampfständen gehört", sagte Söhler von Bargen NDR Schleswig-Holstein. Das Thema sei von der SPD im Wahlkampf sehr stark emotionalisiert worden. Stärkste Partei in Eckernförde ist nun die SPD mit 30,7 Prozent (+8,9 Prozent im Vergleich zu 2018).
Amtszeit auf fünf Jahre ausgelegt
Wer es in die Gemeinde- und Kreisvertretungen schafft, ist auf fünf Jahre gewählt - beginnend am 1. Juni 2023. Als Faustregel gilt: Je mehr Menschen in der Gemeinde oder dem Kreis leben, desto größer sind auch die entsprechenden Kommunalparlamente. Wer es ganz genau wissen möchte, schaut ins Gemeinde- und Kreiswahlgesetz.
Überhangmandate: Reicht der Platz in Nordfriesland und Schleswig-Flensburg?
Die Kreistage von Nordfriesland und Schleswig-Flensburg werden wegen Überhangmandaten größer - in Nordfriesland um elf, in Schleswig-Flensburg um neun Sitze. In beiden Kreisen hat die CDU fast alle Wahlkreise (jeweils bis auf einen) direkt gewonnen, gleichzeitig aber insgesamt Stimmenanteile verloren. Dadurch kommt es zu so vielen Überhangmandaten.
Landesergebnis steht fest: CDU gelingt "Titelverteidigung"
Die CDU ist landesweit - wie schon vor fünf Jahren - stärkste Kraft bei der Kommunalwahl. Laut dem vorläufigen Landesergebnis kommen die Christdemokraten auf 33,8 Prozent der Stimmen. Dahinter folgen SPD (19,4), Grüne (17,7), AfD (8,1), FDP (6,8), SSW (4,4) und Linke (2,1).
Wahlbeteiligung: Fast 50 Prozent sind wählen gegangen
Die Wahlbeteiligung der etwa 2,4 Millionen Wahlberechtigten in Schleswig-Holstein ist im Vergleich zur Kommunalwahl vor fünf Jahren leicht nach oben gegangen - sie stieg von 47 (2018) auf 49,5 Prozent (2023).
Kreis Stormarn: Fast alle Wahlkreise an die CDU
Das Kreishaus in Bad Oldesloe ist in Zukunft fest in CDU-Hand: Alle Wahlkreise gehen an die Christdemokraten - mit Ausnahme zweier Wahlkreise in Ahrensburg, die die Grünen gewonnen haben. Auch in der Stadt Ahrensburg sind die Grünen stärkste Kraft.
Auszählungen auf der Zielgeraden
Die letzten Stimmen werden aktuell noch ausgezählt - für einen Großteil der Wahlen für die Gemeinde- und Kreisvertretungen liegen aber schon Ergebnisse vor. Klicken Sie sich durch.
SPD mit Gesamtergebnis "nicht zufrieden"
Die SPD ist enttäuscht von ihrem landesweiten Abschneiden. "Mit dem Gesamtergebnis können wir nicht zufrieden sein, allerdings können wir uns auf Platz zwei im Land etablieren und liegen klar über dem Ergebnis der Landtagswahl", sagte Landeschefin Serpil Midyatli. Laut Hochrechnung kommt die SPD auf 19,4 Prozent, bei der Landtagswahl vor einem Jahr waren es 16 Prozent.
Dritte Hochrechnung: CDU weiter klar vorne
Die dritte und letzte Hochrechnung des Abends von infratest dimap liegt vor: Alles läuft darauf hinaus, dass die CDU - wie schon vor fünf Jahren - stärkste Kraft im Land wird. Dahinter folgen SPD, Grüne und AfD.
