Warnstreiks im öffentlichen Dienst in SH ab Donnerstag
Die Gewerkschaften haben die Beschäftigten im öffentlichen Dienst zum Warnstreik in dieser Woche aufgerufen. Betroffen in Schleswig-Holstein sind etwa Kitas, Kliniken, Pflegeeinrichtungen und Rettungsdienste.
Ver.di ruft seine Beschäftigten für Donnerstag und Freitag zum bundesweiten Warnstreik auf - vor allem den Gesundheitsbereich trifft es. Nach Gewerkschaftsangaben sind in Schleswig-Holstein unter anderem kommunale Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und Rettungsdienste betroffen. Aber auch Schwimmbäder und Theater könnten betroffen sein. Und auch Beschäftigte in Kindertagesstätten sollen sich am Warnstreik beteiligen, so ver.di. An diesem Aufruf beteiligt sich die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW).
Hier wirkt sich der Streik von ver.di aus
Diese Bereiche und Einrichtungen werden laut ver.di am Donnerstag und/oder Freitag im Land bestreikt:
- Lübeck: Städtische Senioreneinrichtungen, kommunale Kliniken, kommunaler Rettungsdienst
- Kiel: Städtisches Krankenhaus, Kommunaler Rettungsdienst, Berufsfeuerwehr, Hörnbad, Theater Kiel
- Flensburg: Campusbad, Sozial- und Erziehungsdienst Flensburg
- Kreis Pinneberg: Rettungsdienst Kooperation SH, Regio-Kliniken Elmshorn und Pinneberg, Lebenshilfe für Menschen mit Behinderung
- Kreis Nordfriesland: Westküstenklinikum Heide, Klinikum Nordfriesland in Husum
- Kommunale Kitas unter anderem in: Molfsee, Flintbek, Achterwehr, Felde, Kronshagen (alle Kreis Rendsburg-Eckernförde), Eggebek (Kreis Schleswig-Flensburg), Lübeck, Kiel, Flensburg
dbb ruft ebenfalls zum Warnstreik auf
Auch der Beamtenbund und Tarifunion (dbb) ruft die Beschäftigten der Kommunen und des Bundes in Schleswig-Holstein dazu auf, am Donnerstag ihre Arbeit niederzulegen. Verschiedene Dienststellen im Land sollen laut dbb bestreikt werden, zum Beispiel die Sozial- und Erziehungsdienste, das Kraftfahrtbundesamt in Flensburg, die Bundeswehr, Müllentsorgungsbetriebe, die Zollverwaltung und die Autobahnmeistereien. Der Warnstreik werde auch von Beamtinnen und Beamten der Bundesverwaltung, besonders von Bundespolizei und Zoll, unterstützt - denn auch ihre Besoldung hänge von der aktueller Tarifrunde ab.
Erste Streiks bereits vorab: Demo vor Kraftfahrtbundesamt

Bereits am Dienstag wurde das Kraftfahrtbundesamt bestreikt. Rund 125 Beschäftigte nahmen nach Polizeiangaben an einer Demonstration durch die Flensburger Innenstadt teil. Laut den Organisatoren waren auch Mitarbeiter der Bundeswehrverwaltung darunter.
Große Demonstration in Kiel geplant
In Kiel wollen sich die Streikenden der dbb am Donnerstag zu einer Demo versammeln. Start ist nach eigenen Angaben um 11 Uhr an der Reventloubrücke. Von dort aus geht es über die Reventlouallee, vorbei am Sitz des Kommunalen Arbeitgeberverbandes, weiter Richtung Rathausplatz, auf dem um 12 Uhr eine zentrale Kundgebung geplant ist. Die Gewerkschaft rechnet in der Landeshauptstadt mit einer vierstelligen Teilnehmerzahl.
"Es wird immer deutlicher, dass die Beschäftigten einen langen Atem haben und keinesfalls die Zeche für eine falsche finanzielle Weichenstellung zahlen werden", sagte Susanne Schöttke von ver.di-Nord. In der kommenden Woche will ver.di deshalb den Warnstreik auf weitere Bereiche des öffentlichen Dienstes ausweiten. Unter anderem sind am 13. März zwei große Demonstrationen in Kiel geplant, heißt es von der Gesellschaft.
Tarifverhandlungen gehen in nächste Runde
Ver.di und dbb verhandeln mit Bund und Kommunen über die Einkommen der Beschäftigten. Die Gewerkschaften fordern acht Prozent mehr auf Löhne und Gehälter, mindestens aber 350 Euro mehr im Monat. Hinzu kommen höhere Zuschläge für Arbeit zu belastenden und ungünstigen Zeiten.
Der Arbeitgeberseite war das bislang zu viel: Zuvor blieben zwei Tarifrunden ohne Angebot durch die Arbeitgeberseite. Zuletzt hatte es deshalb Mitte Februar Warnstreiks in Schleswig-Holstein gegeben. Am 14. und 15. März wird die dritte Runde der Tarifgespräche in Potsdam fortgesetzt.