Neumünster: CDU mit gut vier Prozent Vorsprung auf SPD
Auch die vierte kreisfreie Stadt hat ein vorläufiges Endergebnis: In Neumünster gewinnt die CDU (29,3 Prozent) vor der SPD (25,1), den Grünen (12,7), der FDP (7,5), der Heimat Neumünster (5,6) und den Bürgern Neumünster (5,0). Auch 2018 hatten die Christdemokraten in Neumünster gewonnen.
Kreis Pinneberg: Ehepaar kämpft um Platz zwei - gegeneinander
Im Kreis Pinneberg gibt es einen fast schon privaten Zweikampf um die Position als zweitstärkste Kraft im Kreistag: Susanne Soden-Stahl (Grüne) gegen ihren Mann Hans-Peter Soden-Stahl (SPD). Aktuell hat Hans-Peter die Nase vorne - die SPD kommt laut Zwischenergebnis auf 20,9 Prozent, die Grünen um ihre neue Fraktionsvorsitzende Susanne Soden auf 20,7 Prozent. Deutlich vorne liegt die CDU mit 35,7 Prozent.
Lübeck: CDU gewinnt vor SPD und Grünen
Die SPD verliert die Mehrheit in der Lübecker Bürgerschaft an die CDU. Die Sozialdemokraten kommen laut vorläufigem Endergebnis auf 23 Prozent, die CDU auf 23,9 Prozent. Drittstärkste Kraft sind die Grünen
Kleinschmidt: "Die AfD wurde bewusst gewählt"
Laut der zweiten Hochrechnung kommt die AfD auf 7,9 Prozent im Land. Sie wäre damit viertstärkste Kraft hinter CDU (34 Prozent), SPD (19,4) und Grünen (17,6). Die Partei sei nicht von Protestwählern, sondern "gezielt" gewählt worden, sagt AfD-Landessprecher Kurt Kleinschmidt.
Günther: "Haben Ergebnis ungefähr halten können"
Für CDU-Ministerpräsident Daniel Günther hat seine Partei das "Wahlziel erreicht. Wir wollten mit Abstand erste Kraft werden."
Kämpfer: "Mal sehen, was sich für Mehrheiten bilden"
Mit Rang drei in Kiel sei er als Oberbürgermeister und stellvertretender Vorsitzender der SPD im Land natürlich nicht zufrieden, sagt Ulf Kämpfer.
Reihenfolge in Kiel: Grüne, CDU, SPD, SSW, AfD, Linke, FDP
Die Stimmen für die Kieler Ratsversammlung sind ausgezählt. Die Grünen gewinnen vor CDU, SPD, SSW, AfD, Linken und FDP.
Grüne landen Sieg in Kiel - bislang Rang drei im Land
Vor allem in Kiel haben die Grünen Grund zur Freude. Sie gewinnen die Wahl zur Ratsversammlung laut vorläufigem Endergebnis mit 27,1 Prozent vor der CDU (23,0) und der SPD (22,0).
SPD-Landeschefin Midyatli: "Werden Ergebnis gemeinsam verantworten"
Auf die Frage, wie sehr sie die Verluste in SPD-Hochburgen persönlich unter Druck setzen, sagt die SPD-Landesvorsitzende Serpil Midyatli: "Es standen 5.000 Genossinnen und Genossen zur Wahl. Alle haben sehr, sehr stark gekämpft. Aber am Ende ist es so, dass wir alle gemeinsam für ein gutes Ergebnis gekämpft haben - das Ergebnis werden wir dann auch gemeinsam vertreten und verantworten."
FDP ist "guter Dinge"
FDP-Landeschef Oliver Kumbartzky bezeichnet das bisherige Abschneiden seiner Partei als "eines der besten Ergebnisse der letzten Jahrzehnte".
Zweite Hochrechnung: CDU vor SPD, Grünen und AfD
Die zweite Hochrechnung des Kommunalwahl-Abends ist da: Demnach gewinnt die CDU (34,0 Prozent) vor der SPD (19,4) und den Grünen (17,6). Die AfD (7,9) wird laut der Hochrechnung viertstärkste Kraft vor der FDP (6,7) und dem SSW (4,6). Die Linke kommt auf 2,1 Prozent.
Zwischenergebnis für Kiel: Grüne vor CDU und SPD
Hektisches Treiben und sowohl Kiels Oberbürgermeister als auch die Landesvorsitzende in der Wahl-Analyse: Eindrücke von der SPD-Wahlparty in Kiel. Bei der Wahl zur Kieler Ratsversammlung liegt die SPD laut dem jüngsten Zwischenergebnis auf Rang drei (22,0 Prozent) hinter den Grünen (27,0) und der CDU (23,0).
NDR SH live: Der Kommunalwahl-Abend in Schleswig-Holstein
Von 20.30 bis 21 Uhr senden wir hier auf NDR.de/sh eine Sondersendung. In NDR SH live gibt es eine weitere Hochrechnung und Reaktionen zur Kommunalwahl. Im Interview werden Spitzenpolitiker eine erste Bilanz des Wahlabends ziehen. Außerdem sind zahlreiche NDR Reporter in Schleswig-Holstein vor Ort bei den Fraktionen und Wahlpartys, um die Stimmung einzufangen.
Überbordende Freude beim SSW in Flensburg
Der SSW-Landesvorsitzende Christian Dirschauer kann sein Glück kaum fassen: Seine Partei gewinnt die Wahl zur Ratsversammlung in Flensburg.
Auszählung in Flenburg beendet: SSW gewinnt
Der SSW wird in Zukunft die Mehrheit in der Flensburger Ratsversammlung stellen. Der Südschleswigsche Wählerverband gewinnt die Wahl lauf vorläufigem Endergebnis mit 24,8 Prozent vor Grünen (23,6) und CDU (19,2).
Neumünster fast ausgezählt: CDU vor SPD und Grünen
In Neumünster sind 87 Prozent der Stimmen ausgezählt. Demnach liegt die CDU (29,0 Prozent) vor der SPD (25,1) und Grünen (12,9). Die FDP kommt laut dem Zwischenergebnis auf 7,3 Prozent, dahinter landen Heimat Neumünster (5,5), AfD (5,1) und Bürger für Neumünster (4,8).
Hochrechnung sieht CDU vor SPD und Grünen
Die erste landesweite Hochrechnung (19:26 Uhr) von infratest dimap sieht die CDU (34,5 Prozent) vor SPD (19,1) und Grünen (16,8). Die Christdemokraten waren aus der Kommunalwahl vor fünf Jahren als Sieger hervorgegangen, damals mit 35,1 Prozent.
Schleswig-Holstein Magazin Extra - live
Das Schleswig-Holstein Magazin sendet von 19.30 bis 20 Uhr live. Die Moderatoren präsentieren eine erste Hochrechnung. Daneben wird zu den verschiedenen Wahlpartys der Parteien geschaltet.
Kommunalwahl bei Wurst und Bier in Lübeck
Sundowner während der Auszählungen. Vor dem Lübecker Rathaus genießen Partei-Kandidaten und Bürger das schöne Wetter bei Wurst und Kaltgetränken.
Gleich drei Wahlzettel in Husum
Die Wahlhelferinnen und Wahlhelfer in Husum haben heute eine Menge zu tun. Hier dürfen die Bürger gleich drei Wahlzettel ausfüllen. Husum sucht nämlich auch eine neue Bürgermeisterin oder einen neuen Bürgermeister.
Wahlhelfer machen Tempo in Giesensdorf
Schnell ging's in Giesensdorf im Wahlkreis Lauenburgische Seen: Dort waren die Stimmen der 71 Wahlberechtigten schon kurz nach dem Schließen der Wahlräume ausgezählt. Erste Zwischenergebnisse für viele Kommunen finden Sie hier:
"Der SSW rastet aus vor Freude"
SSW-Landeschef Christian Dirschauer hatte 20 Prozent für seine Partei in Flensburg im Vorfeld für realistisch gehalten - die jüngsten Zwischenergebnisse sehen den SSW in der Stadt sogar bei 25,6 Prozent und damit als stärkste Partei. Reaktion unserer Reporterin im Flensborghus: "Der SSW rastet aus vor Freude." Und die von Dirschauer: "Ich glaube, dass wir mit unserem Wahlprogramm eine breite Bevölkerungsschicht ansprechen. Alle verspüren die hohe Inflation und die Preissteigerungen. Das Wahlprogramm macht sich da, glaube ich bemerkbar."
Alles im Blick bei der FDP
Bei der FDP-Fraktion im Landtag guckt man gebannt auf die Bildschirme - in diesem Fall allerdings auf die Prognosen zur Wahl in Bremen.
Sattmacher für die Christdemokraten
In den Räumen der CDU-Fraktion in Kiel stellt man sich auf einen längeren Wahlabend ein.
Grüne wollen den zweiten Platz landesweit
Auf der Wahlparty des Grünen-Kreisverbandes in Kiel werden die Zwischenergebnisse auf den Handys laufend aktualisiert. Bisher sieht es so aus, als könnte das Rennen um den zweiten Platz - das erklärte Ziel des Landesvorsitzenden Gazi Freitag (rechts im Bild) - knapp werden. 2018 lagen die Grünen landesweit hinter CDU (35,1 Prozent), SPD (23,3) auf Rang drei mit 16,5 Prozent.
Molfsee hatte zu wenige Wahlhelfer - Bürger retten die Wahl
Im Laufe der zurückliegenden Woche habe zahlreiche Bürger in Molfsee (Kreis Rendsburg-Eckernförde) einen Brief von der Gemeinde bekommen, in dem sie verpflichtet wurden, heute einen Dienst als Wahlhelfer zu übernehmen. "Erst mal war ich schockiert", sagt Hannes Schlüter: "Ein unbehagliches Gefühl, dass man so kurzfristig für so eine wichtige Aufgabe einberufen wird." Die kurzfristigen Benachrichtigungen räumte Amtsleiter Martin Hackauf ein. Noch bis Freitagnachmittag seien solche Aufforderungen verteilt worden. Sie hätten nicht früher verschickt werden können, da Wahlhelfer erst kurzfristig oder gar nicht abgesagt hätten. Ein Grund für die Absagen sei, dass heute viele Konfirmationen stattfanden, bestätigte Hackauf. Die Wahl rettete dann das Engagement der Wahlhelfer. Sie fragten in Whatsapp-Gruppen und im Familienkreis nach und konnten so schließlich alle Schichten besetzen.
Wo die Auszählung nicht lange dauert
Gemeindevertretungen werden in Schleswig-Holstein in Gemeinden mit mindestens 71 Einwohnern gewählt - Stichtag war der 31. Dezember 2020. Ganz knapp über diese Hürde springen Christinenthal und Kaisborstel im Kreis Steinburg (je 71 Einwohner), gefolgt vom nordfriesischen Kolkerheide (72 Einwohner). In kleineren Orten können alle Bürgerinnen und Bürger als Gemeindeversammlung zusammenkommen. Während Schrum (68 Einwohner, Kreis Dithmarschen) an der 71-Einwohner-Hürde nur knapp scheitert, ist man diese Praxis auf der nordfriesischen Hallig Gröde (11 Einwohner) schon immer gewohnt.
Wahlräume schließen die Türen
Das war's, kein Kreuz mehr möglich: In den Wahlräumen laufen nun die Auszählungen, eine Stimmabgabe ist nicht mehr möglich.
Abi-Korrekturen verhindern Schüler-Prognose
Bei der Bürgerschaftswahl in Lübeck ist in diesem Jahr eine Sache anders. Denn es gibt nicht wie sonst eine erste Prognose für 18 Uhr von den Schülerinnen und Schülern der Lübecker Thomas-Mann-Schule - ein Service, den die Schule seit 1994 als Wahlprojekt anbietet. Die Hansestadt muss jetzt wie in allen Städten und Gemeinden auf die Auszählung der Wahlhelferinnen und Wahlhelfer warten. In der Vergangenheit hatte die Prognosen der Schülerinnen und Schüler kaum Abweichungen zu den Wahlergebnissen. Allerdings stecken die beteiligten Lehrkräfte mitten in den Abi-Korrekturen und konnten so ein großes Politik-Projekt in diesem Jahr nicht stemmen.
Keine Fünf-Prozent-Hürde
Bei der Kommunalwahl gibt es keine Fünf-Prozent-Hürde wie etwa bei der Landtagswahl. Dadurch ist die Parteienlandschaft deutlich kleinteiliger. Der Landtag hat die Fünf-Prozent-Sperrklausel im Jahr 2008 aus dem Kommunalwahlrecht gestrichen. Die Abgeordneten reagierten damals auf eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts. Die Karlsruher Richter hatten moniert, die Fünf-Prozent-Hürde verletze die Chancengleichheit kleiner Parteien und sei damit verfassungswidrig.
Immer mehr Kandidaten seit 2008
Die Zahl der Kandidatinnen und Kandidaten, die bei der Kreiswahl und zur Gemeindewahl in den kreisfreien Städten antreten, hat sich im Vergleich zur Kommunalwahl 2018 weiter erhöht - auf 3.904. Diese Tendenz zeigt sich seit der Kommunalwahl von 2008. Es gibt aber auch Orte im Land, in denen die Kandidatenlisten vor Wochen noch leer waren.
Aus den Augen unserer Kolumnistin
Schon mal was vom "Stimmzettel-Positionseffekt" gehört. Unsere Kolumnistin hat sich mit ungewöhnlichen Namen von Wählergruppen beschäftigt.
Midyatli: "Das ist nicht meine Wahl"
SPD-Landeschefin Serpil Midyatli lenkt den Fokus im Gespräch weg von der Landespolitik - hin zu den Kommunen.
Wahlbeteiligung bei 42,9 Prozent
Bis 17 Uhr haben laut Landeswahlleitung 42,9 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimmzettel abgegeben. Zur gleichen Zeit vor fünf Jahren waren es 43,5 Prozent.
Frauen bei Wahlberechtigten in der Überzahl
Etwas mehr als die Hälfte - 51,6 Prozent - der Wahlberechtigten sind Frauen, 48,4 Prozent sind Männer. Unter den Wahlberechtigten sind etwa 25.000 Erstwählerinnen und Erstwähler, die spätestens am 31. Dezember 2022 ihren 16. Geburtstag gefeiert haben.
Wahlberechtigt nach dem Umzug?
Personen, die später als am 2. April 2023 in eine andere Gemeinde umgezogen sind, können nicht an der Gemeindewahl teilnehmen. Anders sieht es bei der Kreiswahl aus, sofern sie innerhalb des Kreisgebietes umgezogen sind.
Keine Aufteilung in Erst- und Zweitstimmen
Anders als bei der Landtags- oder Bundestagswahl gibt es keine Aufteilung in Erst- und Zweitstimmen. Es werden einfach die Bewerberinnen und Bewerber gewählt und als Berechnungsgrundlage genommen. Bei der Kreiswahl und bei Gemeindewahlen in Kommunen mit über 10.000 Einwohnerinnen und Einwohnern haben Wahlberechtigte nur eine Stimme. In kleineren Gemeinden können es bis zu sieben sein - auf dem Stimmzettel steht, wie viele es sein dürfen.
So berichten wir in Hörfunk, Fernsehen und auf NDR.de
Die Wahl-Sondersendung von NDR 1 Welle beginnt um 18 Uhr und ist bis 22 Uhr geplant. Das Schleswig-Holstein Magazin berichtet heute von 19.30 bis 20 Uhr sowie von 22.35 bis 23.05 Uhr in Sondersendungen über die Kommunalwahl. Eine weitere Wahl-Sendung folgt am Montag von 10 bis 10.30 Uhr. Die Kolleginnen und Kollegen können - je nach Bedarf - live an etwa zehn Orte im Land schalten. Auf NDR.de sind zusätzlich Livestreams ab 20.30 und 21.30 Uhr geplant.
Die Top-Themen der Schleswig-Holsteiner
In der jüngsten NDR Umfrage vor der Kommunalwahl haben fast zwei Drittel der Befragten angegeben, sich für die Wahl der Gemeinde- und Kreisvertretungen stark oder sehr stark zu interessieren. Als größte Probleme in Städten und Gemeinden wurden die Themen Mobilität und Verkehr genannt - gefolgt von Wohnen und Mieten.
Die Ergebnisse aus ganz SH am Wahlabend
Viele Kolleginnen und Kollegen hatten in den vergangenen Wochen fast ausschließlich mit Zahlen zu tun. Hintergrund: Wir wollen nach der Abstimmung die Ergebnisse aus den elf Kreisen und den fast 1.100 Gemeinden und Städten Schleswig-Holsteins darstellen - in Grafiken und Karten. Auch für Zwischenergebnisse kann sich immer wieder ein Klick lohnen. Einfach Postleitzahl oder Ortsname eingeben.
Gemeinden und Kreise - zwei eigenständige Wahlen
Gewählt werden heute die Vertretungen von Gemeinden und Kreisen. Es sind im Grunde zwei eigenständige Wahlen, die aber vom Verfahren her sowie wie möglich miteinander verbunden sind. Es geht um insgesamt etwa 13.000 Mandate in 1.074 Gemeinden, 4 kreisfreien Städten und 11 Kreisen.
CDU geht als "Titelträgerin" ins Rennen
Die deutlich stärkste Kraft bei der Kommunalwahl 2018 war die CDU, gefolgt von SPD, Grünen und FDP.
Auch EU-Bürger sind wahlberechtigt
Schleswig-Holstein hat etwa 2,954 Millionen Einwohner. Davon sind heute knapp 2,4 Millionen wahlberechtigt - darunter anders als zum Beispiel bei Bundestagswahlen auch 16- und 17-Jährige sowie rund 95.000 in Schleswig-Holstein lebende Staatsangehörige von EU-Mitgliedsstaaten.
Noch schnell einen Überblick verschaffen
Wer sich auf den letzten Drücker vor dem Schließen der Wahllokale noch über die wichtigen Themen vor seiner Haustür informieren möchte - auf unserer Übersichtsseite zur Kommunalwahl blicken wir auf viele Hintergründe.
Wahlbeteiligung fast wie vor fünf Jahren
Die Wahlbeteiligung nähert sich der Beteiligung der aus dem Jahr 2018 an. Nach Angaben des Landeswahlleiters liegt die Wahlbeteilung um 14 Uhr geschätzt bei 29,6 Prozent, vor fünf Jahren waren es zum gleichen Zeitpunkt 31,5 Prozent. Bis 11 Uhr hatten noch nur geschätzt 12,3 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben. 2018 waren es bis 11 Uhr 18,5 Prozent gewesen. Die Gesamtwahlbeteiligung lag vor fünf Jahren bei 49,4 Prozent.
Moin - wir starten mit einem Dankeschön
Die Wahlräume sind noch bis 18 Uhr geöffnet. Etwa 21.000 Bürgerinnen und Bürger sind heute ehrenamtlich in den Wahlvorständen tätig, dazu kommen viele weitere Helferinnen und Helfer. Ein dickes Dankeschön dafür - und damit starten wir unseren Liveblog zur Kommunalwahl 2023. Moin aus der Redaktion von NDR Schleswig-Holstein.